Die perfekte Vorlage
Die Dialoge sind gewohnt fantastisch geschrieben. Da es aber erneut nicht einmal deutsche Untertitel gibt, sind gute Englischkenntnisse notwendig. In den Gesprächen haben wir stets mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, die unterschiedliche Handlungsresultate vorgaukeln. Der eigentliche Storyverlauf ist indes fest vorgeschrieben und lässt sich nicht beeinflussen. Das kann sich bei den folgenden vier Episoden freilich noch ändern.
Erfreulich: der sensationelle, aber unaufdringlichen Humor, der immer wieder durchblitzt. Etwa, wenn uns ein Fettklops in einer mächtigen Metallrüstung begegnet, aber ohne seinen Stimmverzerrer klingt wie ein kleines Mädchen. Überhaupt holt Telltale alles aus der durchgedrehten Vorlage heraus: Die zweckmäßige, aber stimmungsvolle Comicgrafik passt perfekt zu Borderlands, und dann sind da noch die bekannten Skags, Banditen und Psychos. Nur Claptrap, die plapperwütige Blechbüchse, haben wir vermisst.
Zurücklehnen und genießen
Spielerisch setzt Tales from the Borderlands größtenteils auf Altbewährtes: hier und da ein paar Gegenstände anklicken und ab und zu auf eine Taste hämmern. Erfreulicherweise trauen sich die Entwickler auch neue Spielelemente zu. So statten wir etwa einen Kampfroboter mit unterschiedlichen Waffen aus und ballern anschließend ein paar Banditen aus den Latschen.
An anderer Stelle scannen wir die Umgebung mit Rhys' kybernetischem Auge und erhalten so neue und witzig geschriebene Informationen über die Spielwelt und deren Bewohner. Einen spielerischen Vorteil hat das aber nicht. Darüber hinaus haben wir auch ein Inventar, das wir aber zumindest in der ersten Episode nicht ein einziges Mal verwenden mussten - ein Hinweis darauf, dass sich die Serie später doch wieder mehr klassischen Point&Click-Adventures annähert? Hoffentlich, denn das eigentliche Adventure-Gameplay fällt noch dünner aus, als wir es bisher von Telltale-Spielen gewohnt sind.
Wer Knobelaufgaben oder spielerischen Freiraum erwartet, wird enttäuscht. Tales from the Borderlands scheucht uns von einem Dialog zum nächsten. Es gibt kaum Szenen, in denen wir selbst Hand an die Maus legen müssen. Das ist einerseits schade, weil das Spiel so nicht das ganze Potenzial der Pandora-Spielwelt ausnutzt, andererseits waren die Telltale-Spiele noch nie die anspruchsvollsten.
Dementsprechend wurden sämtliche Actionszenen stark vereinfacht. Falsche Tasteneingaben werden nicht mehr bestraft, und bei den Quick-Time-Events haben wir noch mehr Zeit als in den Vorgängern. Wer sich darauf einlässt, kann sich bestimmt genau wie wir bis zum offenen Schluss der ersten Episode nicht mehr vom Bildschirm losreißen.
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