Erst planen, dann zuschlagen
Talions eigentliches Ziel ist der Kriegshäuptling Orthog, zu dessen Bataillon Ratbag gehört. Also folgt der Waldläufer seinem mit einem Hand-Icon markierten Schützling, der ihn zu Orthogs Lager führt. Dort bleibt der kluge Held zunächst verborgen, klettert Mauern empor und späht die Lage aus.
Ein einsamer Bogenschütze wird ebenfalls dominiert - ein weiterer Helfer im Kampf gegen die Übermacht. Als Talion seine Untergebenen aktiviert, bricht Chaos unter den Uruks aus, die gerade einer Ansprache von Orthog lauschen. Pfeile regnen herab, während Ratbag versucht, seinem Chef einen Dolch zwischen die Rippen zu stecken.
Das Attentat misslingt zwar, aber so zieht der Helfer die Aufmerksamkeit auf sich - und Talion kann leichter zu Orthog vordringen. Als dieser den Waldläufer erspäht, erinnert sich der Häuptling an eine frühere Begegnung: »Du hast mich damals im Feuer zurückgelassen!«, knurrt er zur Begrüßung, bevor die Waffen sprechen.
Der Bosskampf gerät zur Massenschlacht, zwischendurch muss sich Talion immer wieder um andere Gegner kümmern. Als der Anführer endlich umkippt, geben auch seine verbliebenen Anhänger eilig Fersengeld.
Kampfsystem à la Batman
Zudem lässt der gute Orthog wie die meisten Oberklasse-Gegner eine Rune fallen. Durch den Einsatz solcher Fundsachen werden die Werte von Talions Dolch, Schwert und Bogen verbessert. Es soll auch Waffen-Nebenquests geben, die zusätzliche Runensockel freischalten. Das war's dann aber auch mit dem Beuterausch, ein rollenspiel-mäßiger Nachschub an neuer Ausrüstung steht nicht auf dem Programm.
Bei Kameraperspektive, Steuerung und Heldenfähigkeiten orientiert sich Mordors Schatten an bekannten Vorbildern. Wenn Talion mit wehendem Umhang an Mauern entlang kraxelt oder über Seile tänzelt, um unbemerkt eine Uruk-Festung auszuspionieren, riecht es doch sehr nach Assassin's Creed. Im Schleich-Repertoire darf auch ein Ablenkungsmanöver nicht fehlen, um Gegner an bestimmte Positionen zu locken.
Denn auch die Umgebung kann Vorteile verschaffen, in einer Szene schießt Talion mit seinem Bogen ein Wespennest ab, das in eine gesellige Uruk-Runde plumpst und dort für Ablenkung sorgt. Das Nahkampfsystem von Mordors Schatten schneidet sich vor allem von Batmans Arkham-Serie einige Scheiben ab: Eine Anzeige warnt davor, wenn ein Gegner zum Hieb ausholt, damit man per Tastendruck geschwind den Gegenangriff einleiten kann.
Der Kampfrhythmus aus kontern, ausweichen und zuschlagen wird von einer Trefferanzeige begleitet. Angriffsketten einer gewissen Länge schalten Spezialmanöver frei, für die man mehrere Tasten drücken muss. Gegner lassen sich auch ergreifen, als menschlicher, beziehungsweise orkischer, Schutzschild missbrauchen oder durch die Gegend werfen.
Brutale und geistreiche Talente
Spielstil-Spezialisierungen pflegt man durch die Wahl neuer Fähigkeiten in den Talentbäumen »Waldläufer« und »Rachegeist«. Ersterer enthält Talente rund um Heimlichkeit und Kampf, zum Beispiel »Brutalize«: Wenn sich Talion unentdeckt an den Feind anschleichen kann, schraubt er damit seinen Trefferzähler auf einen Schlag hoch und kann rasch Kombos draufpacken.
Die Geister-Fähigkeiten sind dagegen mit Zaubertricks vergleichbar, sie helfen bei der Informationsbeschaffung und beim Dominieren von Feinden, sind aber auch im Kampf nicht zu verachten. Der »Schattenschlag« etwa ist ein Sprungangriff aus der Distanz, der das Opfer mit einem Schlag aus den Stinkstiefeln haut.
Im Verlauf der Handlung kann man alle Fähigkeiten in beiden Abteilungen freischalten und darf auch nach dem Abspann mit dem eigenen Charakter weiterspielen, die Welt erkunden und überlebende Erzfeinde metzeln. Oder neue finden. Was bei der ersten Vorführung von Mordors Schatten zu kurz kam, sind Momente jenseits des Kampfgeschehens.
An Story-Sequenzen und Interaktionen mit NPCs soll es dem fertigen Spiel aber nicht mangeln, verspricht Mike de Plater: »Wir bieten all die Missionstypen und Nebenbeschäftigungen, die man von einem Third-Person-Actionspiel in einer offenen Welt erwartet.« Die Entwickler betonen, dass Mordor zum Zeitpunkt der Handlung noch nicht völlig in Saurons Hand ist, Talion trifft auch auf menschliche Siedlungen.
Sauron ist übrigens nicht die einzige bekannte Figur, auch Gollum treibt sich in Mordor herum. Angedeutet werden zudem Einblicke in die Entstehung der Ringe der Macht - und vielleicht ist die Identität unseres Rachengeists ja auch noch für die eine oder andere Überraschung gut.
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