Pro Evolution Soccer 2016 im Test - Das kickt!

Zum zwanzigsten PES-Geburtstag veröffentlicht Konami Pro Evolution Soccer 2016. Und das zeigt sich im Test sinnvoll verbessert, offenbart aber auch alte Schwächen.

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Online-Funktionen
Pro Evolution Soccer 2016 bietet wie schon die Vorgänger umfangreiche Online-Modi sowie den myClub-Modus. Zum Testzeitpunkt waren die Server allerdings nicht online, weswegen wir die Online-Funktionen für den Test nicht berücksichtigen konnten.

Mit Pro Evolution Soccer 2016 begeht die PES-Serie in diesem Jahr ihren zwanzigsten Geburtstag. Zu so einem Anlass könnte man ja durchaus tiefgreifende Veränderungen oder Umstürze erwarten, aber die hat PES schon in den letzten Jahren hinter sich gebracht.

Pro Evolution Soccer 2014 brachte die Umstellung auf die Fox-Engine, Pro Evolution Soccer 2015 nutzte deren Power im letzten Jahr für mehr spielerische Eleganz. Somit bleibt PES 2016 die vermeintlich undankbare Aufgabe, durch etliche Optimierungen noch einmal alles besser machen zu müssen. Und das ist teilweise gelungen, teilweise aber auch nicht.

Endlich hübscher: Die Meisterliga

Wie gewohnt haben wir die Wahl zwischen diversen Einzelmatches, Wettbewerben (wie Ligen oder Turnieren), können im Meister-Liga-Modus eine Truppe aufbauen oder im Werde-zur-Legende-Modus einen Kicker auf seiner Karriere begleiten. Schön auch, dass der nützliche Trainingsmodus wieder mit dabei ist, der Neulinge in die Grundlagen der PES-Kickerei einführt.

Wie so oft liegt der Verbesserung im Detail, denn Konami hat in Pro Evolution Soccer 2016 vor allem jede Menge Feintuning betrieben. Der Meister-Liga-Modus bekommt beispielsweise endlich die längst überfällige Generalüberholung. Die drögen Tabellen der letzten Jahre gibt es nicht mehr, stattdessen ein übersichtliches Startmenü mit Lauftexten, Tabellenstand und aktuellen News.

Dank der hervorragenden Ballphysik kommt es regelmäßig zu spannenden Abpraller-Situationen und kuriosen Szenen. Dank der hervorragenden Ballphysik kommt es regelmäßig zu spannenden Abpraller-Situationen und kuriosen Szenen.

Das wirkt nicht nur moderner, sondern auch informativer. Klasse ist die Verbesserung der Scouting-Abteilung, die wir jetzt gezielt damit beauftragen können, Kicker zu suchen, die uns in unserem Kaderkonstrukt noch fehlen, entsprechende Vorschläge gibt es dann ein paar virtuelle Tage später.

Auch um die Harmonie im Team müssen wir uns in PES 2016 mehr Gedanken machen, denn durch gezieltes Training können zum Beispiel Jugendspieler in die Rolle des Shootingstars wachsen und damit theoretisch sogar das ganze Team positiv mitreißen. Für Analysten ist besonders die neue monatliche Auswertung der eigenen Spielweise interessant: Hier gibt's Angriffsbereiche, Passwege und Vieles mehr übersichtlich aufgeschlüsselt.

An der Präsentation wurde ebenfalls etwas geschraubt, jetzt gibt's einige neue Zwischensequenzen, etwa bei der Vertragsunterzeichnung eines neuen Spielers. Generell ist die optimierte Meister-Liga ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Lizenz-Stagnation

Dagegen stagniert PES 2016 bei den Lizenzen. Klar, viel erwartet hatten wir zwar nicht, aber zum Jubiläum der Serie wären eventuell doch etwas mehr Überraschungen drin gewesen. So gibt es weiterhin einige komplett lizenzierte Ligen (etwa aus Spanien oder Frankreich), viele andere wie etwa die englische Liga sind aber nur mit einem Mix aus echten und »falschen« Teams vertreten, zudem gibt es etliche Teams aus Südamerika und sogar der asiatischen Champions League, die mit einer Teambewertung von teilweise zwei oder drei Sternen aber eher in die Kategorie »uninteressant« fallen.

Die Präsentation ist auf einem ordentlichen Niveau, hinkt dem großen Konkurrenten FIFA aber deutlich hinterher. Die Präsentation ist auf einem ordentlichen Niveau, hinkt dem großen Konkurrenten FIFA aber deutlich hinterher.

Auch die exklusiv bei Konami liegenden Champions League- und Europa-League-Lizenzen werden weiterhin nur unbefriedigend genutzt, weil etliche Teams wie etwa die EL-Teilnehmer Augsburg, Dortmund und Schalke nicht vertreten sind. Die Bundesliga ist weiterhin auf Jahre hinaus exklusiv bei EA zu finden, immerhin sind die deutschen Teams Bayern München, Borussia Mönchengladbach, der Vfl Wolfsburg sowie die deutsche Weltmeistertruppe komplett mit echten Namen, Logos und Trikots dabei. Auch wenn Konami mittlerweile viele echte Teams an Bord hat, ist der Rückstand weiterhin gewaltig.

Gameplay bleibt der große Trumpf

Dafür liefert Konami auf dem Platz mit PES 2016 ein spielerisches Feuerwerk ab, dass einmal mehr zeigt, wieso diese Serie weiterhin zurecht ihren Platz hat. Das ohnehin schon sehr gute Grundgerüst des Vorgängers wurde an etlichen Stellen optimiert. Was sofort auffällt: Die Spieler lassen sich nun noch einmal direkter kontrollieren, das ist enorm befriedigend.

Die PES-typische leichte Verzögerung wurde fast vollständig eliminiert, was besonders bei Dribblings auf engem Raum ein großer Vorteil ist. In 1-gegen-1-Situationen haben wir jetzt noch mehr Optionen, Gegenspieler beispielsweise mit Körpertäuschungen zu narren, müssen aber aufpassen, dass uns massige Abwehrkanten nicht einfach abdrängen - die Zweikämpfe wurden in PES 2016 nämlich ebenfalls angepasst.

Genau in die Gasse. Pässe in den Lauf lassen sich jetzt genau wie Grätschen sehr gut timen. Genau in die Gasse. Pässe in den Lauf lassen sich jetzt genau wie Grätschen sehr gut timen.

Als sehr angenehm empfinden wir zudem, dass wir uns vor einem Kopfballduell dank der direkteren Steuerung noch besser postieren können. Und im besten Fall landet der Ball nach einem solchen Duell bei unseren Mitspielern, die sich jetzt besonders in der gegnerischen Hälfte noch aktiver anbieten und Lücken reißen.

Dass ein Spieler etwa hinter unserem Rücken in den Strafraum kreuzt haben wir im Vorgänger kaum beobachten können, in PES 2016 ist das sogar eher die angenehme Regel.

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