Das größte Rollenspiel der Neuzeit, Skyrim, erhält seine erste Erweiterung per Downloadable Content (DLC). Was bei anderen Titeln bestenfalls zur Randnotiz taugt, gerät beim jüngsten Spross der The Elder Scrolls-Serie zum Mediensturm.
Zu groß die Sehnsucht, mehr Zeit in diesem Ausnahmespiel zu verbringen, zu einzigartig die Spielerfahrung, als dass diese Sehnsucht durch Ersatzdrogen wie Diablo 3gestillt werden könnte. Gleichzeitig verunsichert die Ankündigung von The Elder Scrolls Online(kurz TESO) die Fans: Elder Scrolls-Spieler lieben an ihrer Spielwelt besonders die extrem tiefe Solospieler-Erfahrung, die die Serie vermittelt, wie keine andere.
Misstrauisch beäugt man die Öffnung des bisherigen »Open World für einen«-Konzepts hin zur »Jeder darf in "meine" Welt«-MMO-Variante. Wird die Einzelspielererfahrung nicht unter dem neuen Konzept leiden? Wird da auf dem Altar eines finanzstarken Geschäftsmodells eine der letzten Bastionen des ganz und gar klassischen Spielkonzepts geopfert? Und wie viel Aufwand geht überhaupt noch in die Entwicklung neuer Inhalte für Skyrim?
Vor diesem Hintergrund wird Skyrim Dawnguard besonders sorgfältig gewogen. Fakt ist, dass TESO von einem anderen Entwicklerteam betreut wird als Skyrim, nämlich von den eigens gegründeten ZeniMax Online Studios. Für Dawnguard hingegen ist das original Skyrim-Entwicklerteam zuständig.
Was wir beim ersten Anspielen auf der E3 auch sofort spüren konnten: Skyrim Dawnguard wirkt schon beim ersten Kontakt einerseits extrem vertraut, klar, Steuerung, Dialog- und Questsystem sowie die Menüs sind unverändert. Andererseits macht unser Level-29-Vampir-Lord erstaunliche Sachen, als wir ein wenig mit den verschiedenen neuen Kräften spielen, die dieser Fraktion bei entsprechendem Ausbau des Fertigkeitenbaums zur Verfügung stehen.
Es geht um alles: die Sonne
Fraktion? Also zurück auf Anfang: Dawnguard bringt zwei neue spielbare Fraktionen ins Spiel, die Vampire und die namensgebenden Dawnguard, zu deutsch etwa Wächter der Morgendämmerung. Und die muss dringend bewacht werden, denn in der etwa 15 bis 20-stündigen Story versuchen die Vampire, die Rückkehr des mächtigen Vampir-Lords Harkan vorzubereiten, dessen ziemlich ambitionierter Plan vorsieht, die Sonne für immer vom Firmament zu verbannen. Zappenduster soll‘s also werden in Skyrim – für Vampire ein großer Spaß, für alle anderen weniger.
Der Spieler hat nun die Wahl als Dawnguard, Harkan und seine Vampire genau daran zu hindern oder sich ihnen anzuschließen, was einige interessante Perspektiven eröffnet. Wer übrigens Vampire wegen der ganzen weichgespülten Twighlight- und Vampire Diary-Sauce nicht mehr sehen kann, muss keine Berührungsängste haben. Ganz in der Elder Scrolls-Tradition sind die Blutsauger so, wie sich das gehört: bestialisch, mächtig, grauslich und kein bisschen knuddelig. Skyrim-Veteranen wissen das schon, wer im Kampf gegen einen Vampir verseucht wurde und nicht rechtzeitig zum Heiler schlappte, verwandelte sich nach drei Tagen in einen auch nicht grade schnuckeligen Vampir.
Oh Lord, would you beiß me …
In der von uns angespielten Sequenz sind wir also an einem einige Stunden in der Dawnguard-Handlung vorangeschrittenen Speicherpunkt als vorkonfigurierter Vampir-Lord ins Spiel geworfen worden, Fraktionsauswahl, Fähigkeitenausbau und Start der Story bleiben uns in dieser ersten Session verwehrt. Immerhin gibt’s begleitende Infos von den anwesenden Entwicklern.
So werden beide Fraktionen neue Hauptquartiere erhalten. Als Vampir findet der Spieler seine Heimat im Castle Volkihar, als Wächter der Sonne bezieht er Quartier im Fort Dawnguard. Beide Spielerhäuser bringen spezielle Boni mit und dienen ansonsten in bekannter Weise als Behausung und Itembank.
Unser Vampir-Lord ist nochmal eine ganz andere Hausnummer im Elder Scroll‘schen Freakzirkus, als die Standardbeißer. Per Tastendruck verwandeln wir uns in eine abstoßende Kreatur mit Fledermausohren, irgendwie verkrüppelten Flügeln und da, wo das Gesicht sein sollte, eine Fratze, wegen der sogar Mickey Rourke seinen Chirugen verklagt hätte. Kein Wunder, dass uns in dieser Aufmachung NPCs direkt angreifen. In unserer Begleitung befindet sich allerdings eine scheinbar junge Frau, die kein bisschen Angst vor uns hat.
Die Vampirin Serena war wohl lange Zeit in ihrem Grab eingesperrt und will jetzt zu ihren Eltern, mit denen sie wohl Streit hat, wie das Ganze mit uns im Detail zusammenhängt, erschließt sich in der Kürze der Zeit nicht. Allerdings geht es wohl um die zwei Elder Scrolls, mit deren Hilfe die Vampire das Himmelslicht ausknipsen wollen.
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