Shadow Guardian im Test - Test für iPhone

Begebt euch mit Jason Call auf große Abenteuerfahrt! Warum der Uncharted-Klon trotz imposanter Grafik Mängel aufweist, verrät unser Test.

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Der erste Level ist gleich mal ein Hingucker. Der erste Level ist gleich mal ein Hingucker.

Eine der besten Spielserien der aktuellen Generation ist Uncharted, das inzwischen den Flaggschiffcharakter auf der PS3 innehat. Die iPhone-Entwickler von Gameloft haben sich die Abenteuer von Nathan Drake genauer angesehen und – wie schon so oft – den Spielkern einfach kopiert. Der Held in Shadow Guardian hört auf den Namen Jason Call. Worum es in dem Titel überhaupt geht, erfährt man erst ganz spät. Bis zu diesem Moment ist Shadow Guardian nur eine lose Aneinanderreihung verschiedener Szenarien, bleibt aber auch danach letztlich nur eine grob zusammenhängende Abfolge von Levels. Erzählt wird die Geschichte durch Überleitungen zwischen den Abschnitten, in denen Jason Call als Gefangener mit einer geheimnisvollen Maschine befragt wird.

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Der Spielablauf konzentriert sich auf zwei wesentliche Punkte: Kletter- und Ballereinlagen. Die Gewichtung beider Elemente ist etwa 50:50. Jason Call ist in alten Tempelanlagen und Städten auf der Suche nach Statuen. Dummerweise ist eine Verbrecherorganisation ebenfalls an den Artefakten interessiert, und überdies verfügen die meisten Tempel auch noch über eine aktive, nichtmenschliche Verteidigungsarmee. So sieht sich Jason Call also meist zwei Parteien gegenüber, die bisweilen auch gleichzeitig auftreten und sich dann erfreulicherweise gegenseitig attackieren. Die Ballereinlagen funktionieren genauso wie beim PS3-Vorbild: Ihr bezieht hinter Mauern und Wänden Stellung und schießt aus der Deckung heraus auf eure Feinde. Blindschüsse kosten unnötig Munition, daher solltet ihr grundsätzlich immer mit der Zielvorrichtung ballern. Diese müsst ihr auch nur ganz grob ausrichten, wenn Jason noch hinter der Deckung kauert. Wenn ihr dann auf das Zielsymbol drückt, geht er automatisch voll ins Ziel. Das ist bequem, nimmt den Feuergefechten in den ersten Levels aber völlig die Spannung. Erst ab dem Wassertempel, wenn ein neuer, recht cooler Gegnertyp auftaucht, ändert sich dieses Simpelprinzip. Bis dahin sind die Schusswechsel bodenlangweilig.

Da müssen wir gleich hoch. Da müssen wir gleich hoch.

Die Kletterpassagen sind das optische Highlight des Titels. Die Kamera rückt Jason stets ins rechte Bild. Aber auch hier hat Gameloft die Zugänglichkeit zu Gunsten der Spannung erhöht: Alle Aktionen geschehen über Kontextbuttons, das heißt, ihr könnt erst dann springen, wenn das Spiel es euch gestattet. Das sieht dann alles ganz toll aus, ist aber absolut witzlos. Hin und wieder schmiert Jason Call dramatisch ab, aber weil es ja so vorgegeben ist und von selbst abläuft, gerät er nie ernsthaft in Gefahr. Vielleicht lässt Gameloft deshalb Jason immer wieder in Textform sinngemäß Dinge sagen wie: "Gleich stürze ich ab! Gott, ist das aufregend!" Die einzige spielerische Freiheit bei Shadow Guardian zeigt sich in einigen Schieberätseln. Hier kann das Spiel punkten.

Der rote Rand zeigt Verletzung an, muss euch aber nicht in Panik versetzen. Der rote Rand zeigt Verletzung an, muss euch aber nicht in Panik versetzen.

Die Steuerung von Nath… Verzeihung, Jason, ist gelungen. Er reagiert gut auf den virtuellen Stick und die regulären Buttons. Die Kontextmanöver funktionieren ebenfalls tadellos. Probleme werdet ihr aber mit der Kamera bekommen. Diese hängt nämlich viel zu dicht an Jasons Rücken und richtet sich nur ganz selten von selbst aus. Das heißt, ihr lauft in einem engen Gang um eine Kurve und seht Jason plötzlich von der Seite. Dann müsst ihr mit Fingerstrichen oder der Zielvorrichtung mühsam die Kamera drehen. In einigen Konfrontationen mit Feinden werdet ihr darüber fluchen. Gameloft hat das aber erkannt und Jason daher eine scheinbar endlose Energieleiste verpasst. Ihr könnt sekundenlang im verschwitzten Unterhemd im Kreuzfeuer mehrerer Söldner stehen, ohne getötet zu werden, selbst wenn ihr mit Panzerfäusten oder Mini-Guns beschossen werdet. Im Gegenzug dazu knallt ihr mit eurer Pistole (und anderen Waffen) dick gepanzerte Soldaten, die sich auch noch hinter Schilden verstecken, mühelos ab. Das ist – gelinde gesagt – lächerlich. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad "Strategie" wird das Spiel nicht wesentlich schwerer. Wer also ein wenig gefordert werden will, sollte gleich auf diesem Level einsteigen.

Jason ist sehr detailliert. Achtet auf die Texturen im Hintergrund. Jason ist sehr detailliert. Achtet auf die Texturen im Hintergrund.

Wenn man Shadow Guardian zum allerersten Mal sieht, kann einem aber schon der Unterkiefer runter klappen. Was die Techniker von Gameloft da aus dem iPhone 4 rausholen, sieht man teilweise sonst nur auf der Xbox360 und der PS3. Vor allem die Kletterpassagen gewinnen durch die fantastische Optik wieder an Boden. Die riesigen Tempelanlagen sind klasse texturiert, und Jasons Körper bleibt selbst in Großaufnahmen pixelfrei detailliert. Wir haben versucht, euch mit unseren Bildern davon einen Eindruck zu verschaffen. Nur der zweite Level ist langweilig gestaltet worden, alle anderen Abschnitte gefallen mit hoher Detailrate und stimmungsvoller Beleuchtung. Der Sound geht absolut in Ordnung. Die sphärische Musik und knatternde Feuerwaffen unterstützen das Spiel.

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