Rally Master Pro von Fishlabs schickt euch in eine Karriere, die 27 Strecken umfasst. Je 9 müsst ihr nacheinander in den Schwierigkeitsgraden Amateur, Profi und Experte absolvieren.
Neben dem Karrieremodus dürft ihr noch an Zeit- und Adrenalinrennen teilnehmen. Die Adrenalinrennen unterscheiden sich nicht wesentlich von den Zeitfahrten, ihr müsst nur zusätzlich auf eure Schadensanzeige achten.
Gesteuert wird Rally Master Pro in drei Varianten – und leider funktioniert keine davon zufriedenstellend. Ihr könnt die Kippsensoren des iPhones bemühen oder durch direkte Eingaben auf virtuellen Buttons das Lenkrad bewegen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe guter kontrollierbarer Rennspiele auf Apples schwarzem Touchgerät, aber die Fahrzeuge von Rally Master Pro bewegen sich quälend träge und undynamisch durch die Kurven. In der Rückansicht ist das Spiel noch einigermaßen zugänglich, die Motorhaubenkamera ist deutlich zu breit angelegt und vermittelt nie den Eindruck echten Renngeschehens.
Zudem haben sich die Entwickler ein – gelinde gesagt – seltsames Schadensmodell einfallen lassen. Auf den meisten Strecken befindet sich in der Mitte ein besserer Trampelpfad, auf dem ihr auch tunlichst bleiben solltet. Sobald ihr nur ein wenig nach links oder rechts ausschert, geratet ihr auf Gras oder Schotter. Dies bremst euch nicht nur drastisch ab, sondern zieht euch konstant Energie vom Wagen ab. Ihr könnt euer Fahrzeug auf diese Weise bis auf 50% der Leiste demolieren. Böses Gras! Da die schwammige Steuerung diesem Streckenprinzip nicht zuträglich ist, verliert ihr ständig Energie.
Alle paar Rennen könnt ihr erlittenen Schaden reparieren lassen, oder selbst tatkräftig in drei gelungenen Minispielen mitbasteln. Hier dürft ihr den Luftdruck korrigieren, die Reifen wechseln oder einen Kabelsalat entwirren. Das lockert die genretypisch trockenen Menüs etwas auf.
Die Levelgrafik kann als gut bezeichnet werden, Wettereffekte werden optisch und akustisch gut dargestellt. Die Bildrate jedoch stottert konstant, ein unverzeihlicher Fehler bei einem Rennspiel. Dazu gesellt sich ein absoluter Mangel an Geschwindigkeitsgefühl. Speziell aus der Cockpitansicht – Prunkstück der meisten Racer – kommt ihr euch eher wie ein Flusskapitän in einem altersschwachen Boot vor. Da euch aufgrund der fehlenden Rasanz viel Zeit für Bildbetrachtungen bleibt, fällt ein zäher Grafikaufbau am Horizont unangenehm auf. Über den Sound decken wir ebenfalls besser den Mantel des Schweigens. Der Beifahrer gibt extrem unbeteiligt Anweisungen, und der Wagen klingt wie eine zahme Katze.
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