Gleich das Negative vorweg: Aufwändige Zwischensequenzen, eine tiefgründige Story oder gar fein ausgearbeitete Charaktere dürft ihr Operation Flashpoint: Dragon Rising, dem Nachfolger zum PC-Hit Operation Flashpoint von 2001 (eine eher mäßige Xbox-Version erschien 2005) nicht erwarten. Die belanglose Story dreht sich um die Invasion der chinesischen Volksbefreiungsarmee (kurz: VBA) auf die fiktive russische Insel Skira. Klar, dass das US-Militär da nicht tatenlos zusieht und das Eiland von seinen kommunistischen Besetzern befreien will. Ihr mischt in den elf Missionen der Solokampagne kräftig mit und verkörpert dabei abwechselnd unterschiedliche US-Kommandanten. Ein kurzer Infotext und eine Karte des Areals klären euch über den bevorstehenden Einsatz und die zu erledigenden Ziele auf, dann geht’s ohne Umschweife los.
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Mit dabei sind stets drei KI-Mitstreiter, die ihr anhand eines kleinen Menüs befehligt. Ihr könnt etliche Militärkommandos verteilen, entweder an den gesamten Trupp oder via Gebietskarte an einzelne Soldaten: Unterdrückungsfeuer, Flankenangriffe, Formationen (Linie oder Keil?) oder den Angriff auf bestimmte Gebiete oder Gebäude. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, ob ihr gerade als Sergeant Hunter oder Mulholland unterwegs seid, denn Codemasters verzichtete darauf, den Protagonisten Persönlichkeit einzuhauchen. Auch eure Teamkollegen sind austauschbar und sehen sich zudem zum Verwechseln ähnlich. Hauptsache, ihr habt je einen Spezialisten für Nahkampf, Panzerabwehr und sanitäre Maßnahmen dabei!
Mitten im Krieg
Vom fehlenden Story-Drumherum abgesehen packt euch der Taktik-Shooter aber von der ersten Minute an. Operation Flashpoint: Dragon Rising ist unglaublich realistisch inszeniert und gibt einem wirklich das Gefühl, Teil einer Militäroperation zu sein. Nur ein falscher Schritt kann den sofortigen Tod für euch oder eure Begleiter bedeuten. Zwar steuert sich das Spiel zunächst wie ein typischer Ego-Shooter, aber schnell werden die Unterscheide zu geradliniger Action à la Halo 3 deutlich. Werdet ihr getroffen und liegt verwundet am Boden, müsst ihr sofort nach dem Sanitäter rufen oder euch selbst per Binde verarzten, sonst werdet ihr mit der Zeit kampfunfähig oder verblutet gar. Je nachdem, ob ihr an Beinen oder Armen verwundet seid, leider entweder euer Lauftempo (Sprinten ist dann komplett unmöglich) oder eure Zielgenauigkeit.
Apropos Zielen: Geht ihr in die Hocke oder legt euch hin, trefft ihr wesentlich sicherer als im Stehen. Dieser Realismus zieht sich wie ein roter Faden durchs ganze Spiel und betrifft auch die übrigen Bereiche: Die insgesamt 66 Waffen, darunter verschiedene MGs, Pistolen, Scharfschützengewehre, Raketenwerfer und Granaten sind allesamt mit diversen Munitionstypen, Feuermodi (Einzel- oder Mehrfachschuss) und Zoom-Aufsätzen versehen, die ihr je nach Situation variabel einsetzt. Auch die Gegner verhalten sich enorm glaubwürdig: Sie verschanzen sich hinter Objekten, gehen bei Beschuss sofort in Deckung oder robben auf dem Bauch hinter ein schützendes Dickicht. Zudem könnt ihr sie oftmals mit bloßem Auge gar nicht erkennen, wenn sie aus hunderten Metern Entfernung aus geschützter Stellung angreifen.
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