Seite 2: Rune Factory: Oceans im Test - Eine Seefahrt, die ist lustig

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Landwirt lite

Ein wichtiger Bestandteil von Rune Factory: Oceans ist nach wie vor die Landwirtschaft. Da die Hauptinsel Fenith selbst keine Ackerflächen bietet, ziehen wir unsere Feldfrüchte auf anderen Inseln heran. Durcherfüllte Aufträge erhalten wir Koordinaten von versunkenen Inseln, die wir dann mit Ymir aus den Tiefen des Meeres heben.

Leider haben nicht alle Inseln den Tauchgang gut überstanden, denn nach dem Heben sehen die Inseln ziemlich tot und trist aus. Die Lösung: wir sammeln auf anderen Inseln kleine Naturgeister ein, die wir auf den toten Inseln aussetzten. Und siehe da, alles grünt und blüht wieder. Zeit mit der Bewirtschaftung loszulegen. Aber Moment mal ... wir haben doch gar kein Saatgut.

Das braucht es auch nicht, denn wir haben einen Zauberstab im Gepäck, der zarte Pflanzensprosse in den Boden setzten kann. Dadurch wird das Landwirtschaftselement zwar deutlich schlanker und zugänglicher, verliert aber auch einen Teil seiner Tiefe. Cool ist auch, dass wir die Pflege der Pflanzen nicht selber übernehmen müssen, sondern dafür unsere Monster abstellen können. Auch hier kommt wieder die zentrale Rolle des Golems zum Tragen.

Rune Factory: Oceans - Intro Video starten 1:40 Rune Factory: Oceans - Intro

In Ymirs Bauch sammeln wir nämlich unsere gezähmten Monster, um sie entweder als Greenkeeper auf unsere Inseln zu verteilen, oder als Nutzvieh zu halten. Die Ernte müssen wir aber auf jeder entdeckten Insel selber besorgen. Um unnötiges Backtracking zu verhindern, bietet unser Golem aber praktischer Weise Portale zu den Inseln im Bauch.

Haben wir aber keinen Bock auf Bauernhof, können wir uns alternativ auch handwerklichen Tätigkeiten wie Kochen oder Schmieden zuwenden und so für unser Auskommen sorgen -- Abwechslung gibt es also reichlich.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Grafikpracht geht anders: Die Pflanzen sehen aus als wären sie aus Pappe. Grafikpracht geht anders: Die Pflanzen sehen aus als wären sie aus Pappe.

Die Technik ist die Achillesferse von Rune Factory: Oceans, das seine Herkunft als Wii-Portierung nicht sonderlich gut verstecken kann. Die Qualität der Texturen schwankt zwischen annehmbar und richtig fies, die Animationen sind größtenteils sehr hölzern und die Vegetation und die Bodentexturen sehen aus, als kämen sie frisch von einer PlayStation 2.

Das ist nicht schön, wird aber Fans nicht von ausgedehnten Streifzügen durch die Welt von Rune Factory: Oceans abhalten. Denn das Design der Figuren, der Umgebung und überhaupt der ganzen Spielwelt ist zauberhaft. Vor allem die Zwischensequenzen im Anime-Stil sind sehr gut gelungenen. Bei der Steuerung gibt es nichts zu meckern, lediglich die Kamera zeigt sich bockig. Das kann auch die eingebaute Move-Unterstützung nicht ändern, die ansonsten sehr solide funktioniert.

Das Art-Design von Rune Factory: Oceans ist super … wenn man auf J-Pop steht. Das Art-Design von Rune Factory: Oceans ist super … wenn man auf J-Pop steht.

So lässt sich zum Beispiel durch Schwingen der Move-Rassel ein Hieb von Ymir auslösen. Auf der akustischen Seite punktet das neue Rune Factory mit eingängigen Melodien. Die Sprachausgabe ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite sind viele Dialoge solide englischsprachig vertont und mit deutschen Texten versehen, auf der anderen Seite liegen viele Gespräche nur in Textform vor -- schade eigentlich, denn die Sequenzen passen mit den übertriebenen Gesten und der genretypischen Mimik perfekt in das Szenario.

Unter dem Strich ist Rune Factory: Oceans kein schlechtes Spiel, aber auch kein überragender Titel. Wer gerne zeitintensive Spiele wie Animal Crossing oder Harvest Moon spielt und sich an der ausbaufähigen Technik nicht stört, wird auch im neuesten Rune Factory-Ableger seinen Spaß haben.

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