Bombastisch
Schon im ersten Schauplatz des Spiels – dem kleinen Städtchen Haven – zeigt sich deutlich der Grundton und die Stimmung des Spiels: Verzweiflung und Zerstörung. Die Häuser sind halb verfallen, über verwaiste Straßen zieht voluminöser Rauch, niemand traut sich hier an die Oberfläche. Bei der Sequenz auf dem Boot verliest ein Radiokommentator Vermisstenmeldungen und in den spärlichen Unterkünften trauern kleine Kinder um ihre toten Eltern. Resistance 3 schafft es, ein glaubwürdiges Bild einer Nation vor der Vernichtung zu zeichnen, was vor allem auch durch den Einsatz von realistischen Farben geschieht. Gerade Resistance 2 ließ wegen der sehr kräftigen Farbgebung einen ernsteren Ansatz vermissen, nun entwickelt sich Resistance zu einem düsteren und sehr stimmungsvollen SciFi-Szenario, das stellenweise an Metro 2033 erinnert.
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Natürlich gibt es auch ruhigere Momente, zum Beispiel dann, wenn ihr durch die notdürftig zusammengezimmerten Unterkünfte der überlebenden Menschen wandert. Doch in den meisten Momenten drückt Resistance 3 ordentlich aufs Shooter-Gaspedal. Überall passiert etwas, Häuser oder Brücken stürzen zusammen, Flugschiffe setzen donnernd Chimera-Einheiten ab oder gigantische Maschinen ziehen über den Bildschirm. Oft fühlt ihr euch gehetzt, weil ihr gar nicht wisst was im nächsten Moment geschieht, oder wohin ihr als nächstes schauen sollt. Resistance 3 ist ein Spektakel und erschlägt den Spieler an einigen Stellen den Spieler mit optischen Bombastmomenten; selbst Kennern des Genres dürfte das ein oder andere Mal ein lautes »Wow« entweichen. Das erinnert stellenweise sogar an den PlayStation-Shooter-Primus Killzone 3, dort sind die Gegner aber noch einen Tick intelligenter – dafür fliegt bei Resistance 3 mehr in die Luft.
Technik-Freuden
Der dritte Kampf gegen die Chimera gehört zu den bisher hübschesten PS3-Titeln überhaupt. Zwar sind die Texturen nicht besonders scharf, dafür aber variantenreich und sämtliche Schauplätze versprühen allein durch die Anordnung der Levelobjekte unglaublichen Charme. Außerdem gibt es überall kleine Details zu entdecken: Bäume wiegen sich im Wind, wenn ein Landungsschiff Chimera-Truppen absetzt, Wasser bahnt sich realistisch einen Weg durch die Trümmer oder Maschinen rumpeln in den Überlebenden-Unterkünften. Was so gar nicht ins Bild passen will, sind die hölzernen Animationen der menschlichen Mitstreiter sowie die etwas kantigen Gesichter, die besonders in den Zwischensequenzen negativ auffallen.
Jede Waffe klingt cool-charakteristisch, Musik wird dagegen nur sporadisch, dann aber sehr atmosphäretreibend eingesetzt. Nett: an manchen Stellen findet ihr dudelnde Radios, aus denen typische 50er-Jahre-Musik erschallt. Dazu ist der Sound schön direktional, was bei einem Shooter immer von Vorteil ist – ihr könnt die Chimera-Monster also jederzeit genau orten oder zieht unweigerlich den Kopf ein, wenn ein Landungsschiff über euch hinwegdonnert. Die deutsche Sprachausgabe ist dagegen nicht ganz so gut gelungen. Zwar passt gerade die Stimme von Joseph gut zum Charakter, allerdings spricht er so, als hätte er sich vor seinem Einsatz drei Flaschen Baldrian eingeflößt. Auch der Rest des Casts macht eher einen durchwachsenen Eindruck. Glücklicherweise ist aber auch die englische Synchro auf der Disc enthalten, wer seine PlayStation 3 also auf englisch stellt, bekommt die originale Vertonung auf die Ohren.
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