Am Anfang steht der Tod. Immer und immer wieder zeigt er mit seinem knochigen Finger auf uns, während er lauthals in fieses Gelächter verfällt. Ja, die ersten Minuten im Koop-Modus von Syndicatesind hart. Wir werden von Selbstschussanlagen zerrissen und von Scharfschützen durchlöchert. Wir treffen auf Gegner, die stärker gepanzert sind als »The Beast«, die Limousine des US-Präsidenten.
Zu wem gehören diese verdammten Soldaten, die uns nicht den Hauch einer Chance auf bleihaltige Erfolgserlebnisse lassen? Es sind Spezialeinheiten von Mega-Konzernen, die ihre Soldaten im Jahr 2069 per Nano-Technologie stärker, widerstandsfähiger und vor allem treffsicherer machen. Es sind die Eliteeinheiten der Syndikate.
Im Jahr 2069 erreicht die Technik-Affinität ihren Zenit: Immer höher, schneller, weiter. Die Leute wollen leistungsfähiger werden und lassen sich dafür Nano-Technologie ins Hirn pflanzen, die alles steuert: Internet, den Zugriff aufs Online-Konto, Informationen, Nachrichten, das ganze Leben. Die Nachfrage ist groß, wer einen hat, gehört zur Elite.
Der Konkurrenzkampf zwischen den drei führenden Konzernen Eurocorp, Cayman Global und Aspari wächst sich zu einem Krieg aus. Während die Firmen ihre treuen Kunden mit Luxus-Ressorts verwöhnen, die hoch oben über Städten wie New York, Los Angeles und Taipeh thronen, brodelt es im Untergrund: Die Syndikate stehlen sich gegenseitig Technologien und schrecken auch vor Mord nicht zurück. Außerdem bildet sich Widerstand in der Unterschicht. Jene, die sich keinen Chip leisten können oder wollen, begehren gegen die Konzerne auf. Willkommen in der grausamen Welt von Syndicate.
Der Schwierigkeitsgrad: Zurück zu den Wurzeln
Hach Syndicate, da werden Erinnerungen wach. An durchwachte Nächte und Schweiß auf der Stirn, weil es so brutal schwer war. An diese Midi-Musik, an das Pling-Geräusch des Radars wenn der Feind nahte. Sind wir auch gut genug vorbereitet? Hat der Scharfschütze die Lage im Griff, können die Sturmtruppen die Wachposten schnell genug ausschalten? Sind genügend Verbandskästen da?
Und wieder lag die ganze Truppe am Boden, wieder hat die Taktik nicht hingehauen. Egal neu laden, noch mal versuchen. 1993 war eine andere Zeit. Da lechzten Spieler nach der Herausforderung, wollten sich durchbeißen und mit viel Aufwand gewinnen. Heute werden wir ja mit Pauken, Trompeten und dicker Michael-Bay-Inszenierung automatisch durchs Siegestor getragen.
»Wir wollen das alte Syndicate-Gefühl wieder aufleben lassen«, macht Executive Producer Jeff Gamon klar, der bereits damals bei Bullfrog am Original gearbeitet hat. »Syndicate mag keine Iso-Perspektive mehr haben, sondern ein Ego-Shooter sein. Aber ansonsten ist alles drin, nur das man kein Squad steuert, sondern aus KI-Kameraden echte Menschen werden.« Und zwar im Koop-Modus.
Der Koop-Modus: Das waffenstarrende Quartett
Syndicate kombiniert clever die Geschichte von Kampagne und Koop-Modus: Während wir im Solo-Feldzug als Agent Technologien mopsen und Morde begehen, müssen wir im Multiplayer-Teil mit bis zu vier Spielern den Spieß umdrehen und uns selbst zum mächtigsten Syndikat aufschwingen. Immer nur die Drecksarbeit machen ist ja kein Lebensziel, dafür müssen halt die anderen Konzerne dran glauben.
Also rein in den Koop-Modus: Auf der Karte »New England« sollen wir das »Leonardo«-Gerät, eine wertvolle Technologie, aus dem Eurocorp-Firmensitz stehlen. Der Einstieg ist ungewohnt, es gibt keine Klassen. Stattdessen wählt jeder Spieler zwei Waffen, darunter Sturmgewehre, Schrotflinte, Maschinenpistole und Scharfschützengewehr nebst Sekundärknarren wie der Desert Eagle und Glock, die hier in Hightech-Varianten zu finden sind.
Zwei Granaten haben wir standardmäßig dabei, viel wichtiger sind aber die »Breach«-Technologien. Per »Breach« können wir die Chips der Eurocorp-Wachleute hacken und so deren Verhalten manipulieren. Das spielt sich erstaunlich intuitiv. Wir wählen direkt in der Ego-Perspektive Gegner an, drücken die Hacken-Taste – und sobald der Chip überschrieben ist, winden sich die Kerle am Boden und werden von Stromschlägen durchzuckt.
Das ist wichtig, denn der Einstieg ist hart: Schon nach den ersten Schritten schrillt der Alarm los, gut zehn Feinde stürmen heran und ersticken unser im Team im Kugelhagel. Alle tot, das ging schnell. Okay, jetzt langsamer vorgehen, heranschleichen, den richtigen Moment abwarten und mit dem Sturmgewehr auf den Kopf zielen.
Das Treffer-Feedback funktioniert gut – wenn es denn mal eins gibt: Erster Kopfschuss, keine Reaktion des Opfers. Zweiter Kopfschuss, der Typ im Nanoröhrenanzug ballert weiter. Dritter Kopfschuss, sein schwarzer Schutzhelm hat nicht mal einen Kratzer, stattdessen schmeißt der Kerl eine Granate und zieht uns 90 Prozent Lebensenergie ab. Wir können jetzt nur noch langsam über den Boden humpeln. Keiner hilft, der virtuelle Tod ist nahe. Liebe Koop-Kollegen, so werden wir nie zum mächtigen Syndikat.
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