Manchmal kommen die Ideen für die Retro Hall of Fame aus ganz unerwarteter Richtung. »Mach doch mal Abe«, sagt die Gattin. Sie ist zu unserer Überraschung Fan eines der kultigsten Videospielhelden, die es je auf der Playstation gegeben hat. Zwei Sekunden überlegt - Vorschlag angenommen.
Sofort schwirren Erinnerungsfetzen vor unserem geistigen Auge umher: Legt sich mit fiesen Fleischfabrikanten an … muss seine Kumpels retten … ganz schön knifflig. Als schließlich die CD aus dem Jahr 1997 im Playstation-Laufwerk rotiert, sind wir wieder in der »Oddworld« gefangen.
Und die wird ihrem Namen (»odd« heißt so viel wie »skurril«) gerecht: Im Intro stellt uns Abe seinen Arbeitgeber Rupture Farms vor, einen Fleischproduzenten, der vierbeinige Monster zu Paramite-Pasteten und Scrab- Keksen verarbeitet. Würg! Nur das Plakat für die neue Spezialität des Hauses kann Abe nicht entschlüsseln: »Neu und schmackig« liest er mit seiner quäkigen deutschen Synchronstimme ab.
Doch dann belauscht der Held den Firmenboss Mullock: Der will ihn und seine Artgenossen nicht weiter als nur Arbeiter ausbeuten, sondern gleich zu Mudokon-Pops verarbeiten. Abe und seine Kumpels müssen also da raus - und wir helfen ihnen dabei!
Das Oddworld-Universum
Das Entwicklerstudio Oddworld Inhabitants von Sherry McKenna und Lorne Lanning liefert seit 1997 hochwertige Spiele aus dem Oddworld-Universum ab: Abe's Exodus für die Playstation aus dem Jahr 1998 ist eine klassische Fortsetzung des Erstlings, spielerisch gibt es kaum Veränderungen. Mit Munch's Oddysee (Xbox) brechen die Entwickler dann 2001 in 3D-Welten auf, die Qualität hat aber etwas gelitten. Bei Strangers Wrath (2005/Xbox) ist das ganz anders: Das Action-Adventure aus der Ego-Perspektive ist spielerisch stark und charmant inszeniert.
Oddworld: Abe's Oddysee - Screenshots ansehen
Rettung schaffen ohne Waffen
Oddworld: Abe's Oddysee ist ein gutes Beispiel für die Redewendung "Auf den zweiten Blick". Denn das Spiel offenbart erst bei genauerer Betrachtung, dass es weit mehr als ein simpler Plattformer ist: Wir hüpfen mit Abe zwar aus einer 2D-Perspektive von Bildschirm zu Bildschirm (gescrollt wird nicht), lösen dabei aber ein Rätsel nach dem anderen.
Schon die Feinde sind eine große Herausforderung, denn der Held hat keine Schusswaffen zur Hand. Pazifist ist er aber keineswegs: Abe zerstampft die Slig- Soldaten per Hebel mit Riesen-Sägen oder lässt Bomben explodieren.
Außerdem hat er einen besonderen Trick auf Lager: Mit seinem Mudokon-Gesang kann er die Kontrolle über die Sligs übernehmen - und die sind schwer bewaffnet.
Die Flucht aus der Fabrik von Rupture Farms ist deshalb gar nicht so schwer. Knifflig ist Abe's Oddysee dennoch, weil die Rettung der Kollegen quasi Pflicht ist: Bringt Abe weniger als 50 der 99 Mudokons nach Hause, bekommt er nur das »schlimme« Ende zu sehen. Für echte Zocker keine Lösung! Also suchen wir die Levels nach allen möglichen Hinweisen und Alternativrouten ab.
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