Update vom 15. März, 23 Uhr: Auch der bisher extrem zuverlässige PlayStation-Insider Tom Henderson schreibt via Insider Gaming, dass das Dokument aus Sony-internen Kreisen stammt und unterhalb der Woche über ein Portal für Entwickler*innen an Dritthersteller von Spielen verschickt wurde.
Die Hinweise verdichten sich also, dass das von Moore's Law is Dead veröffentlichte Dokument tatsächlich keine Fälschung des Youtubers ist, sondern von Sony angefertigt wurde.
Neue Woche, neues PS5 Pro-Gerücht. Wobei dieses für Sony tatsächlich heikel werden könnte. Ein bekannter Leaker hat mehrere Seiten eines angeblich internen Geheimdokuments gezeigt, das präzise auf elementare Features von Project Trinity – so der Codename der PS5 Pro – eingeht.
Wir haben die technischen Details unter die Lupe genommen und können eine Ankündigung der leistungsfähigeren Konsole jetzt kaum noch erwarten.
Je nach Situation bis zu vierfache Performance!
Der bekannte Tech-Leaker Moore's Law is Dead hat in einem jüngst veröffentlichten Youtube-Video Ausschnitte aus einem (laut seinen Angaben) internen Sony-Dokument veröffentlicht, in denen einige Hardware-Spezifikationen der vermeintlichen PS5 Pro genau beschrieben werden.
Ab Minute 7:20 startet der Part über den Mid-Gen-Refresh:
Link zum YouTube-Inhalt
Interessant ist unter anderem eine 45-prozentige Steigerung der Performance in Spielen, die auf klassische, rasterisierte Rendering-Techniken ohne die präzise Lichtstrahlensimulation Ray-Tracing zurückgreifen.
In der Praxis würde der Boost zum Beispiel ausreichen, um Titel im wackeligen 45 fps-Bereich (wie Final Fantasy 16 oder Elden Ring) auf stabile 60 fps zu hieven.
Oder noch ein paar zusätzliche Frames aus Spielen mit freigeschalteten 120 Hz-Modi herauszuquetschen, etwa God of War Ragnarök.
Bei einen Basiswert von 80 fps auf der Standard-PS5 würde das immerhin einen Sprung auf 116 fps bedeuten!
Möglich wird das höchstwahrscheinlich mithilfe der Verwendung von schnellerem Arbeitsspeicher sowie einer fast doppelt so hohen Anzahl von Compute Units in der Pro-GPU verglichen mit der Basis-PS5.
Ray-Tracing soll hingegen doppelt bis dreimal so schnell auf dem Pro-Chip berechnet werden können, in einigen Szenarien sei sogar die vierfache Performance drin. Sony hat dafür angeblich eine speziell angepasste Ray-Tracing-Hardware in Auftrag gegeben.
Dass die Framerates von Spielen in gleichem Maße steigen, ist jedoch unwahrscheinlich, da die Technik von sämtlichen Titeln mit Ray-Tracing-Support als Hybrid-Lösung verwendet wird.
Je nach Spiel werden damit Schatten, Reflexionen oder die Beleuchtung erzeugt, der Rest der Grafik wird aber weiterhin über traditionelle Render-Methoden umgesetzt.
Bis zu 67 TFLOPS sollen es werden, aber da stimmt doch etwas nicht!
Falls ihr euch erinnert: Die Menge an erledigten Fließkommaberechnungen pro Sekunde (TFLOPS) war vor dem Release von PS5 (rund 10 TFLOPS) und Xbox Series X (knapp 12 TFLOPS) DIE Marketing-Maßeinheit für die neuen Konsolen, obwohl sie in der Praxis wenig Aussagekraft hat.
Für die PS5 Pro könnte Sony sie wieder in Stellung bringen, denn das auf Technik fokussierte Übersichtsdokument erwähnt prominent bis zu 67 TFLOPS an Rechen-Power.
Wohlgemerkt bei Berechnungen mit halber Präzision (FP16).
Der Wert ist jedoch ein wenig aufgeplustert, da einfache Präzision (FP32) bei Spielen weitaus geläufiger ist. Die Angabe müsste praktisch also halbiert werden.
Und dann wären da noch die zusätzlichen Logikrecheneinheiten der moderneren RDNA3-Architektur, die die TFLOPS noch einmal um den Faktor 2 steigern, wovon Spiele aber kaum profitieren.
In der Praxis kämen also eher 16,8 TFLOPS bei der PS5 Pro dann letztendlich auch an. Höhere Werte werden lediglich bei KI-Berechnungen erzielt, zum Beispiel im Hinblick auf den bisher unbekannten PSSR-Upscaler.
Dieser soll Spiele mit niedriger Auflösung mithilfe von KI-Algorithmen auf 4K ziehen können und dabei extrem scharfe Ergbenisse liefern sowie viel Performance freisetzen.
Außerdem möchte Sony laut Insidern und öffentlichen Präsentationsvideos in Zukunft vermehrt auf Künstliche Intelligenz setzen. Die im Dokument angedeutete KI-Performance könnte sich also zu einem späteren Zeitpunkt noch auszahlen.
Wie glaubwürdig ist der Leak?
Moore's Law is Dead tritt in letzter Zeit häufiger als in der Vergangenheit im Konsolenbereich in Erscheinung, seine Kredibilität im PC-Bereich ist jedoch eher durchschnittlich. Mit 50 bis 66 Prozent korrekter Behauptungen ist seine Trefferrate deutlich unter zuverlässigeren Insidern angesiedelt.
In diesem Fall bekommt der Leaker jedoch Unterstützung von Kepler_L2, also einem zuverlässigeren Insider, der auf X (ehemals: Twitter) schreibt, dass das Dokument "echt" aussieht:
No, this looks legit. But the clock speed is a bit surprising.
— Kepler (@Kepler_L2) March 15, 2024
At the same time though, the 300 TOPs number actually suggests a GPU clock speed of around 2450MHz.
Lediglich bei den ermittelten Taktraten stimmen die beiden Leaker nicht überein – Kepler geht von bis zu 2,45 GHz auf der Grafikeinheit aus, Moore's Law is Dead von 2,18 GHz, also minimal weniger als bei der Standard-PS5.
In dieser Hinsicht liefert das Dokument aber keine speziellen Angaben, die kompletten Spezifikationen sind also noch immer ein Rätsel.
Wann kommt die PS5 Pro?
Dass Sony die PS5 Pro-Spezifikationen so lang unter Verschluss halten kann, ist dann doch etwas ungewöhnlich, da angeblich schon Dev-Kits an Dritthersteller von Spielen verschickt wurden.
Zumindest, sofern es nach überschneidenden Gerüchten geht:
Ist ein Release in diesem Jahr aber vielleicht auch gar nicht mehr drin? Der Release-Kalender von Sony ist bisher ein Mysterium, die Veröffentlichung von GTA 6 dürfte aber wohl ein großer Anreiz für die leistungsfähige Konsole sein.
Vielleicht wissen wir daher schon in den kommenden Monaten mehr oder der PlayStation-Gigant hält sich noch zurück, bis das genaue Datum vom Gangster-Epos in Stein gemeißelt ist.
Welche Technik findet ihr bei der PS5 Pro am spannendsten?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.