Abwechslungsreiche & spannendere Settings
Sowohl Tomb Raider als auch Rise of the Tomb Raider fühlten sich in ihren Settings eher monothematisch an. Es verschlug uns an entlegene Orte, die sich alle eher in entsättigten Farben präsentierten und visuell nicht die größte Abwechslung boten.
Allein in den ersten paar Stunden von Shadow of the Tomb Raider findet hier bereits ein enormer (und noch dazu sehr farbenfroher) Bruch statt.
Bereits zu Anfang finden wir uns während des Dia de los Muertos (Tag der Toten) in Mexiko wieder. Genauer gesagt sind wir in der kleinen Stadt Conzumel, in der es mehr Farben zu geben scheint, als in beiden Vorgängern zusammen. Und nicht nur das, wir sind umgeben von ganzen Menschenmengen, nicht nur von Feinden.
Bereits Rise of the Tomb Raider präsentierte uns in Sibirien einen belebten Hub, im Nachfolger gibt es davon aber mehrere und sie alle strahlen nur so vor Leben. Wir können Handeln, Quests annehmen, das Treiben beobachten oder einfach Gespräche belauschen. Die können übrigens optional in der Originalsprache des Ortes angehört werden.
Wer also keine Lust auf eine Synchro mit gezwungen-klingenden Akzenten hat und ein realistischeres Erlebnis will, kommt hier auf seine Kosten.
Ähnlich beeindruckend wie die Städte gestaltet sich das Dschungel-Dickicht.
Die Flora um Lara ist dicht und lebendig, hinter jedem Blatt lauern Leben und Gefahren.
Besonders der Survival Instinct zeigt, wie viele Tiere (und in manchen fällen potenzielle Bedrohungen) sich um uns herum befinden. Denn unser erster Kontakt mit dem wuchernden Regenwald findet nach einem Flugzeugabsturz statt, der uns sowohl unsere Begleiter als auch unsere Ausrüstung raubt und uns allein und schutzlos zurück lässt.
Und ja, auch die weit größeren Unterwasserlevel spielen mit in die visuelle und spielerische Abwechslung, die uns Shadow of the Tomb Raider bereits in den ersten Stunden bietet und eine vielversprechende Basis dafür bietet, was uns später noch erwarten könnte.
Bessere Bösewichte, bessere Geschichte?
Während wir durch das Dickicht schleichen und uns an unsere nächste Beute - ein paar nichtsahnende Söldner - anschleichen, stolpern wir über etwas ungewohntes: Namen.
Offenbar haben wir gerade nicht etwa zwei gesichtslose Feinde aus dem Verkehr gezogen, sondern Dave und Sammy. Das bringt uns zum Stutzen, denn sie brechen die Erwartung, dass wir es mit namenlosen Kanonenfutter zu tun bekommen.
Plötzlich besitzen die beiden Männer, die wir eben noch brutal mit einem Jagdmesser ausgeschaltet haben, einen Hauch von Persönlichkeit.
Viel wichtiger noch: Sie erinnern uns daran,dass Lara ohne mit der Wimper zu zucken Menschen tötet, um ihre Ziele zu erreichen.
Anders als im ersten Spiel geht es nicht mehr einfach nur ums Überleben. Sie ist zur Jägerin geworden und sie nimmt keine Rücksicht auf Verluste.
Nie wird das deutlicher als in den Zusammentreffen mit Dr. Domínguez, dem Kopf hinter Trinity. Während wir ihn eigentlich deshalb schon aus Prinzip hassen wollen, fällt das mit jedem Treffen schwerer.
Die Argumentation, mit der er sich Lara entgegen stellt, lässt sowohl die Grabjägerin als auch uns zweifeln: Wer sind nun wirklich "die Guten" und wer "die Bösen"?
Die Grenzen verschwimmen, denn der Zweck heiligt nicht immer die Mittel. Das wird nirgends deutlicher als durch Laras eigene Verbissenheit, die viele unschuldige Menschen das Leben kostet als sie die Apokalypse auslöst. Dr. Domínguez scheint darüber erschütterter als sie und verkündet, dass es nun an ihm liegt, sie aufzuhalten.
Shadow of the Tomb Raider präsentiert bereits in seinen ersten paar Stunden eine dichtere, fesselndere Geschichte als seine Vorgänger. Diese scheinen nur die Bühne für das große Finale bereitet zu haben, nach dem wir Lara Croft vielleicht nie mehr mit denselben Augen sehen können.
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