Rayman 3 HD im Test - Heute nur mehr Durchschnitt

Kein Klassiker und kein herausragendes Spiel: Rayman 3 bekommt im Fahrwasser des grandiosen Rayman Origins trotzdem eine Grafik-Lifting spendiert. Zu Recht? Wir testen die Neuauflage Rayman 3 HD für PSN und Xbox Live.

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Bei HD-Remakes stellen sich die üblichen Fragen: Für wen lohnt sich der Kauf? Für Sammler und Liebhaber des Originals oder doch ganz allgemein für die Fans von dreidimensionalen und vor allem bunten Hüpfabenteuern?

Im Fall von Rayman 3: Hoodlum Havoc HDfür beide Gruppen jeweils ein bisschen. Zum einen ist Rayman 3 HD wohl nicht DAS Remake, auf welches die versammelte Zockergemeinde oder Rayman-Fans mit sabbernden Mündern warten. Der erste oder der zweite Teil würden sich eher anbieten.

Zum anderen heimste Ubisofts Maskottchen zur Veröffentlichung 2003 gute, aber eben nicht herausragende Wertungen ein. Angesichts des kürzlichen Volltreffers Rayman Originsist die Verkaufsstrategie dennoch naheliegend: Im Fahrwasser des großen Bruders wird wohl auch der Vorgänger mehr Zocker erreichen.

Die Zuckerguss-Version

Dank der etwas surrealen Optik, kann sich Rayman 3 auch heute noch sehen lassen. Dank der etwas surrealen Optik, kann sich Rayman 3 auch heute noch sehen lassen.

Vorweg soll auch gleich erwähnt sein, dass Rayman 3 HD, ganz in der typischen Remake-Tradition, hauptsächlich optisch aufpoliert wurde (die obligatorischen Trophies mal beiseite). Das heißt: Die Welt des gliederlosen Kerlchens bekommt einen HD-Anstrich, die Texturen wurden etwas aufgefrischt und das alles läuft nun mit 60fps.

Wer Rayman 3 also schon auf GameCube, Xbox, PlayStation 2, PC oder Mac gezockt hat, den erwartet »nur« die bekannte Fassung mit etwas Zuckerguss. Dieser Zuckerguss macht den fast zehn Jahre alten Titel klarerweise um einiges hübscher. Die Animationen laufen im direkten Vergleich flüssiger und die Texturen sind größtenteils klasse überarbeitet.

Aber dennoch ergeben sich durch die HD-Politur auch Probleme. Manche Objekte sehen nun deutlich klobiger aus und einige Texturen sind verwaschen oder verlieren ihren Charme. Die Kletterwände sind im Original etwa leicht verschwommen, was eine Art 3D-Relief simulieren soll. Durch die HD-Schärfe ist das natürlich nicht mehr gegeben. Aber im Großen und Ganzen ist Rayman 3 HD logischerweise die schönste Variante des Spiels.

Der Plot: Bekannt, bewährt aber voller Schabernack

Wer das Spiel also in guter Erinnerung hat und gern wieder mal zocken will, für den ist der Download seine zehn Euro wert. Aber lohnt sich der Kauf auch für Neulinge, die erst mit Rayman Origins in die Serie einsteigen? Im Fall von Rayman 3 HD lautet die Antwort: Für Genre-Fans klar, aber nicht so sehr wie bei anderen Remakes, etwa der Jak and Daxter Trilogy. Das Ding hat so seine Macken, die es auch in der HD-Fassung mitschleppt. Aber schön der Reihe nach. Zuerst die (zahlreichen) guten Seiten:

Den Plot haben Jump’n‘Run-Fans so ähnlich schon dutzende Male durchlebt: Bösewicht bedroht friedliche (und meist bonbonbunte) Welt – der Held soll’s hüpfend und laufend wieder richten. Im Fall von Rayman 3 HD werden die feen-ähnlichen Lums von bösen Hoodlums und ihrem Anführer André in die Mangel genommen– auf der Heldenseite stehen Ubisofts Arm- und Beinloses Maskottchen Rayman und sein dicker Kumpel Globox. So weit, so Klischee.

Praktisch: Murfy liest euch die Anleitung vor. Praktisch: Murfy liest euch die Anleitung vor.

Rayman 3 HD würzt die Story aber mit einem ganzen Sack voll augenzwinkerndem Humor, Sarkasmus und Eigenironie. Über das Tutorial können wir uns zum Beispiel noch heute einen Ast lachen. Da liest Lum Murfy aus dem Handbuch vor und fragt sich, ob die Entwickler dafür bezahlt werden, solch einen Schwachsinn zu schreiben.

Oder er kommentiert den (zugegeben offensichtlichen) Tipp »Drücke die Sprungtaste um zu Springen« mit einem sarkastischen: »So ein Quatsch, wer hätte das gedacht!«. Obwohl die Geschichte dem typischen »Die Prinzessin ist in einem anderen Schloss«-Prinzip folgt, wird die lineare Erzählweise durch haarsträubend schwachsinnige Ideen angenehm aufgelockert (spoilerfreies Stichwort: musizierende Mediziner!).

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