Monster Hunter Generations im Test - Best of Monster Hunter

Monster Hunter Generations wird viele Serienfans zu Freudentränen rühren, denn Capcom vereint im Test die Stärken aller Vorgänger – und liefert das bislang beste Monster Hunter für Handhelds.

Monster Hunter Generations - Launch-Trailer zum 3DS-Ableger Video starten 3:49 Monster Hunter Generations - Launch-Trailer zum 3DS-Ableger

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Ich kann es immer noch nicht fassen: Nach etlichen Stunden des Sammelns und Jagens stehe ich vor einer der vier größten Bestien, die Monster Hunter Generations zu bieten hat. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei stapft das Urzeit-Mammut aus seinem Unterschlupf im Schneegebirge.

Dicke Eisbrocken bröckeln aus dem dichten Fell der Kreatur, der warme Atem steigt in Schwaden aus den gigantischen Nüstern. Gammoth ist eine beeindruckende Erscheinung - und bei weitem die größte Reißzahnbestie, die es je in einem Monster Hunter gegeben hat.

Dieser Moment ist für mich deswegen so unglaublich, weil ich noch vor knapp drei Jahren nichts mit der Serie am Hut hatte. 2013 war ich noch ein Beerenpflücker-Grünschnabel, erst ein guter Freund von mir machte mich zum Monsterjäger. Damals erklärte er mir die Monster-Hunter-Serie so: »Bei den meisten Spielen sind Bosskämpfe ein Zwischenelement, die Ausnahme von der Regel. Bei Monster Hunter ist es umgekehrt, hier sind die Bosskämpfe die Regel und das Spiel ist eher das Zwischenelement.«

Kostenlose Demo-Version
Wer Monster Hunter Generations ausprobieren möchte, aber noch mit dem Kauf hadert, sollte sich die kostenlose Demos aus dem eShop herunterladen. Die Demo umfasst drei Jagdquests und bietet zudem die Möglichkeit, alle vier Jagdstile sowie alle 14 Waffenarten und sogar den neuen Pirscher-Modus auszuprobieren - sowohl im Solomodus als auch im Multiplayer.

Monster Hunter mit Fanservice

Diese Beschreibung trifft auch für Monster Hunter Generations zu, denn obwohl Entwickler Capcom das Abenteuer als Spin-Off und nicht als echten Nachfolger bewirbt, bietet auch der neueste Spross das, was Serienfans erwarten: Ich jage (Boss-)Monster, um mir aus ihren Fellen, Pelzen, Schuppen und Klauen neue Rüstungen zu kürschnern.

Nebenbei baue ich Erze ab, sammle Kräuter und Pilze, fange Käfer oder angle Fische. All diese Materialien kann ich zu neuen Gegenständen kombinieren - oder in der Schmiede zu einer neuen, dicken Waffe zusammenschmelzen. Dieser Ressourcen-Kreislauf ist die Motivations-Triebfeder der Monster-Hunter-Spiele und sorgt auch bei Generations dafür, dass ich wieder nächtelang mit dem 3DS im Bett hocke und dabei sogar meine Frau um den Schlaf bringe.

Ja, mich hat die Monster-Hunter-Sucht wieder fest im Griff, und das hat einen bestimmten Grund. Monster Hunter Generations ist nämlich nicht einfach nur ein neuer Teil der Serie, sondern vielmehr ein Best-Of aller Teile. Langjährige Fans erkennen bekannte NPCs, Monster und Gebiete wieder, darunter etwa Forest and Hills, das nun Verdant Hills heißt. Und von den insgesamt vier Dörfern ist nur Bherna neu hinzugekommen, die restlichen drei, Kokoto, Pokke und Yukumo, haben alte Hasen schon in Monster Hunter: Freedom und dessen Nachfolger auf der PSP unsicher gemacht. Das nenne ich Fanservice.

Monster Hunter Generations: New 3DS XL
Zusammen mit Monster Hunter Generations erscheint außerdem ein neues Modell des New 3DS: die New Nintendo 3DS XL Monster Hunter Generations Edition. Die enthält den Handheld sowie eine 4 GB microSD-Karte, auf der Monster Hunter Generations bereits vorinstalliert ist. Der New Nintendo 3DS XL ist in einem kräftigen Rot gehalten und wird von Bildern der Fatalen Vier geschmückt, den Hauptgegnern im Spiel. Das Gerät ist allerdings schon nahezu vollständig vergriffen. Man muss deshalb schon viel Glück haben, um solch ein Schmuckstück noch zu ergattern. Oder an unserem Quiz-Gewinnspiel teilnehmen.

Mit (Jagd-)Stil und Katzen in den Kampf

Gleichzeitig gibt es aber genügend frische Inhalte, damit sich Generations nicht wie ein liebloses Remaster anfühlt. Und diese Neuerungen haben es in sich. Die neuen Jagdstile und Jagdtechniken zum Beispiel, die eine völlig neue Ebene der Charakter-Individualisierung darstellen und es erstmals ermöglichen, meinen Charakter unabhängig von der Waffenwahl anzupassen.

Dabei gibt es vier Jagdstile: Der Gildenstil gewährt mir Zugriff auf alle Angriffsmanöver, ich darf aber nur zwei Jagdtechniken (Spezialangriffe) festlegen. Beim Schlägerstil kann ich eine dritte Technik wählen, habe dafür aber nicht alle Attacken zur Verfügung. Der Konterstil richtet sich an knallharte Profis, die Angriffe gekonnt abwehren und ein perfektes Timing beherrschen. Am interessantesten finde ich jedoch den Luftkampfstil, der die Standard-Ausweichrolle durch einen Luftangriff ersetzt - und zwar bei jeder Waffenart.

In Monster Hunter Generations können wir per Klick zwischen den vier Dörfern hin und herreisen. Neben drei alten bekannten kommt Bherna als neues Dorf hinzu. In Monster Hunter Generations können wir per Klick zwischen den vier Dörfern hin und herreisen. Neben drei alten bekannten kommt Bherna als neues Dorf hinzu.

Doch damit nicht genug: Haben mich die knuddeligen Felynes bisher lediglich als Begleiter im Kampf unterstützt, mutiere ich nun auf Knopfdruck selbst zum Kätzchen. Im sogenannten Pirscher-Modus steuere ich ein zuvor festgelegtes Fellknäuel, das natürlich andere Waffen und Techniken beherrscht als mein Jäger.

Nahezu jede Quest in Monster Hunter Generations gibt's in angepasster Variante auch im Pirscher-Modus. Der ist jedoch selbst für mich als großen Katzenliebhaber eher Spielerei. Für Sammelquests sind die Felynes aber ein Segen, da sie keine Ausdauerleiste haben wie die »richtigen« Jäger und ich dadurch endlos durch die Gegend sprinten kann und beim Eier-Tragen keine Verschnaufpausen einlegen muss.

Durch und durch besser

Darüber hinaus gibt es unzählige Anpassungen und Tweaks, die Monster Hunter Generation zum besten Spiel der Reihe machen. Ich sage nur: Beim Ressourcen-Sammeln den A-Knopf gedrückt halten, um ohne Pause Materialien zu ernten. Kenner wissen, was ich meine - und werden ebenso vor Freude in die Hände klatschen wie ich.

Auch technisch haben die Entwickler einen hervorragenden Job gemacht. Generations holt alles aus dem 3DS heraus (egal ob in alter oder New-Variante) und sieht fabelhaft aus - zumindest, wenn man den 3D-Regler nicht auf Anschlag schiebt, dann flimmert das Geschehen durch die fehlende Kantenglättung nämlich wie die Hölle. Besonders erstaunlich sind die kurzen Ladezeiten, hatte der Vorgänger doch gerade auf dem betagten 3DS mit längeren Pausen zu kämpfen.

Die Fatalen Vier: Astalos Astalos ist ein Fluigwyver und setzt im Kampf auf Angriffe des Elements Donner.

Gammoth Gammoth ist die bislang größte Reißzahnbestie und setzt auf Eis-Angriffe.

Glavenus Ein Kampfwyver des Feuer-Elements: Glavenus bewohnt vulkanische Gebiete wie die Vulkanmulde.

Mizutsune Der Leviathan Mizutsune greift im Kampf auf Wasser-Attacken zurück.

Für Profis und Einsteiger

Der Pirscher-Modus, die neuen Jagdstile, die Jagdtechniken und die Detailanpassungen sorgen für mehr Anpassungsmöglichkeiten denn je. Somit dürften Puristen wieder hunderte Stunden damit verbringen, alles auszuprobieren und die persönlich liebste Kombination aus Waffe, Rüstung und Stil zu finden, um letztlich die »Vier Fatalen«, also die Titel-Bosse Gammoth, Astalos, Mizutsune und Glavenus, ins Jenseits zu knüppeln.

Wer übrigens bislang nur Bahnhof verstanden hat: keine Angst. Ja, Monster Hunter Generations ist wie die Vorgänger extrem komplex und wirkt durch die überladenen Menüs mitunter abschreckend. Das Spiel gibt sich jedoch redlich Mühe, auch Neulinge für die Serie zu begeistern. Dank ausführlicher Tutorials samt Kurzzusammenfassung finden selbst Einsteiger schnell ins Spiel. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr ja auch vom Beerenpflücker-Grünschnabel zum Monster-Hunter-Fan wie ich vor drei Jahren.

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