Dass die Meinungen über ein Spiel auseinander gehen, ist wirklich nichts Besonderes. Dass sie so weit auseinander gehen, dass selbst bei uns zu einem Test zwei verschiedene Wertungen gedruckt werden, hingegen schon. Und so fand die GamePro EAs Need for Speed: Most Wantedgroßartig, während die GameStar bemängelt, dass es sich eigentlich um gar kein richtiges NfS handelt.
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Um es vorweg zu nehmen: Auf die Mobil-Version trifft irgendwo beides zu, was eine gewisse Zerrissenheit des Titels ganz gut wiederspiegelt. Das übermäßig simple Spielkonzept wurde weiter entschlackt. Und dennoch kommt dabei ein relativ »großes« Rennspiel heraus – was zeigt, wie Plattform-abhängig Vieles einfach gesehen werden muss.
Die Stadt nur als Karte
Aber der Reihe nach. Wichtigster Unterschied des »kleinen« Most Wanted gegenüber der PC- und Konsolen-Version ist die Tatsache, dass Fairhaven nicht mehr als offene, frei befahrbare Stadt, sondern nur noch als 2D-Karte existiert. Auf der wählen wir einzelne Rennen an, wie man es so ähnlich bereits von früheren Need for Speeds kennt.
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Rennerfolge schalten weitere Veranstaltungen frei. Most Wanted ist dabei weder richtig linear, noch lässt es einem völlig freie Hand bei der eigenen Karriereplanung. Meist stehen so drei bis vier verschiedene Rennen zur Auswahl. Mitunter aber nur eines, mit etwas Pech ist dann auch noch ein Fahrzeug nötig, das man weder besitzt noch die nötige Kohle dafür hat. Die lässt sich zwar auch durch das Wiederholen bereits bestrittener Veranstaltungen zusammenkratzen. Doch natürlich verkauft EA einem auch bereitwillig Ingame-Währung für Echtgeld. Und in dem Moment weht der übel riechende Hauch von Geldgier durch Need for Speed. Bei einem Spiel, das eh schon sechs Euro kostet, ein ziemliches Unding.
(Fast) freie Fahrzeugwahl
Das Konzept einer einzelnen Veranstaltung folgt klassischen Rennspiel-Schemata und unterscheidet sich somit erheblich von den anderen Most-Wanted-Versionen. Ist der gewünschte Event gefunden, folgt zunächst die Wahl des Fahrzeuges. Autos werden nicht einfach auf den Straßen von Fairhaven gefunden, sondern müssen ganz normal erworben werden. Für jedes Rennen ist dabei nur eine bestimmte Klasse wie Muscle Cars, SUVs oder Supersportwagen zugelassen.
Anschließend geht es noch ans Tuning, das ebenfalls anders abläuft. Hier ist nichts automatisiert, stattdessen darf man seine Karre manuell mit zwei kostenpflichtigen Komponenten wie besseren Reifen, einem stärkeren Motor oder einer crashfesteren Karosserie ausrüsten. Trotz der hohen Preise leiht man sich die Teile aber quasi nur. Selbst bei einer Rennwiederholung wollen sie neu bezahlt werden – das hält den Kontostand niedrig und verstärkt den Eindruck, dass EA auch nach dem eigentlichen App-Kauf viel Geld mit IAPs machen will. Zumal etliche Rennen ohne passende Tuningteile kaum schaffbar sind.
Insgesamt ist dieser etwas konventionellere nicht der schlechteste Schachzug. Zwar schafft es auch das mobile Most Wanted nicht wirklich, dass man eine innige Beziehung zu seinem Fuhrpark aufbaut. Zu oft muss der Untersatz zwangsweise gewechselt werden, zu mager sind die Möglichkeiten der individuellen Anpassung. Doch immerhin muss man sich jeden Neuzugang und jedes einzelne Tuning erst mühsam erarbeiten, anstatt selbst Millionengefährte einfach mal vom Parkplatz abzuholen.
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