Ihr kennt doch sicher diese grummeligen Personen, die jeden Morgen wortlos und zerknautscht am Frühstückstisch sitzen und minutenlang an ihrem immer kühler werdenden Kaffee nippen. Diese "Sonnenscheine", mit denen jedes Gespräch vor 8 Uhr ungefähr so spaßig ist, wie die alljährliche Steuererklärung. An dieser Stelle ein fröhliches "Moin, Moin" in die Runde von einer solchen Person: mir, Dennis, einem waschechten Morgenmuffel, der, bevor das Koffein in aller Frühe die Lebensleiste vorm Game Over rettet, besser mit Vorsicht zu genießen ist.
Vor einigen Jahren habe ich für mich allerdings einen Weg gefunden, der zwar irgendwie merkwürdig klingt, mir aber tatsächlich dabei hilft, am frühen Morgen schneller in die Pötte zu kommen – und zwar mit Hilfe von Videospielen beziehungsweise Roguelikes.
Eine Sache vorweg: Der Text ist ein rein persönlicher Erfahrungsbericht ohne den Anspruch ein “Wie werde ich am Morgen fit”-Guide zu sein. Er soll euch auch keine Ausrede dafür bieten, warum ihr jetzt am Morgen zocken dürft.
Dieser Artikel erscheint im Rahmen unserer Themenwoche ‘Gesundheit’, die vom 5. bis 11. August auf GamePro stattfindet. Weitere Artikel daraus findet ihr hier:
Kaum ein Tag ohne Roguelike-Herausforderung
Die fordernden Actionspiele mit den zufällig generierten Arealen, in denen oft ein Fehler den kompletten Neustart bedeuten kann, zählen seit dem Erscheinen von Spelunky vor rund 15 Jahren zu meinen liebsten Genre. Mit The Binding of Isaac: Rebirth (2014) hab ich jedoch angefangen, mich tagtäglich in Daily Challenges mit anderen Spieler*innen zu messen.
Wem Daily Challenges in Roguelikes nichts sagen: Hier erstellen Roguelikes wie The Binding of Isaac: Rebirth oder Spelunky 2 zufällig einen Durchgang (Seed), der für alle gleich ist: Die gleichen Räume, Items und Gegner. Wer die tägliche Herausforderung am schnellsten oder mit möglichst vielen Punkten abschließt, landet in einer Rangliste weit oben.
Die 20 bis 45 Minuten dauernden Tagesherausforderungen und der direkte Vergleich mit anderen Spieler*innen hat mich in The Binding of Isaac so stark motiviert, dass ich sie fast täglich gespielt habe, wodurch sich über die Jahre hinweg tausende Spielstunden angesammelt haben.
Spelunky 2-Herausforderungen als Morgenroutine
Tausende Spielstunden, in denen ich hoch konzentriert vorm Bildschirm saß, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Und das, obwohl ich mich heutzutage nicht mehr als kompetitiven Spieler bezeichnen würde und kaum noch Multiplayer spiele.
Mit dem Release von Spelunky 2 vor rund drei Jahren bin ich dann auf die Idee gekommen, die Tagesherausforderungen doch einfach in aller Früh zu meistern. Was bei anderen, um die morgendliche Lethargie zu vertreiben ein Sudoku oder die Runde Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging ist, könnte doch bei mir die gefährliche Hüpferei im Plattformer sein.
Was mich an Spelunky 2 so sehr fasziniert, erfahrt ihr auch im gemeinsamen Talk mit Kollegin Geraldine von GameStar Talk:
Und was soll ich sagen, es hat tatsächlich funktioniert. Mit Vorfreude auf die Herausforderung komme ich weit motivierter aus den Federn, exe eine halbe Flasche Wasser, putze Zähne, mache Kaffee und dann geht’s rein in die Herausforderung.
Da Spelunky 2 mittlerweile zur gewohnten Routine geworden ist und ich durch das viele Training genau weiß, was ich tue, gibt es so gleich das erste Erfolgserlebnis am Morgen. Die Laune steigt, ich bin wach und wenn es dann an den Frühstückstisch geht, sitzt dort kein grummeliger Brummbär mehr.
Seit gut drei Jahren mache ich die Herausforderungen jetzt in aller Früh und es ist schon ein wenig erschreckend, dass mir das immer gleiche Spielprinzip noch nicht aus den Ohren hängt. Aber Spelunky 2 motiviert nach wie vor und gibt mir einen guten Start in den Tag.
Spielt ihr auch tägliche Herausforderungen oder habt eine morgendliche Routine, in der Videospiele vorkommen? Falls ja, schreibt eure Erlebnisse doch gerne einmal in den Kommentarbereich.
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