Ein gottverlassenes Raumschiffwrack, Aliens hinter jeder Korridorbiegung und in jedem Lüftungsschacht – der Schauplatz von Space Hulk: Deathwing klingt erst mal stark nach Survival-Horror im Stil von Alien: Isolation.
Aber hier huschen wir nicht hilflos und allein durch die Gänge, sondern stampfen an der Spitze eines fünfköpfigen Teams von Space Marines in Terminator-Rüstung aus Warhammer 40k in die Schlacht.
Die wandelnden Panzer mähen mit Sturmbolter und Energieschwert jedes kleine Alien über den Haufen. »Ketzerei!« rufen da vielleicht eingefleischte Warhammer-Jünger: in der Tabletop-Vorlage Space Hulk muss man deutlich vorsichtiger und natürlich rundenweise vorgehen. Da schält ein einziger Schwinger einer Alienklaue schon mal einen unvorsichtigen Marine aus seiner Rüstung.
Deathwing setzt als Ego-Shooter stärker auf Action und streut Squad-Taktik und einen Koop-Modus zur Würze obendrauf. Keine exakte Tabletop-Umsetzung also, ein spannendes Spiel könnte es aber trotzdem werden. Wir haben uns bei einer halbstündigen Vorführung von den Entwicklern erste Spielszenen zeigen lassen.
Unterwegs im Auftrag des Imperators
In Deathwing übernehmen wir nicht einfach irgendeinen Terminator, sondern haben als Skriptor auch noch Psionikerkräfte, also Magie im Ärmel. Damit einher gehen allerdings unberechenbare Visionen, in denen wir Hinweise auf einen der »Gefallenen Engel« sehen.
Diese abtrünnigen Marines stellten sich vor langer Zeit gegen den Gott-Imperator. Ihr Verrat ist der dunkelste Schandfleck auf der Ehre unseres Ordens, den Dark Angels. Wenn wir also die Chance haben, einem der Burschen mal ein wenig heilige Gerechtigkeit auf den Pelz zu brennen, muss die natürlich ergriffen werden.
Diese Jagd führt uns an Bord eines Space Hulks, eines gewaltigen Himmelskörpers aus Dutzenden Schiffswracks, Asteroiden und anderem Weltraumschrott. Dank Unreal Engine 4 macht unser Ausflug grafisch eine Menge her. Detaillierte Terminatoren-Rüstungen und schummrig beleuchtete Korridore erwecken das Warhammer-Universum stimmungsvoll zum Leben.
Aliens ohne Chaos
Ob wir an Bord dann auch gegen die gesuchten gefallenen Engel oder gar die Mächte des Chaos kämpfen werden, wollen wir von den Entwicklern wissen.
Hier möchte Deathwing aber dem Brettspiel treu bleiben: Wir kriegen es allein mit den außerirdischen Tyraniden-Symbionten zu tun, die sich auf dem Space Hulk eingenistet haben.
Nur wie passt da eine Geschichte über gefallene Space Marines rein? Möglicherweise müssen wir uns aufs Blasphemischste mit ihnen gegen die Tyraniden verbrüdern. Hoffentlich verkommt die Story aber nicht einfach zur vorgeschobenen Entschuldigung, möglichst viele Tyraniden plattzumachen.
Und hoffentlich wird das Plattmachen bei nur einer Gegnerrasse nicht auf Dauer eintönig, Tabletop-Treue hin oder her. Immerhin will Deathwing alles ausschöpfen, was die Aliens so zu bieten haben. Da sind natürlich die klassischen Symbionten, eindeutig dem berühmten Xenomorph nachempfunden und mit reißenden Klauen bewaffnet. Halbmenschliche Hybriden sind schwächer auf der Brust, können aber schweres Kampfgerät und sogar Psionikerfähigkeiten einsetzen.
Um schließlich den riesigen Symbiarchen zu Fall zu bringen, müssen wir die gesamte Feuerkraft unseres Teams konzentrieren. Die Entwickler versprechen eine gerissene Schwarm-KI, die uns zum Beispiel Symbionten in den Rücken wirft, während die Hybriden uns mit Deckungsfeuer ablenken. Wie gut das dann funktionieren wird, muss sich erst noch zeigen.
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