Treten, Schießen, Meucheln
Wo sich früher bei einzelnen Monstern unsere Nackenhaare aufstellten, sorgt jetzt die schiere Masse an Feinden für Gänsehaut. Gut, dass uns die Entwickler von Slant Six Games ein gescheites Waffenarsenal an die Hand geben. Neben Blend- und Sprenggranaten darf jedes Teammitglied einen von neun verschiedenen Schießprügeln, nebst Sekundärwaffe, mit in den Kampf nehmen. Zur Auswahl stehen Sturmgewehre, MPs, und diverse Handfeuerwaffen.
Gehen die Zombies auf Tuchfühlung, oder unsere Munition neigt sich dem Ende, setzen wir uns mit gezielten Messerstichen und Tritten im Nahkampf zur Wehr. Sollten uns die Biester dennoch erwischen, werden wir mit dem gefährlichen Virus infiziert. Dann gilt es möglichst schnell ein Anti-Virus-Spray zu finden, bevor uns die Seuche dahinrafft. Die Gegenmittel sind fair in den Spielabschnitten verteilt, sodass wir nur selten in wirkliche Schwierigkeiten geraten und die Krankheit umgehend stoppen können.
Auch die Spezialfähigkeiten unserer Teammitglieder erweisen sich im Gefecht als äußerst nützlich. Während Lupo annähernde Gegner kurzzeitig mit Brandgeschossen in Flammen aufgehen lässt, darf die Wissenschaftlerin Four Eyes die Infizierten direkt manipulieren. Mit einem gezielten Pfeilschuss kann sie einzelne Untote für einen begrenzten Zeitraum steuern.
Wer lieber im Verborgenen agiert, findet in Vector einen Charakter mit Aktivtarnfeld zum unbemerkten Herumschleichen und Auskundschaften. All diese Fähigkeiten und Waffen lassen sich im Spielverlauf freischalten. Abgeschlossene Missionen werden mit Erfahrungspunkten und Levelaufstiegen belohnt, die wir vor dem Beginn des nächsten Auftrags gegen entsprechendes Zubehör eintauschen dürfen.
Egal für welche Waffe wir uns entscheiden: Operation Raccoon City schraubt den Gewaltgrad ordentlich in die Höhe. Unsere untoten Widersacher lassen sich schnell von ihren Gliedmaßen befreien, Blut spritzt gegen Wände, Decken und behindert kurzzeitig unsere Sicht. Ob Raccoon City hierzulande in dieser Form erscheinen wird, bleibt abzuwarten.
Schön kaputt
Auch wenn einige Areale im Spiel eine gewisse Freiheit suggerieren, spielt sich Operation Raccoon City wie ein gradliniger Shooter. Insbesondere die Außenareale lassen sich stets nur auf einem Weg durchqueren, sind aber in puncto Leveldesign auf der Höhe der Zeit.
In den düsteren, zertrümmerten Straßenzügen prägen ausgebrannte Autowracks, Schutt und Trümmer das Bild während in den unterirdischen und parasitenverseuchten Umbrella-Forschungseinrichtungen ein eher kühler, steriler Ton angeschlagen wird. Die Handlung wird mit stimmungsvoll inszenierten Zwischensequenzen vorangetrieben.
In technischer Hinsicht macht Operation Raccoon City einen insgesamt recht runden Eindruck. Grafisch muss sich der Survival-Shooter nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die schicken Licht- und Schattenspiele unterstreichen die düstere Atmosphäre, Objekte sind durchgehend detailliert und Texturmatsch findet man selten. Der gruselige Soundtrack und die direktionalen Stöhn- und Schmatzgeräusche tun ihr Übriges dazu.
Auch wenn einige der Monster wie etwa die kletterbegabten Licker hübsch an Decken und Wänden herumkraxeln, wirken die Charakteranimationen noch etwas hakelig. Dazu kommen gelegentliche KI-Aussetzer. So laufen unsere KI-gesteuerten Teamkollegen hin und wieder gegen Wände und andere Hindernisse oder weigern sich als bekennende Pazifisten Gegner anzugreifen. Hier muss Slant Six Games bis zur Veröffentlichung Ende März noch nachbessern.
Multiplayerspaß
Operation Raccoon City ist in erster Linie auf taktisches und anspruchsvolles Koop-Partien ausgelegt. Mit drei KI-Kumpanen Untote jagen? –spaßig. Gemeinsam mit drei Freunden auf Zombiehatz gehen? –Großer Spaß! Die komplett im Koop-Modus spielbare Kampagne erfordert taktisches Feingefühl. Wer ohne Rückendeckung vorprescht, endet schnell als Zombiehappen
Die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere lassen sich im Koop hervorragend kombinieren. Während die Wissenschaftlerin einen der Hirnfresser kurzzeitig steuert, um für Ablenkung zu sorgen, schleicht Vector dank Tarnmantel unbemerkt vorbei, um den Türschalter zu betätigen.
In unserer Preview-Version des Shooters gibt es nur recht wenige freischaltbare Features. Nach einmaligem Durchspielen der kompletten Kampagne dürfte man bereits genug Erfahrungspunkte gesammelt haben, um die mächtigsten Waffen und Fähigkeiten freischalten zu können.
Zusätzlich zum Koop-Part gibt es vier weitere teambasierte Mehrspieler-Modi. Im Heroes-Modus kämpfen zwei Teams, bestehend aus den prominenten Haupthelden der Resident-Evil-Serie gegeneinander. Serienveteranen dürfen sich über Jill Valentine, Claire Redfield, Leon Kennedy und viele weitere spielbare Charaktere freuen.
In »Biohazard« schlagen sich zwei Spielergruppen derweil um Virus-Proben um das Match für sich zu entscheiden, während in »Überlebende« zwei Teams um den letzten Platz in einem Evakuierungshubschrauber streiten. Für Abwechslung wäre also gesorgt.
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