Need for Speed: The Run im Test - Ein (Weg)rennspiel, das stolpert

Electronic Arts will seine berühmte Raserserie mit ungewöhnlichen Ideen aufpeppen. Den Spielspaß-TÜV überstehen aber nur die wenigsten davon.

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Der Hobbyraser Jack Rourke ist ein umweltbewusster Mensch. Zwar verheizt der Bursche regelmäßig hektoliterweise Benzin, doch bisweilen geht er auch zu Fuß. Oder vielmehr rennt. Denn Jack ist auf der Flucht vor ein paar finsteren Gangstern, denen er Geld schuldet. Und wenn die ihm mal wieder den fahrbaren Untersatz unterm Hintern wegballern, muss Jack das Pack per pedes abschütteln. Wir hämmern derweil wild aufs Gamepad. Denn Need for Speed: The Runinszeniert diese Zu-Fuß-Abschnitte als Reaktionstest, in dem wir eingeblendete Tasten möglichst schnell drücken müssen. Eine fürs Rennspiel-Genre ungewöhnliche Idee. Nicht die einzige, mit der das neueste Need for Speed durchstarten will.

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Die Story: nette Idee, schwach umgesetzt

Schon dass Need for Speed: The Runeine durchgehende Geschichte nebst Hauptfigur erzählt, ist ein Herausstellungsmerkmal und zieht dank des furiosen Auftakts schnell ins Spiel.

In stark geskripteten Boss-Missionen bekommen wir es häufig mit bewaffneten Gegnern zu tun. In stark geskripteten Boss-Missionen bekommen wir es häufig mit bewaffneten Gegnern zu tun.

Allerdings drückt EA Black Box (Need for Speed: ProStreet) anschließend gehörig auf die Bremse, denn im Verlauf wird die an sich spannende Handlung um ein illegales Straßenrennen, das Jack quer durch die USA führt, nur durch wenige Zwischensequenzen inszeniert, in denen zudem kaum etwas passiert. Die Herkunft Jacks und die seiner Widersacher bleibt weitgehend unergründet. Zwar sind die Filmclips wegen der gelungener Animationen nett anzuschauen, dienen letztlich aber nur als Überleitung von einem Rennen ins nächste. Schade dabei: Die selten eingestreuten Quicktime-Events fallen denkbar simpel aus. So macht es keinen Unterschied, ob wir die falsche Taste drücken, solange wir vor Ablauf der Zeit die richtige erwischen. Soll heißen: wildes Gamepad-Hämmern reicht.

Vegetation und Beleuchtung Obwohl die leistungsfähige, aus Battlefield 3 bekannte Frostbite-Engine 2 zum Einsatz kommt, macht die Grafik von The Run einen zwiegespaltenen Eindruck. Während die Vegetation und Partikeleffekte überzeugen, ...

Umgebung und Details ... schwächelt das Programm bei den Fahrzeugen, Texturen und der generellen Detailfülle. Achtet mal auf die Felsen im Hintergrund.

Fahrverhalten & KI: verlieren gegen Hot Pursuit

Hinterm virtuellen Steuer fühlt sich The Run nicht ganz wie ein echtes Need for Speed an. Anders als in den jüngsten Vorgängern liegen die Boliden wie ein Brett auf der Straße, wodurch sie sich nur mit viel Gewalt zum Ausbrechen bewegen lassen.

Das ist vor allem anfangs gewöhnungsbedürftig. Insgesamt überzeugt das actionlastigere Fahrverhalten zwar, verliert aber dennoch gegen Need for Speed: Hot Pursuit. So reagiert die Handbremse zu empfindlich, und das Geschwindigkeitsgefühl erreicht ebenfalls nicht das Niveau des Vorgängers. Zudem bietet Need for Speed: The Run nur drei Kameraperspektiven, von denen die Von-Hinten-Draufsicht etwas zu nah am Heck des Autos klebt. Feinschliff hätte auch die KI vertragen können. Zwar wissen die Kontrahenten clever zu überholen und die Ideallinie sinnvoll zu nutzen, agieren aber insgesamt arg passiv. Vor allem die Polizei versucht viel zu selten, uns durch Rammaktionen zu stoppen. Stattdessen spulen die Beamten geskriptete Manöver ab, die man schnell durchschaut.

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