Slendr (iOS) – Flucht im Drehsinn
Einen anderen Ansatz als Slender verfolgt das für Mobiltelefone konzipierte Slendr: Der Spieler findet sich in einen monochromen Waldstück wieder, der Blick auf die Umgebung ist, wie durch die Optik eines schlechten Camcorders, stetig verrauscht. Der Clou: Der Spieler dreht sich mitsamt seines Handys (oder, wenngleich durch das hohe Gewicht weniger elegant, mitsamt des Pads) um die eigene Achse, um sich so einen Überblick zu verschaffen – Laufen kann der Spieler indes nicht.
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Auch in Slendr sind die Objekte der Begierde Videokassetten, über deren Inhalt ebenfalls nur spekuliert werden kann. Begleitet wird er dabei von einer - der Atmosphäre zuträglicher – Geräuschkulisse: Wind, der durch die kahlen Äste streift, mal sacht, dann wieder stürmisch oder das Heulen eines Wolfes.
Die nimmerendende Flucht
Immer wieder erscheint dem Spieler dabei eine Version des Slendermans: Nun gilt es, möglichst schnell den Blick (und damit das Spielgerät) abzuwenden, um nicht die Aufmerksamkeit dieses Geschöpfes auf sich zu ziehen. Dabei materialisiert sich der Slenderman gerne mitten auf dem Bildschirm, um den Spieler direkt zu erspähen oder erscheint in voller Größe, dem Aufleuchten eines Blitzes gleich, schemenhaft für wenige Augenblicke.
Der Spuk ist dabei recht schnell vorbei, wird in Slendr doch zu wenig Abwechslung geboten. Störend wirkt darüber hinaus das Bezahlsystem der anfänglich kostenlosen App: Da nach jedem Tod Batterieladung der Kamera verbraucht wird und (aufsammelbare) Batterien Mangelware sind, kann der Spieler neue Batterien und weitere unsinnige Dinge (wie einen Nachtsichtmodus oder den Couch Potato-Modus, welcher eine Touchsteuerung integriert) gegen Bares erwerben. Tut er dies nicht, muss er vor jeder Partie zehn Sekunden aussetzen, eine verrauschtere Sicht und das Aufblinken eines Akkusymbols in Kauf nehmen.
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