Klarmachen zum Entern
Besonders in den Seeschlachten, die in Echtzeit mit bis zu drei Schiffen pro Seite ausgetragen werden, kommt richtiges Piratengefühl auf. Eins davon steuern wir selbst, den anderen beiden geben wir rudimentäre Verhaltensanweisungen wie »mein Ziel angreifen« oder »flüchten«.
Dabei unterscheiden sich die 16 originalgetreuen Schiffstypen spürbar in Sachen Bewaffnung und Manövrierfähigkeit. Aber auch die Windrichtung, Untiefen und die Ladegeschwindigkeit unserer Kanonen müssen wir beachten.
In den Städten hingegen vermiesen uns die einfallslosen Gefechte die Laune. Dort müssen wir lediglich unsere Schiffe auf vorgegebene Angriffspositionen verteilen und hoffen, dass sie beim Zerbröseln der feindlichen Kanonentürme möglichst wenig Schaden nehmen.
Beim folgenden Landgang wird es noch anspruchsloser: Zwei hässliche Staubwolken (die wohl Armeen darstellen sollen) zuckeln durch die Straßen und tragen ohne irgendwelche taktischen Einflussmöglichkeiten ihren Disput aus – die Staubwolke, die übrig bleibt, hat gewonnen. Ein Glück: Sowohl See- als auch Landschlachten sind automatisch berechenbar.
Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff
Wer Angst hat, dass die PC-Umsetzung auf den Heimkonsolen schwierig zu steuern sein könnte, darf beruhigt aufatmen. Denn insbesondere an der Steuerung mit dem Controller merkt man, dass Entwickler Gaming Minds von Anfang an die Konsolen mit ins Boot geholt hat.
So könnt ihr mit der rechten Schultertaste schnell auf eure Konvois zugreifen, mit der linken die Zeit auf das zehnfache beschleunigen und per Knopfdruck Städte anfahren, angreifen oder auf das Baumenü zugreifen. Auch ohne Tastatur können wir so perfekt unser Handelsimperium aufbauen.
Technisch gibt es allerdings einige Probleme. So kommt es gerade beim Laden der Städte des Öfteren zum nervigen Aufploppen von Objekten. Auch die Sprecher kamen in unserer Testversion einige Male unfreiwillig ins Stottern. Dabei ähnelte unser digitaler Helfer wegen der fehlenden Lippensynchronität manchmal eher einem betrunkenen Piraten, als einem seriösen Händler.
Dafür geht der Sound in Ordnung. Besonders das Titelthema wirkt episch und stimmt euch passend auf euren Karibikurlaub ein. Die Melodien sind nicht schlecht, gehen teilweise aber durch ihre Wiederholung auf die Nerven. Der Multiplayer-Modus der PC-Version wurde für die Konsolen hingegen gestrichen.
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