Machen wir uns nix vor: Die Szene aus dem Film Mad Max, an die sich alle erinnern, geht so: »Die Handschelle, mit der du an dieses brennende Auto gekettet bis, ist aus Edelstahl. Du brauchst etwa zehn Minuten, um sie durchzusägen - aber wenn du Glück hast, dann schaffst du es in fünf Minuten, deine Knöchel durchzusägen.«
Die trostlose Wüste Australiens, die flotte Karre, die brutalen Crashes - alles schön und gut, aber der dreckig-fiese Abschluss des Endzeit-Rache-Thrillers war seinerzeit alles, worüber frisch gebackene Mad-Max-Zuschauer reden konnten. Was keiner gesagt hat: »Ich wünschte, es wäre mehr ums Autotuning gegangen!«
Pimp my Ride: Ödland-Style
Oder zumindest fast keiner, denn als wir auf der E3 zum ersten Mal den Titelbildschirm von Mad Max erblicken, macht die Bildsprache sofort klar, worum es hier geht: In zweiter Linie um Max, etwas versetzt im Hintergrund und zuallererst um seine Karre.
Der von den Designern »Magnum Opus« getaufte Bolide ist der wahre Avatar des Spiels. Ihn kann man individualisieren und aufmotzen, er steht dick und breit im Vordergrund, als gäbe es die Erstausgabe von »Need for Speed: Postapocalypse« zu bestaunen - ein Titel, für den wir unsere Großmutter ohne zu zögern an ein Rudel irrer Raider-Banditen verhökern würden.
Nach der großen Ankündigung von Mad Max auf der E3-Pressekonferenz von Sony war die Aufmerksamkeit vieler Spieler geweckt.
Ein Endzeitszenario, ein einsamer Rächer und ein dröhnendes, hochmotorisiertes Auto: Was soll man daran auch nicht mögen?
Doch nachdem wir eine frühe Fassung des Spiels bei Warner Bros. Interactive begutachten durften, haben wir Zweifel, dass das Spiel seinen großen Auftritt verdient.
Die Entwickler sprechen von einer modernen Interpretation der Vorlage, was in der Regel nichts Gutes bedeutet. Dem ersten Eindruck nach auch in diesem Fall.
Rammen statt schießen
Mad Max, so zumindest der Ersteindruck, wird seiner Vorlage zumindest in einer Hinsicht gerecht. Es ist ein Open-World-Spiel, das Actionrennen wie aus Twisted Metal mit Third-Person-Action verbindet.
Entsprechend der Filmvorlage geht es aber nicht darum, sich mit fahrenden Waffenplattformen zu duellieren wie zum Beispiel in Rage oder Interstate '76: motorisierter Nahkampf auf die altmodische Tour ist angesagt.
Gegnerische Fahrzeuge werden so lange gerammt, bis sie in riesigen Explosionen vergehen.
Dankenswerterweise verschwindet Max dabei jedoch nicht komplett anonym in seinem Auto. Stattdessen tritt er immer wieder in Erscheinung, etwa, indem er gegnerische Fahrer mit der Schrotflinte vom Steuer schießt oder Banditen mit bleiernem Handschlag begrüßt, wenn sie auf seine Motorhaube springen.
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