Wenn ich früher über das PS Plus-Abo gesprochen habe, wussten alle sofort, was gemeint war – klar, der Abo-Service von PlayStation, mit dem man online zocken kann und jeden Monat ein paar Spiele bekommt.
Heutzutage sieht das schon sehr anders aus. Da ist die erste Frage dann meistens “Welches PS Plus-Abo? Essential? Oder doch Extra oder Premium?”
PlayStation ist hier nicht der einzige “Übeltäter”, denn auch so ziemlich alle anderen Gaming-Abos sind inzwischen in mehrere Stufen mit unterschiedlichen Preisen und Inhalten aufgeteilt. Und ich denke mir oft: Da blickt doch keiner mehr durch!
Für Gaming-Abos brauche ich heute eine Tabelle
Erst vor ein paar Tagen hatte Microsoft ein paar Änderungen am Game Pass-Service angekündigt. Nicht nur werden die einzelnen Stufen teurer, der “normale” Game Pass für Konsole wird auch durch ein neues Modell ersetzt: Den Xbox Game Pass Standard.
Nicht nur der neue Name ist verwirrend – immerhin gibt es ja bereits den Game Pass Core, dessen Name zwar etwas ähnliches bedeutet, der allerdings ein noch abgespeckteres Angebot liefert. Zusätzlich ändern sich auch die Inhalte. Im neuen Abomodell sind jetzt nämlich nicht mehr wie früher Day One-Releases der hauseigenen Xbox Game Studios enthalten. Die Titel kommen zwar noch ins Abo, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Das gilt zumindest für das Standard-Abo auf Konsolen. Spielt ihr dagegen am PC, sieht es schon wieder komplett anders aus! Der PC Game Pass bietet nämlich weiterhin Day One Releases und zusätzlich Zugriff auf EA Play – und das zu einem im Vergleich zum Standard-Game Pass günstigeren Preis.
Na, seid ihr schon verwirrt genug? Dabei hab ich den Game Pass Ultimate noch gar nicht angesprochen. Dieses ganze Beispiel zeigt aber hervorragend, warum ich auf diesen ganzen Kauderwelsch mit den Gaming-Abos schon lange keine Lust mehr habe.
Um überhaupt herauszufinden, welches Abo das Richtige ist, müsst ihr inzwischen entweder eine Tabelle konsultieren oder euch im besten Falle wie ich beruflich damit auseinandersetzen. Das ist alles andere als zugänglich.
PlayStation Plus ist, wie eingangs schon erwähnt, inzwischen ähnlich verwirrend. Statt einer Abo-Stufe sind es inzwischen drei. Bestimmte Spiele sind bei Premium dabei, aber nicht bei Extra – was noch verwirrender dadurch wird, dass der “Klassikerkatalog” von Premium nicht nur PS1- bis PS3-Spiele enthält, sondern bisweilen auch PS4-Remaster, die man eigentlich bei Extra erwarten würde.
Nintendo hält sich hier mit gerade mal zwei Abostufen – Switch Online und Switch Online mit Erweiterungspass – vergleichsweise noch zurück, aber auch hier ist ohne etwas Recherche nicht sofort ersichtlich, was in welchem Abo steckt.
Ist das Abo-Wirrwarr eine kluge Masche?
Wie lukrativ diese Strategie ist, zeigt sich nicht nur bei Gaming-Abos. Auch beim Abo für Netflix, Disney Plus und Co. muss ich inzwischen aus einem von mehreren Stufen auswählen. Da raucht mir nicht nur der Kopf, es kommt auch ein unangenehmer Nebeneffekt dazu: Ich merke, wie FOMO, also die Angst etwas zu verpassen, bei mir einsetzt.
Ich weiß, dass ich eigentlich mit einem PS Plus Essential-Abo zufrieden wäre – immerhin war ich es ja auch, bevor Extra und Premium eingeführt wurden. Trotzdem habe ich zum Release direkt auf Premium geupgradet, um Zugriff auf die große Spielebibliothek zu haben – die ich jetzt aber gar nicht nutze.
Etwas Ähnliches dürfte bei mir auch beim neuen Xbox Game Pass Standard-Abo passieren. Ich will einfach nicht den Zugriff auf die Day One-Releases verlieren – obwohl ich mich nicht einmal erinnern kann, wann ich abseits von Hellblade 2 zuletzt einen dieser Releases auf der Xbox gezockt habe.
Natürlich merke ich, dass ich damit genau in die Falle der Gaming-Abos tappe. Aber alle Inhalte und Vor- und Nachteile von Gaming-Abos im Blick zu behalten, artet heutzutage schon regelrecht in Arbeit aus, auf die ich in meiner Freizeit dann doch keine Lust habe.
Dass sich die Abostufenflut zukünftig wieder reduziert, ist kaum realistisch. Weswegen ich oft etwas wehmütig an die Zeiten zurückdenke, an denen es pro Abo nur jeweils eine Stufe gab – und der Durchblick nicht schwerfiel.
Wie steht ihr zu den ganzen Abo-Modellen? Ist euch das auch zu viel, oder findet ihr es gut, dass ihr eine große Auswahl habt?
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