GTA 3, GTA San Andreas und GTA Vice City mussten allesamt auf der PS2-Hardware laufen. Es handelt sich dabei allerdings um aufwändige 3D- und Open World-Titel, in denen jede Menge los ist. Da die altehrwürdige PlayStation 2 damals aber aus heutiger Sicht nur lachhafte 32 MB RAM hatte, mussten die Entwickler*innen ordentlich tricksen. Vor allem, wenn es um den (Daten-)Verkehr ging. Der technische Director gibt amüsante Einblicke in die Herangehensweise.
GTA San Andreas konnte nur 8 verschiedene Auto-Modelle gleichzeitig anzeigen, verrät Entwickler
Darum geht's: Man mag es kaum glauben, aber die PS2 hatte danaks wirklich nur 32 MB RAM. Ja genau, keine 32 Gigabyte Arbeitsspeicher, wie sie momentan in vielen PCs vor sich hinwerkeln, sondern Megabyte. Trotzdem konnten aus der PS2 Supercomputer gebaut werden und wir waren in der Lage, GTA 3 und Co. darauf zu spielen.
So wurde es möglich gemacht: Auf Twitter berichtet der Ex-Rockstar-Entwickler Obbe Vermeij, dass aufgrund der Speicherbegrenzungen nur acht unterschiedliche Vehikelmodelle gleichzeitig dargestellt werden konnten. Dabei gab es aber natürlich einige Besonderheiten und das System konnte durch bestimmte Situationen vor große Herausforderungen gestellt werden.
Normalerweise pickt sich der Code gewissermaßen ein Auto-Modell heraus, dass dann ausgeblendet wird. Sobald keine mehr auf der Map dargestellt werden, fliegt es quasi komplett raus und ein neues Modell kann geladen werden. Idealerweise eines, das zur Gegend passt (Sportwagen im Business-Distrikt oder alte Karren in heruntergekommenen Arealen).
"Die meiste Zeit hat das gut funktioniert. Ein paar Dinge konnten dem Ganzen aber einen Strich durch die Rechnung machen:
Wenn der Spieler die Wanted-Stufen aufgestiegen war, wurden einige der 8 Slots durch Polizei-Autos, FIB und SWAT-Vans oder den Polizei-Helikopter belegt. Leveldesigner laden ab und zu spezifische Automodelle für Missionen. [...] Krankenwagen und Feuerwehr konnten nötig werden, wenn es einen Unfall gab."
(via: Obbe Vermeij auf Twitter)Gleichzeitig musste immer das letzte gefahrene Auto geladen bleiben, um zu ihm zurückkehren zu können und es noch vorzufinden. Insgesamt konnte es durch all diese Eventualitäten vorkommen, das für den normalen Standardverkehr nur noch ein oder zwei unterschiedliche Auto-Modelle zur Verfügung standen. Was natürlich schon stark auffällt, wenn man eines dieser beiden Modelle auch noch selbst fährt:
Link zum Twitter-Inhalt
"Um das Problem zu entschärfen, haben Garagen die Autos in ihnen entfernt, sobald die Tür geschlossen wurde. Auf diese Art konnte das Modell entfernt werden. Wenn der Spieler die Tür öffnete, wurden die Autos an demselben Ort wieder neu erschaffen."
Bei den NPCs war es ähnlich: Auf dieselbe Art und Weise wurden auch die Personen in den Straßen der Stadt gehandhabt. Allerdings sei es beim Fußgänger*innenverkehr deutlich weniger stark aufgefallen, wenn es weniger Variation gab, schreibt Obbe Vermeij.
Nein, ihr habt euch das nicht eingebildet: In den Kommentaren freut sich ein Spieler, diese Bestätigung zu lesen. Er habe früher immer anderen Personen erklärt, dass ein Auto plötzlich deutlich häufiger zu sehen war, wenn man es gestohlen hatte – aber niemand habe ihm geglaubt. Das gleiche System (aber wohl mit ein paar mehr Modellen) kam übrigens auch noch in GTA 4 zum Einsatz und hat dort ebenfalls für ähnlich kuriose Anblicke der immer gleichen Autos gesorgt.
Ist euch das früher auch schon aufgefallen? Was sagt ihr zu dieser Erklärung?
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