Für alle, die noch nie etwas von Life is Strange gehört haben: Das episodische Adventure (insgesamt werden fünf Folgen erscheinen) dreht sich um Maxine »Max« Caulfield. Und die ist eigentlich ein ganz normales Teenager-Mädchen - wäre da nicht ihr mysteriöses Talent, die Zeit zurückdrehen zu können. Gemeinsam mit ihrer rebellischen Freundin Chloe sucht Max nach der verschwundenen Mitschülerin Rachel Amber und einem Geheimnis, das wie ein dunkler Schatten über ihrer Heimatstadt Arcadia Bay hängt.
Warum keine Wertung?
Wie schon bei den beiden Telltale-Adventures Tales from the Borderlands und Game of Thrones verzichten wir (vorerst) auf eine Wertung. Denn erst wenn alle fünf Episoden der ersten Staffel von Life is Strange erschienen sind, lässt sich das Gesamtwerk seriös einschätzen - zumal die finalen Auswirkungen der Story-Entscheidungen noch nicht absehbar sind.
Was passierte zuvor?
Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler
Das können wir tatsächlich nicht genau sagen. Denn Life is Strange funktioniert flexibel und lässt dem Spieler Entscheidungsfreiheit über den Fortgang der Handlung. So gipfeln Max' Taten am Ende der zweiten Episode (Out of Time) entweder in dem schrecklichen Tod der depressiven Schülerin Kate Marsh oder aber eben in der glorreichen Rettung selbiger - je nachdem, wie mitfühlend man sich zuvor ihr gegenüber verhalten hat.
Was passiert in Episode 3?
Nach dem Drama um Kate Marsh verläuft die dritte Episode Chaos Theory (zunächst) etwas gemächlicher: Max und Chloe erforschen nachts - und natürlich unerlaubt - das Gelände der Blackwell Academy, schnüffeln in den Unterlagen des Direktors herum und brechen schließlich gar in den Wohnwagen des Landstreichers Frank ein. Im Kern geht es aber weiterhin um das Verschwinden von Rachel Amber sowie den riesigen Orkan aus Max' Visionen.
Was hat Dontnod verbessert?
Die Rätsel der dritten Episode von Life is Strange funktionieren zwar immer noch zu häufig nach dem Motto »Alles stupide absuchen, alles stupide einsammeln«, aber es sind auch einige pfiffige Dialog- und Zeitreise-Puzzles dabei. Etwa wenn Max eine Türe per Rohrbombe sprengt, den Raum betritt und danach einfach zurückspult, denn dadurch kann sie ganz bequem das Schloss von innen öffnen, ohne den Alarm auszulösen!
Ebenfalls fein: Wir spüren an jeder Ecke die Konsequenzen unserer Aktionen aus den ersten beiden Episoden, wir werden von den Nebencharakteren teils direkt auf Vergangenes angesprochen. Das größte Pfund von Chaos Theory ist aber sein Finale: Die abschließenden Szenen samt fiesem Cliffhanger rütteln an den Grundfesten der Serie - Hut ab vor diesem Twist, Dontnod.
Was ist immer noch nervig?
Die von uns getestete PS4-Fassung läuft nicht immer rund: Mal ploppen Texturen urplötzlich ins Bild, mal stimmt die Synchronität der (wieder nur englischen) Sprachausgabe nicht. Weiterhin zickt gelegentlich die automatische Interaktionsanzeige - und dann müssen wir Max leider mühevoll um ein Objekt herum manövrieren, bis endlich die gewünschte Aktion ausführbar ist. Im Vergleich zu Episode 1 und 2 ist Chaos Theory außerdem etwas kürzer - wir waren nach knapp 2 Stunden durch.
Wie und wann geht's weiter?
Wenn Entwickler Dontnod sein bisheriges Tempo beibehält, erscheint Teil 4 mit dem Untertitel Dark Room Mitte Juli. Über die weitere Story lässt sich aktuell nur spekulieren, in jedem Fall dürfte der Grundtenor deutlich düsterer und depressiver werden. Wir sind enorm gespannt, welche weiteren Auswirkungen die aktuelle Plot-Wendung hat.
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