Hulk gegen Teddybär
Wie in Lego Batman 2: DC Super Heroes sind die Missionen mit kleinen Rätseln gespickt, die wir nur lösen können, wenn wir die richtigen Fähigkeiten zur rechten Zeit einsetzen. Bauen wir etwa als Hulk aus herumliegenden, schimmernden Legosteinen ein Computerterminal, können wir es zunächst nicht bedienen.
Stattdessen muss sich Iron Man Tony Stark über seine künstliche Intelligenz Jarvis einloggen. Nach einigen Knobeleien und Kämpfen mit den entbehrlichen Fußsoldaten der Marvel-Schurken, die wir wie aus der Serie gewohnt in ihre Einzelteile prügeln, treten wir im Innenhof des Superknasts gegen Abomination an.
Hier ist wieder Teamwork gefragt, wenn wir Suchscheinwerfer so ausrichten müssen, dass Hulks Erzfeind in den Strahl gerät und geblendet wird. Als grüner Riese leiten wir dann einen Faustkampf ein, der als Quicktime-Event abläuft. Lustig: Drücken wir die falschen Tasten, sodass Abomination die Oberhand gewinnt, streckt der dem verdutzten Hulk zur Ablenkung seinen Teddybären entgegen und zieht ihm dann einen Scheitel.
Welcher Held darf's denn sein?
Doch genug des ewigen Geprügels. Kehren wir lieber zurück nach Manhattan: Hier dürfen wir frei zwischen den bisher freigeschalteten Helden wählen, um zum Beispiel als Iron Man durch die Lüfte zu düsen oder als Spider-Man zwischen den Häuserschluchten zu schwingen. Die Palette der freischaltbaren Charaktere, mit denen wir in bereits geschaffte Levels zurückkehren dürfen, umfasst mehr als hundert aller denkbaren (und undenkbaren) Helden und Schurken des Marvel-Universums.
Wir ziehen als Spider-Mans blutrünstiger Erzfeind Carnage durch die Straßen, werden zu Venom oder wechseln zum durchgeknallten Waschbären Rocket Raccoon aus der frisch verfilmten Comicreihe Guardians of the Galaxy. Sogar der Iron Patriot gibt sich ein Stelldichein, und auch Großmaul Deadpool darf in einem Marvel-Spiel natürlich nicht fehlen - wenn er seine Späße auch in einer der Legowelt angepassten, jugendfreien Version machen muss.
Soweit es lizenzrechtlich möglich ist, tragen die Figuren ihre aus den Kinofilmen bekannten Outfits (wie im Fall der Avengers), ansonsten weicht der Entwickler auf die Comicversionen aus (Wolverine und die X-Men). Viel erstaunlicher als die offensichtlichen Publikumslieblinge sind aber zwei Figuren, die man wohl eher nicht in einem Superhelden-Legospiel erwarten würde: Howard the Duck und Stan Lee.
Während die außerirdische Ente … nunja, mit einem Raketenwerfer um sich ballert, taucht Spider-Man-Erfinder Stan Lee wie in den Marvel-Kinofilmen in jeder Mission kurz auf und muss gerettet werden. Dabei hätte er Hilfe gar nicht nötig: Die Figur vereint die Superkräfte vieler Figuren wie Mr. Fantastic, Wolverine oder Spider-Man in sich und kann sogar zum Stan-Hulk mutieren. Ganz schön cool, der Opa!
Für Fans der Lego-Spiele wird Lego Marvel Super Heroes natürlich ein Fest. Doch auch wer bisher noch nicht so recht mit der Reihe warm wurde und zumindest ein kleines Faible für Superhelden-Comics hat, sollte sich das Spiel mal genauer anschauen - uns hat der Charme der Umsetzung auf Anhieb dahinschmelzen lassen, und auch spielerisch gibt es reichlich Abwechslung und neue Ideen.
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