Aus Eins mach Drei
Konnten wir mit unseren Kämpen früher immer alle verfügbaren Fähigkeiten und Waffen gleichzeitig nutzen, ist das jetzt vorbei. Alle Charaktere haben nun drei Move-Sets, aus denen wir vor Kampfbeginn eines auswählen müssen.
Während beispielsweise Scorpion den Seil-Speerwurf jederzeit durchführen kann, ist sein Hellfire-Angriff nun Teil des auf Feuer spezialisierten Move-Sets. Neu: Scorpion kann sich spontan selbst entzünden, um kurzfristig mehr Schaden auszuteilen. Im zweiten Move-Set kann er einen Dämon beschwören, sein Schwert ist im dritten Set verfügbar (das gilt auch für Sub-Zero: Move-Set 3 bringt das Eis-Schwert mit).
Durch diese Aufteilung soll eine höhere Spielstil-Variation erreicht werden. Halten wir gern Abstand? Dann rüsten wir D'vorah mit ihren giftspritzenden Raupen aus. Präferenz: Köperkontakt? Den Nahkampf unterstützen wir mit einem Move-Set, in dem D'vorah grünen Schleim absondert und so Zusatzschaden verteilt.
Auf diese Weise geht es nicht mehr »nur« Charakter vs. Charakter, sondern: Charakter A mit Skillset B ist gut oder schlecht gegen Charakter B mit Skillset C und so weiter. Vorteil: Einerseits werden mehr Spielstile unterstützt und wir können uns besser spezialisieren, andererseits können Tüftler die einzelnen Stile gegeneinander austarieren, Schwächen suchen und Strategien erarbeiten. Wie sich das aufs Balancing auswirkt, bleibt abzuwarten.
Reality on Stage
Nein, die Fatalities sind nicht realistisch und das ist auch ganz gut so. Die grafische Darstellung - insbesondere der Stages - dafür schon mehr. Der mystisch-fantastische Einschlag, der das Arenen-Design in MK bisher beherrscht hatte, weicht im zehnten Ableger einem realistischeren, nüchternen, unaufgeregten Design, das eine durchaus beeindruckende Detailfülle aufweist.
Mit einigen der Umgebungsdetails lässt sich im Kampf interagieren. So können wir am Hintergrundbaum einen Ast für weite Sprünge nutzen oder ihn abbrechen und unserem Gegner um die Ohren hauen. In der Cove-Stage brandet das Wasser in Wellen an den Steg und bringt hin und wieder eine Wasserleiche mit, die wir greifen und unserem Widersacher entgegenschleudern können.
Optisch hat das Spiel zwar nicht den »Next-Gen-Wow« -Effekt, uns erwartet also keine grafische Sensation, aber es sieht sehr gut aus und die Details der gelungenen Kulisse sorgen für eine tolle Atmosphäre. Großes Plus: Die Animationen wurden stark verbessert, sind vielfältiger, flüssiger, wirken noch organischer (Achtung: Wortwitz!) als im letzten Teil. Außerdem läuft das Spiel in butterweichen 60 Frames pro Sekunde.
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