Die reinste Benzinverschwendung
In einer ersten Demonstration des Spiels jagt unser Held über die endlosen Wüstenstraßen der zerstörten Erde einem Benzinkonvoi hinterher. Anders als in den meisten anderen Titeln dieser Art gibt es keine Power-ups einzusammeln.
Max muss mit dem auskommen, was er sich bei einem Besuch in seiner Privatwerkstatt ins Auto schraubt. Das können bessere Reifen für mehr Straßenhaftung sein, oder ein riesiger Bohrer, mit dem wir feindliche Fahrzeuge einer Wurzelbehandlung unterziehen.
Was einigermaßen authentisch klingt, geht dann aber flott den Bach runter. Nicht nur, dass Max ohne Not einen ganzen Laster voll kostbarem Treibstoff in die Luft jagt, auch sonst stapelten sich in der Demo die roten Fässer, als wäre es ein Doom-Level.
Bei dem Versuch, eine Banditenfestung in einem ausgetrockneten Hafenbecken auszuheben, sprengt Max - mittlerweile zu Fuß unterwegs - gleich mehrere Treibstofflager in die Luft, um feindliche Scharfschützen auszuschalten.
Dabei ist Benzin in der Welt von Mad Max im Grunde zusammen mit Wasser die wertvollste Ressource überhaupt. Die ganze Prämisse der Filmreihe basiert darauf, dass die Ölreserven der Erde zuneigegehen und die Zivilisation aufgrund der folgenden Energieknappheit im Chaos versinkt.
Max, der Vollstrecker?
Der zweite Grundpfeiler der Filmreihe ist natürlich Max Rockatansky, der die Mörder seiner Frau und seines kleinen Sohns nach und nach zur Strecke bringt, bis zum eingangs beschriebenen Finale.
Mangels Lizenz sieht der zwar nicht aus wie der junge Mel Gibson, aber natürlich hat es noch nie ein Computerspiel versäumt, wenigstens die Brutalität seiner Vorlage einzufangen oder zu übertreffen.
Auch nicht Mad Max. Beim Versuch, die Banditenfestung zu überwinden, ballert sich unser Held durch kleine Horden von Angreifern und schreckt auch nicht davor zurück, Gegner im Nahkampf buchstäblich totzuprügeln.
Für den richtigen Knalleffekt sorgen die so genannten »Thundersticks«, explosive Speere, die Max seinen Widersachern in die Brust rammen kann, wo sie kurz darauf explodieren. Ungeschnittenes Erscheinen in Deutschland? Zumindest zweifelhaft.
Von Max als Charakter hingegen war keine Spur zu sehen. Zusammen mit einem deformierten Mechaniker als Sidekick schlägt er sich durch die Ödnis, rüstet seinen Wagen auf und erledigt verschiedene Missionen.
Wer ist dieser neu interpretierte Mad Max? Was treibt ihn an, was ist seine Geschichte? All das wissen wir noch nicht. Entsprechend kann es natürlich sein, dass uns die Avalanche Studios noch Lügen strafen und am Ende ein beachtliches Endzeitepos zustandebringen. Genügend gute Ansätze sind im Grunde ja vorhanden.
Postapokalyptischer Boaah-Faktor? Fehlanzeige
Beispielsweise zeigten die vor der Präsentation über die Monitore laufenden Konzeptgrafiken eine ganze Reihe wirklich atemberaubender Spielumgebungen.
Von dem ausgetrockneten Seebett des »Great-White«-Gebiets, aus dem die Skelette ganzer Öltanker emporragen, bis hin zu einem Canyon, über dem eine riesige, halb zerfallene Statue thront wie der Cristo Redentor in Brasilien, waren absolut fantastische Landschaftsentwürfe zu sehen. Von einer ebenso atmosphärischen Umsetzung im Spiel, fehlte nur bislang jede Spur.
Es fällt daher schwer zu glauben, dass aus Mad Max tatsächlich ein richtig gutes Spiel wird. Die gezeigte Action erschien zu beliebig - sowohl zu Fuß als auch auf der Straße.
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