Bruce Willis macht es in allen Stirb-Langsam-Fortsetzungen vor: Vom Ruhm, ein Held zu sein, kann sich man sich nichts kaufen – schon gar kein glückliches und erfülltes Leben. Was das mit Risen 2: Dark Waterszu tun hat?
Nun, der namenlose Weltenretter aus dem ersten Risenkann das Willis-Dilemma durchaus nachfühlen. Er hat den bösen Inquisitor besiegt, einen mächtigen Titanen gebannt, ein komplettes Eiland vor dem Untergang bewahrt und noch dazu das Piratenmädchen seiner Träume abbekommen. Doch zurück auf dem Festland interessiert sich kein Mensch mehr dafür.
Wer kümmert sich schon um einen spärlich bewohnten Felsen mitten im Meer, zumal inzwischen nicht nur auf jener Insel, sondern überall auf der Welt die Titanen los sind und alles zerstörend durch die Lande ziehen. Am Anfang von Risen 2: Dark Waters, das etwa zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils spielt, ist der Held gebrochen, betrunken, pleite und verlassen.
Die ersten Schritte: Willkommen daheim
Doch warum fallen Helden? Damit sie danach umso glorreicher wieder aufstehen können! So beginnt Risen 2 in einer der letzten Hochburgen der Menschheit, der Stadt Caldera. Sämtliche Schifffahrtswege sind wegen wütender Seeungeheuer unbefahrbar, nur die Piraten kennen das Geheimnis für eine sichere Passage.
Daran ist die allmächtige Inquisition natürlich mehr als interessiert. Als unser Held seine Verflossene, die Piratentochter Patty, wiedertrifft, schickt die Inquisition beide auf die Insel Takarigua, um dort Pattys Vater, den Piraten Stahlbart, ausfindig zu machen. Der Held soll die Piraten infiltrieren und ihnen das Geheimnis der Meeresüberfahrt entreißen.
Als das Inquisitionsschiff die Anlegestelle von Takarigua erreicht, setzt die spielbare Gamescom-Demo ein. Zur Tarnung soll sich unser Held als gefeuertes Inquisitionsmitglied ausgeben. Halbnackt und mittellos betreten wir die Insel. Unser erster Eindruck: Die Grafik hat gegenüber dem Vorgänger einen ziemlichen Sprung nach vorne gemacht. Dank Bump Mapping wirken Details wie Mauer- und Pflastersteine viel plastischer. Auch die Vegetation sieht (noch) natürlicher aus, abgebrochenen Ästen und reichlich Wurzelwerk sei Dank.
Dazu kommt die spektakuläre Landschafts- und Stadtarchitektur, die auf klar erkennbare Landmarken und markante Höhenunterschiede setzt, samt Schluchten, Brücken und steilen Abhängen. Trotzdem erreicht Risen 2 nicht ganz die Grafikqualität eines The Witcher 2. Vor allem die Gesichtsdetails und -animationen fallen hinter das Hexer-Rollenspiel und das Two Worlds 2-Addon Pirates of the Flying Fortress zurück.
Doch das stört uns nicht weiter, denn von allen virtuellen Welten fühlt sich jene von Risen 2 am natürlichsten und am lebendigsten an. Dank des gewohnten Tagesablaufs der Charaktere sowie den kleinen, aber feinen Details des alltäglichen Lebens fühlen sich Gothic- und Risen-Veteranen sofort heimisch.
Die erste Quest: Lösungen über Lösungen
Unsere erste Aufgabe lautet, ein Hemd zu besorgen, damit uns der Gouverneur der Insel, ein gewisser Herr Di Fuego, empfängt. Halbnackt lässt uns die Wache nämlich nicht durch. Nach tapischer Piranha-Bytes Manier können wir diese Quest auf unterschiedliche Weisen angehen.
So könnten wir mit der Fähigkeit unsere Gefährtin Patty »überreden«, für einen Koch am Herd zu stehen, um Gold zu verdienen, das wir bei einem Händler in ein Hemd investieren. Oder wir schleichen uns in die Kaserne der Stadtwachen und klauen dort ein Hemd. Oder wir finden einen offiziellen Auftragsgeber, der uns einen Vorschuss für einen Briefkurier-Auftrag verleiht und uns anschließend zum Dienstausrüster schickt.
Jeder Weg funktioniert, schließlich stehen wir vor dem Gouverneur. Der hat ein Problem mit den Piraten, die es sich im Norden der Insel heimisch gemacht haben. Jemand muss dem Pack ein Friedensangebot überbringen – und wer wäre da besser geeignet als unser mittelloser Held?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.