Gleich vorneweg: Radiant Silvergun hat seinen Platz im Xbox Marktplatz definitiv verdient. Bis jetzt haben es nämlich nur wenige westliche Zocker je zu Gesicht bekommen. Schließlich ist das Ding 1998 nur in Japan erschienen, zuerst als Automat und dann als Umsetzung für den Sega Saturn. Radiant Silvergun blieb nicht lange in den Regalen, jedoch programmierte Entwickler Treasure bald danach das famose Ikaruga und schwuppdiwupp haben die Damen und Herren ihren Ruf als Shooter-Spezialisten zementiert. Die Folge: Radiant Silvergun wurde zum Sammlerobjekt und heute darf man für eine gebrauchte Saturn-Version schon mal knapp 200 Euro hinblättern. Aber Sammlerstatus hin oder her: Taugt das Spiel eigentlich was?
Wie es sich für ein zünftiges Remake gehört, hat auch Radiant Silvergun die obligatorische Frischzellenkur erhalten. Die Grafik wurde auf HD-Niveau hochpoliert, wegen der pixeligen Texturen sieht man dem Shooter sein Alter aber dennoch an. Beim Seitenverhältnis hat sich hingegen nichts getan. Es gibt nur 4:3 und der Rest vom Schützenfest wird mit Spielanzeigen gefüllt. Wer will kann immerhin auch in der ursprünglichen Saturn-Grafik zocken. Keine Einwände gibt es beim Sound. Die Musik zieht heute wie damals, wir haben uns selbst sogar beim Mitsummen ertappt. Zusätzlich sind nun ein Online-Koop-Modus für zwei Spieler mit an Bord sowie der übliche Leaderboard-Tand für alle Highscore-Jäger. Ansonsten ist man dem traditionellen, unverwüstlichen Shooter-Prinzip treu geblieben.
Ein Schiff - viele Knarren
Wer jemals in seiner Karriere einen Shooter gezockt hat, der sieht gleich beim ersten Screenshot worum es bei Radiant Silvergun geht: Als bis an die Zähne bewaffnetes Raumschiff schlüpft man geschickt durch Feindfeuer und pustet im Sekundentakt ganze Alien-Raumflotten vom Schirm. In seiner Schlichtheit und auch im Funfaktor ist dieses klassische Setting unübertroffen. Seit es Videospiele gibt, sind solche Shooter der Garant für schmerzende Daumen, Schweißperlen auf der Stirn und simplen Spaß. Obwohl, ganz so simpel wie es sich anhört, ist Radiant Silvergun dann doch nicht. Bei anderen Shootern gibt es vielleicht zwei oder drei verschiedene Schussupgrades und noch eine Spezialwaffe die den Bildschirm leerräumt. Nicht so bei Radiant Silvergun: Das Spieler-Raumschiff hat sieben unterschiedliche Waffen an Bord, jede mit ihrer eigenen Funktion. Es gibt beispielsweise normales Dauerfeuer nach vorne oder hinten, aber auch zielsuchende Projektile oder eine Art Energieschwert, das Feindbeschuss absorbiert um einen besonders mächtigen Schlag aufzuladen.
Hirn schlägt Feuerkraft
Man muss also nicht nur lernen, was die jeweilige Knarre genau macht, sondern auch, wann im Spiel man welchen Ballermann am besten einsetzt. Diese Mischung aus Action und Hirn sorgt dafür, dass Radiant Silvergun auch heute noch Laune macht. Anstatt einfach nur den bunten Laserstrahlen auszuweichen muss man dauernd mitdenken, ja sogar mitlernen. Nicht jeder Gegner muss vom Himmel gejagt werden und fast nie sind stures Vorpreschen und exzessives Ballern die beste Lösung. An die Klasse von Ikaruga kommt Radiant Silvergun zwar nicht ganz ran (vor allem optisch), in einer Disziplin schlägt es seinen großen Bruder aber noch heute: Bei den Bossgegnern gibt es Abwechslung satt! Hier hat Treasure anscheinend besonders viel Mühe reingesteckt, damit den Spielern nicht langweilig wird.
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