Fazit
Drei Spiele – ein Fazit. Allen ist das Wesen des Slendermans gemein: Eine moderne Legende, entstanden in den Unweiten des Internets. Der Horror, der von dieser Gestalt ausgeht, steht und fällt dabei mit der Atmosphäre und der Umgebung. Keines der drei getesteten Spiele entfaltet sein Potential, wenn es am helllichten Tage mit Umgebungsgeräuschen gespielt wird, allen förderlich ist ein abgedunkelter Raum und Stille, um den (teils nicht vorhandenen) Klang des Spieles den Raum füllen zu lassen.
Unter diesen Voraussetzungen ist Slender – The eight pages seinen Konkurrenten hochgradig überlegen. Wer es zum ersten Mal spielt und dabei zumindest die geringste Anfälligkeit für Horrorspiele hat, wird die ersten Partie mit rasendem Herzen und erhöhten Adrenalinpegel beobachten – und jenen, die vor Furcht mittels Esc-Taste pausieren wollen, einen zusätzlichen Schrecken einjagen. Durch die stimmige Atmosphäre und die dazu passende Grafik verzeihe ich dem kostenlosen Titel gerne, dass er kaum mehr zu bieten hat als dieses Horrorerlebnis einer alleine im Wald befindlichen Person, die von einer kaum zu erfassenden Entität gejagt wird.
Slender-Man dagegen wirkt wie der Versuch, aus der Umsetzung der PC-Version für iOS-Geräte schnelles Geld zu machen. Die Grafik ist zum Fürchten, die Geräuschkulisse fast nicht vorhanden und eine richtige Gruselatmosphäre will ebenso nicht aufkommen. Da Slender-Man aber keine Neuerungen mit sich bringt, die es vom Original absetzen, kann insbesondere Kennern von Slender- The eight pages nur davon abgeraten werden, diese App zu erwerben.
Zuletzt noch einige Worte zu Slendr: Mich hat wirklich überrascht, wie viel Potential in einer so einfachen Bewegungssensorapp mit 360°-Monochrompanorama stecken kann. Slendr enthält selbst in gezoomter Darstellung auf dem iPad mehr Schrecken als Slender, wenngleich sich dieser nach wenigen Partien schon abzunutzen beginnt. Was im Kern noch bleibt, ist eine Reaktionsapp, die mit Bezahlinhalten abzuschrecken weiß. Einen Blick ist sie, zumindest für die anfängliche Atmosphäre, aber dennoch wert.
Von einer Wertung wird an dieser Stelle abgesehen: Zu subjektiv ist das Empfinden des Schreckens, das in allen Spielen alleiniges Spielelement bildet. Wer Spiele des subtilen Horrors wie Silent Hill des Nachts alleine bewältigt, dabei keine Regung zeigt und anschließend noch ohne Sorge in Ruhe einschlafen kann, dem werden auch die Titel um den Slenderman nur ein müdes Schulterzucken entlocken. Allen anderen sei zumindest die Erfahrung einer Partie Slender – The eight pages ans (wohl bald schneller schlagende) Herz gelegt.
Jan Knoop
Freier Autor
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