Genre: Vertikaler 2D-Brawler / Roguelite Entwickler: Tahoe Games
Plattform: Xbox, PlayStation, Switch, PC Release: 20.05.2021
Aus dem Körper des gefallenen Engel Luzifers ragt ein riesiger Baum. Er dient als Gefängnis, in dem die Armeen der Hölle auf die Wiederauferstehung ihres Fürsten warten. Den drei Hauptcharakteren von Rising Hell geht das allerdings gewaltig gegen den Strich. Sie entreißen sich kurzerhand ihrer Fesseln und treten gegen die Heerscharen an.
Unterhaltsames Retro-Gekloppe für zwischendurch
Rising Hell bietet ab der ersten Sekunde geradlinige Prügel- und Baller-Action. Zu Beginn steht uns lediglich der Krieger Arok zur Verfügung, mit ihm gehen wir ausschließlich in den Nahkampf. Später gesellen sich noch zwei auf Fernkampf fixierte Charaktere hinzu, Rising Hell fühlt sich dann eher nach Mega Man oder Contra an.
Eine steile Lernkurve, die sofort packt: Der Einstieg in Rising Hell fällt gar nicht so leicht. Gegner teilen ordentlich aus und wir müssen uns erst an das Spielsystem gewöhnen. Wie in Devil May Cry sammeln wir rote Orbs, die als Währung für sogenannte "Talente" dienen. Diese verleihen unter anderem bessere Resistenzen oder lassen uns mehr Schaden austeilen. Spezialisiert ihr euch auf einen bestimmten Upgrade-Typ, wird das Spiel viel leichter.
Jede Menge Kram zum Freischalten: Ebenso erhalten wir Erfahrungspunkte, die unseren generellen Rang steigern. Damit erweitern nicht nur den Pool an Talenten, sondern schalten auch "Relikte" frei, die uns zu Beginn eines Runs zusätzliche Boni verleihen, etwa eine mächtigere Startwaffe.
Haben wir uns eingearbeitet, geht das Spiel flott von der Hand. Das Tempo lässt sich ordentlich steigern, die Charaktere reagieren schön dynamisch. Dafür sorgen auch ein flotter Air Dash sowie der sogenannte "Hellbreak". Hüpfen wir in bester Super-Mario-Manier auf die Köpfe unserer Feinde, werden diese sofort erledigt und wir erhalten einen Boost nach oben.
Schicke Animationen und ein toller Soundtrack
Rising Hell bietet düstere Pixelkunst, die sich sehen lassen kann. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen, dass das Spiel für den Sega MegaDrive oder das NeoGeo erschien. Nur bietet es alle Bequemlichkeiten der heutigen Zeit, etwa eine durchgängig hohe Framerate und Online-Bestenlisten.
Info: Dieser Artikel erscheint im Rahmen unserer 'Road to gamescom 2021', in der wir euch bis zum Start der Spielemesse am 25. August Spiele aus der Indie Arena Booth vorstellen. Bislang erschienen:
Heavy-Metal-Riffs treffen auf MIDI-Orgeln: Melodisches Geknüppel zwischen Kitsch und wummernden Bässen passen perfekt zur kompromisslosen Schlägerei auf dem Bildschirm. Instrumente erschallen herrlich komprimiert, es wird durchweg auf simple MIDI-Effekte zurückgegriffen.
Die angepeilte Videospielära der frühen 90er wird also gut transportiert. Auch die Klänge im Spiel passen zum Old-School-Flair. Rising Hell kommt sehr druckvoll daher, akustisches Treffer-Feedback hilft der Übersicht. Einen Eindruck vom Soundtrack bekommt ihr hier im Trailer:
Kurz und knackig für den schmalen Geldbeutel
Rising Hell ist wahrlich kein Umfangsmonster, schlägt dafür aber auch nur mit knapp 9€ zu Buche. Wir schnetzeln uns durch drei Welten, die sich visuell immerhin leicht voneinander abheben und durch ein generelles Thema miteinander verbunden sind, und zwar die Verästelungen und Holzstrukturen des Baumes.
Die Runs unterscheiden sich vorrangig dadurch, dass die Ebenen mit jedem Versuch neu ausgewürfelt werden. Einige Kombinationen stehen zur Verfügung, verbringt man ein paar Stunden in Rising Hell, erkennt man diese schnell wieder.
Innerhalb einiger Minuten seid ihr durch: Lassen wir den gehobenen, aber leicht zu meisternden Schwierigkeitsgrad mal außen vor, könnt ihr jede Spielwelt in ungefähr acht Minuten erledigen. Ist der Endboss gelegt, lässt sich der Schwierigkeitsgrad anheben, auf Highscore-Jagd gehen oder wir versuchen uns an Herausforderungen.
Letztere wandeln das Gameplay ein wenig ab, so müssen wir etwa eine Welt innerhalb eines engen Zeitlimits absolvieren oder uns durch mit Fallen gespickte Parcoure schlängeln.
Chris Werian
@DrChrisRespect
Mir fiel der Einstieg in Rising Hell gar nicht so leicht. Nichts wird erklärt, Mechaniken für Fortgeschrittene werden unter den Teppich gekehrt und müssen selbst entdeckt werden. Das passt aber auch zum Arcade-Flair des Spiels, schließlich war diese Herangehensweise typisch für die damalige Zeit. Mit jedem neu entdeckten Feature kommt man besser voran, nach ein paar Stunden lässt sich die Kampagne problemlos abschließen. Rising Hell bietet einen tollen Flow, es macht einfach ordentlich Spaß, sich durch die Verliese zu pflügen.
Nach etwa fünf Stunden war ich mit der Kampagne durch, weitere fünf Stunden später haben sich dann alle Trophäen im Profil eingereiht. Man kommt zackig voran, seid ihr nicht mit dem Genre vertraut, könnt ihr aber auch noch ein paar Stunden draufschlagen.
Habt ihr ein paar Geheimtipps für Retro-Fans?
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