Auch der KI ist alles egal
Sei's drum. Wir sind schließlich wegen der Weltraum-Action hier! Und auf dem ersten Blick scheint Manticore: Galaxy on Fire diese zu bieten. Die Steuerung ist simpel: Euer Kampfgleiter fliegt automatisch vorwärts. Die Geschwindigkeit lässt sich über Schub und Bremse zusätzlich regulieren.
Genretypisch habt ihr die volle Bewegungsfreiheit, könnt zusätzlich aber noch eine Rolle ausführen. Diese ist wichtig, um Raketen, Geschossen oder Weltraumtrümmern auszuweichen. Schießen und Waffen wechseln regelt ihr über die Schultertasten. Und das war auch schon alles.
Ursprünglich für Touch-Displays von Mobiltelefonen entworfen, wurde die einfach gehaltene Steuerung erstklassig auf die Switch übertragen. Schon die schwer gepanzerten, dafür aber langsamen Gleiter lassen sich präzise steuern. Wählt ihr aber eines der schnellen, wenn auch schlecht geschützten Schiffe, seid ihr von einer Rakete kaum noch zu unterscheiden. Wie ein Geschoss um Asteroiden wirbeln - das macht Spaß.
Allerdings können weder die Gegner noch die Schauplätze mithalten. Ob Piraten, Roboter oder sonderbare Wesen: Sie alle verhalten sich gleich und unterschieden sich im Wesentlichen bloß in ihrer Panzerung. Immer fliegen sie direkt auf euch zu. Immer könnt ihr mit einer Rolle ihrem Feuer ausweichen.
Und immer reicht es, eine schnelle Kehrtwende zu machen und ihnen in den Rücken zu fallen. Wenn ihr sie nicht ohnehin schon aus der Distanz wegpusten könnt, denn der vom Bordcomputer angezeigte Zielbereich ist selbst im Handheld-Modus ziemlich großzügig. Rotzt mit eurem Laser einfach in diesen riesigen, roten Kreis.
Selbst auf der schwersten von drei Schwierigkeitstufen sind feindliche Jäger Nullkommanix abgeschossen. Da wir meistens in Begleitung von zwei Flügelmännern sind, sind auch die Feinde kein Problem, die uns entwischen. Unsere Panzerung hingegen hält selbst bei leichten Jägern noch viel aus, und unser Schild regeneriert sich nach kurzer Zeit ohnehin.
Beschäftigungstherapie? Egal.
Eine Ausnahme bilden Bossgegner. Sie haben einen robusten Schild, der sich bei Feindbeschuss sogar auflädt. Zwar sind diese Gesellen robust, aber auch sie wiederholen ständig ihr Schema. Schild aktivieren, wegfliegen, angreifen, ein bisschen Fluchen. Und dann wieder von vorn. Abwechslung sollen unterschiedliche Missionstypen bringen.
Am spannendsten sind feindliche Attacken auf große Mutterschiffe, die ihr vor Angreifern beschützen müsst. Es ist der einzige Missionstyp, der ein wenig taktisches Vorgehen und einen klugen Einsatz von den drei Waffentypen verlangt. Mit einer Art Scharfschützen-Laser könnt ihr Gegner aus der Distanz erledigen, während ein Schrottflinten-Geschoss für alle Gegner geeignet sind, die zu nahe kommen. Praktisch, wenn es auf Zeit geht.
Der krasse Gegensatz zu diesen Missionen sind die Suchaufgaben. Mit einer Suchdrohne eiert ihr durch die Weltraumtrümmer und sammelt Informationsfetzen zur Story oder Raumschiffteile ein. Das soll entspannend sein, ist aber bloß nervige Sucherei, da die Objekte völlig wahllos im Level verteilt sind. Immerhin lassen sich gefundene Teile in neue Raumschiffe investieren.
Zum Sammeln und Aufrüsten gibt es auch genug. Über 20 Schiffe zum Beispiel, bei denen es eine Weile dauern wird, bis ihr alle beisammen habt. Blöd nur, dass ihr dazu etliche Stunden von der immer gleichen Gameplay-Schleife ertragen müsst - und am Ende der Kampagne nicht einmal mit einer guten Geschichte belohnt werdet.
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