Einfach mal anders entscheiden
Wie es sich für ein Episoden-Adventure in der Telltale-Ära gehört, bietet auch Life is Strange eine flexible Handlung, die den Entscheidungen des Spielers Gewicht verleiht. Soll Max den Sicherheitsmann der Schule daran hindern, ein Mädchen zu bedrängen? Verpfeift sie den Drogendealer der Klasse beim Direktor? Der Spieler hat die Qual der Wahl. Kurzfristige Konsequenzen können jedoch durchgetestet werden, Max' Zeitreisefähigkeit sei Dank.
Die Auswirkungen auf die vier folgenden Episoden bleiben noch unklar, Dontnod verspricht aber schockierende Ereignisse. Am Ende der knapp zweistündigen Folge zeigt eine Auflistung, welche Entscheidungen man getroffen, welche man ausgelassen hat. Wer unzufrieden ist, steigt an einer gewünschten Stelle wieder ins Geschehen ein und ändert seine Missetaten - wahlweise mit oder ohne Auswirkung (Collectible Mode) auf den aktuellen Spielstand.
Eine Frage des Ausdrucks
Life is Strange basiert auf der Unreal Engine, ist technisch aber eher zweckmäßig. Der malerische Grafikstil kaschiert kleinere Ungereimtheiten, das Gesamtbild bleibt dadurch stimmungsvoll. Ärgerlich jedoch, dass die Mimik der Charaktere viel zu steif und emotionslos bleibt - das stört die Atmosphäre empfindlich. Deutlich besser schneidet der Soundtrack ab: Die Mischung aus eigens komponierter Musik und lizenzierten Indietiteln passt prima zur melancholischen Teenagerthematik. Aber Achtung: Sowohl die Sprachausgabe als auch die Bildschirmtexte sind komplett in Englisch.
Eine lokalisierte deutsche Fassung wird es also auch bei den kommenden Downloadepisoden nicht geben. Diese erscheinen in sechswöchigem Abstand zum Preis von je 4,99 Euro, für die komplette Staffel werden 20 Euro fällig. Ob sich das lohnt, hängt vom Mut der Entwickler ab: Gehen sie weiter ihren speziellen Weg, frei von Effekthascherei, dann kann Life is Strange ein echter Kulthit werden. Aber irgendwann, da kommt ja noch dieser gigantische Tornado, von dem Max immer träumt. Der, den ein kleiner Schmetterling verursacht hat.
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