Fünf Euro ins GamePro-Phrasenschwein: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften. Gilt ebenso für Fußball wie für American Football, und endlich auch bei Madden NFL 15. Jahrelang war das viel zu mächtige Passspiel die große Achillesferse von EA Tiburons traditionsreicher NFL-Simulation. Die Folge: Wenn zwei fähige Offensivkünstler aufeinandertrafen, erinnerten die Ergebnisse mehr an Basketball- als an Football-Matches.
Präziser plätten
Wichtigste Baustelle für Madden NFL 2015 war entsprechend ein komplett überarbeitetes Defense-System. Und das erledigt seinen Job tatsächlich spürbar besser als in den Vorgängern. So platziert sich die Kamera nun automatisch in unmittelbarer Nähe des gewählten Verteidigers, ein farbiger Kegel zeigt dabei die jeweilige Tackling-Reichweite an. Das steuert sich ebenso direkt wie präzise und macht einen so erreichten Quarterback Sack zu einem echten Erfolgserlebnis.
Falls wir mal mehr Übersicht benötigen - etwa um einen Pass abzufangen - können wir per Digipad aber auch blitzschnell in die gewohnte Vogelperspektive umschalten. Auch die KI hat fleißig Passverteidigung gebüffelt, fast schon zu fleißig für unseren Geschmack. Gegen defensivstarke Mannschaften wie die Seattle Seahawks bekommen selbst die besten Wide Receiver kaum einen Finger an den Ball, was Football-Neulinge durchaus frustrieren kann.
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Beim Offensivspiel hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig getan, wobei es hier angesichts der gut funktionierenden und variantenreichen Steuerung von Quarterback, Wide Receiver auch nur wenig Handelsbedarf gab. Allerdings haben wir das Gefühl, dass sich Spielerwerte jetzt einen Tick stärker auswirken. Wer also mit dem alternden Pass-Giganten Tom Brady einen Laufspielzug versucht, muss sich nicht wundern, wenn er vom Defensive Tackle unangespitzt in den Rasen gerammt wird.
Learning by playing
Auch im Management-Bereich bleibt das meiste beim Alten. Wie gehabt können wir im »Connected Franchise«-Modus als Spieler, Manager oder Club-Besitzer nach dem Superbowl streben. Einzige nennenswerte, aber unserer Meinung nach eher überflüssige Neuerung ist die Spielvorbereitung. Hier steht uns ein bestimmtes Zeit-Budget zur Verfügung, das wir in Trainings- und Motivationsmaßnahmen investieren können. Ersteres sind für Profis viel zu anspruchslose und sich zudem ständig wiederholende Minispielchen, letzteres sogar nur simple Menüklicks, die sich in Wertesteigerungen äußern.
Grundsätzlich ist Madden NFL 15 im Vergleich zu den Vorgängern ein wenig einsteigerfreundlicher geworden. Zum einen erklären nun über 50 Tutorials und Trainingseinheiten nicht nur sämtliche Steuerungsfinessen, sondern auch wichtige Spielzüge und -strategien. Außerdem schlägt uns das Playbook jetzt nicht mehr nur geeignete Spielzüge für die jeweilige Situation vor, sondern erklärt uns darüber hinaus die Gründe für diese Empfehlung.
Das kann eine bekannte Verhaltensweise des Gegners sein, oder auch eine besonders hohe Erfolgswahrscheinlichkeit aus bislang absolvierten Multiplayer-Matches. Trotz aller Einsteigerfreundlichkeit: Ein Grundverständnis der wichtigsten Regeln sollte ebenso vorhanden sein wie sehr gute Englischkenntnisse, EA Sports hat auch diese Saison wieder auf eine deutsche Übersetzung verzichtet.
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