Als ich letztes Jahr God of War in Vorbereitung auf den Nachfolger nochmals auf meiner PS5 gespielt habe und die Untertitel kaum mehr lesen konnte, musste ich der Wahrheit ins Auge blicken: Mein neun Jahre alter 32-Zoll TV war mir endgültig zu klein geworden.
Da praktischerweise der Black Friday vor der Tür stand, wollte ich mir möglichst schnell ein neues Gerät aussuchen. Mindestens 50 Zoll und 4K-Auflösung sollte er haben und außerdem HDR können, das stand für mich fest. Über Dinge wie die Bildwiederholfrequenz oder HDMI-Standards habe ich mir damals keine großen Gedanken gemacht - und bereue das mittlerweile zutiefst.
VRR und 40 fps-Modi machten meinen TV zum Fehlkauf
Ich war sicher: Mehr als 60 Hz würde ich ohnehin nicht brauchen, wenn die meisten meiner Spiele nie über 60 fps bei 4K-Auflösung hinauskommen werden. Tatsächlich schaffen viele aktuelle Titel nicht einmal das. Zwar gibt es durchaus Spiele, die bis zu 120 fps auf Konsolen erreichen, aber die Liste der für mich relevanten Titel war noch sehr überschaubar:
Inzwischen hat die PS5 mit VRR aber ein Feature, das noch einiges mehr aus der Framerate herauskitzeln kann und auch immer mehr First Party-Spiele bieten einen 40 fps-Modus bei 120 Hz an. Beide sorgen für ein flüssigeres Bild, aber ich habe davon nichts.
Für alle, die nicht wissen, was hinter VRR und 40fps steckt, hier eine kurze Erklärung:
VRR: Im Grunde koppelt VRR einfach die Bildwiederholrate des Fernsehers (also die Hz) an die Framerate meines Spiels, was für ein deutlich flüssigeres Bild ohne Screen Tearing sorgt. Ohne zu sehr ins Details zu gehen (was VRR genau kann, könnt ihr hier nachlesen), hat VRR direkt zwei offensichtliche Vorteile: Bei Spielen, die die angestrebten 60 fps oft verfehlen, sorgt es für eine glattere Bildausgabe. Kann ein Spiel dagegen mehr als 60 fps erzielen, hebt VRR einfach die Bildratenbegrenzung auf und stellt die höhere Framerate angenehm flüssig dar. Theoretisch können auch 60Hz-TVs davon profitieren, allerdings nur bei kurzen Rucklern der Framerate, da das Feature auf 120 Hz-Bildschirme ausgelegt ist.
40 fps: 40 fps-Modi dagegen sorgen einfach durch mehr Frames für ein flüssigeres Bild als bei 30 fps, sie sind für die Konsole aber nicht so fordernd wie 60 Bilder pro Sekunde. Damit kann letztlich eine hohe Auflösung bei einem recht flüssigen Bild erreicht werden. Aber auch hier braucht es einen 120 Hz-TV. Die ausführlichen Infos dazu gibt’s im Artikel von Chris.
Den kompletten Umfang von VRR als auch den 40 fps-Modus kann ich nämlich nur nutzen, wenn mein Fernseher 120 Hz unterstützt - und das schaffen ausschließlich TVs mit HDMI 2.1-Anschlüssen in 4K. Entsprechend ärgere ich mich, dass ich hierauf nicht geachtet habe - denn natürlich hat mein nagelneuer TV nur einen HDMI 2.0-Anschluss und ist damit technisch gesehen zumindest bezüglich aktueller Konsolen-Features schon wieder veraltet. Will ich also langfristig die volle Power meiner PS5 ausnutzen, kann ich mir eigentlich direkt schon über den nächsten TV-Kauf Gedanken machen.
Dass die technischen Möglichkeiten hier noch lange nicht ausgeschöpft sind, zeigt allein schon das neueste Update der Unreal Engine 5, dass 4K bei 60 fps bei noch mehr Spielen möglich machen könnte. Und in Zukunft werden diese Entwicklungen nur weitergehen. Meinen nächsten TV kaufe ich mir also definitiv nicht erst wieder in neun Jahren - und beim nächsten Mal achte ich auch penibel darauf, welche Spezifikationen er hat.
Achtet ihr auf solche Sachen beim Technikkauf? Was ist für euch wichtig?
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