Alles für die Fischeier
Salmon Run ist im Prinzip ein Hordemodus für bis zu vier Spieler: Auf separaten Maps wie einem im Schlick feststeckenden Boot gilt es, insgesamt drei Gegnerwellen zu überleben. Dabei strömen stetig kleinere und größere Lachse aus dem umliegenden Wasser auf euch zu.
Gelegentlich tauchen auch Bossgegner (Salmonide) auf, die nach ihrem Tod goldene Fischeier fallen lassen. In jeder Runde müsst ihr eine bestimmte Anzahl dieser Eier zu eurem Depot auf dem Schiff bringen, sonst habt ihr verloren. Das ist auch der Fall, wenn ihr gestorbene Teammitglieder nicht rechtzeitig wiederbelebt und euer ganzes Team über den Tintenjordan geht.
So einfach die Regeln sind, so fordernd sind die Gefechte, denn es gibt sieben verschiedene Bosse, die allesamt ausschließlich mit einer spezifischen Taktik besiegt werden können. Die lange, Farbe verspritzende Metallschlange ist nur am Schwanzende verwundbar, weil dort der Pilot sitzt. Ein anderer Salmonid wirft eine Bombe von seinem Kopf, die ihr im richtigen Moment treffen müsst. Je mehr Fischeier ihr in den Runden einheimst und je öfter ihr Teamkameraden wiederbelebt, desto besser eure Wertung. Steigt ihr im Rang auf, werden die Gegnerwellen immer schwieriger.
Soundtrack-Rhythmusminispiel
Rechts auf dem Plaza findet ihr eine Spielstation, an der ihr in einem Minigame alle 42 Songs des Soundtracks anhören und nachspielen könnt. Dazu müsst ihr im richtigen Moment die jeweils eingeblendeten Tasten drücken. Geübte Musiker können sich zusätzlich an einem schwierigeren Modus versuchen. Ein netter kleiner Bonus.
Bereits ab dem zweiten Rang biss ich selbst mit sehr fähigen Mitspielern teilweise auf Granit, da mir in den späteren Gegnerwellen spezielle Events das Leben schwermachten. Dunkelheit, Nebel, Flut oder plötzlich auftauchende Gegnerschwärme sorgen für Nervenkitzel. Es ist zweifelsohne einer der anspruchsvollsten Modi von Splatoon 2, ohne Kommunikation läuft nichts. Zwar könnt ihr mit Tastenkommandos "Hilfe!" oder "Zu mir!" rufen, ich empfehle euch jedoch den Voice-Chat, der pünktlich zum Release dank der offiziellen Nintendo Switch Online-App verfügbar ist. Oder Discord. Oder Skype. Denn ihr werdet kommunizieren müssen.
Lohn der Mühe ist nicht nur ein sehr gutes, befriedigendes Siegergefühl, sondern es gibt auch diverse Belohnungen. Je nach Punktzahl erhaltet ihr Geld, bestimmte Klamotten (wechseln monatlich) sowie die angesprochenen Coupons für den Imbiss. Der Hordemodus ist genau das, was Splatoon 2 gebraucht hat. Koop-Fans werden hier Stunden auf Fischei-Jagd gehen. Blöd nur, dass ausgerechnet dieses tolle Feature wie schon die Maps und Onlinemodi nur zu bestimmten Zeiten gespielt werden kann.
Auch für Solisten spielenswert
Obschon Splatoon 2 vorrangig ein Multiplayer-Shooter ist, hat Nintendo erneut an Solospieler gedacht und eine vollwertige Kampagne eingebaut. Eine mitreißende Geschichte dürft ihr zwar nicht erwarten, dafür aber 27 abwechslungsreiche und thematisch unterschiedliche Levels, in denen ihr Farbteppiche ausrollt, über Trampoline hüpft, an Ziplines entlangrutscht und Drehschalter mit Farbe sprenkelt, während ihr allerhand Gegnern Tinte ins Gesicht spritzt.
Dank neuer Ideen und cooler Bossgegner wie einem überdimensionierten Toaster, der Baguettes aus seinem Schlund schiebt, ist der Storymodus in jeder Hinsicht dem des Vorgängers überlegen, zumal ihr nun bis zu neun verschiedene Waffen einsetzen dürft. Mich hat die Kampagne fünf bis sechs Stunden lang wunderbar unterhalten. Wer alle versteckten Schriftrollen einheimsen möchte, kann deutlich mehr Zeit investieren.
Mit der neuen Kampagne, den frischen Waffen und Maps, dem grandiosen Salmon-Run-Modus und vielen kleinen Anpassungen ist Splatoon 2 tatsächlich eine gelungene und in jeder Hinsicht bessere Fortsetzung, die fabelhaft aussieht und euer Trommelfell mit einem unverkennbaren Soundtrack erfreut. Lediglich die nervige Zeitbeschränkung der (noch limitierten) Spielinhalte verhindert eine höhere Wertung.
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