Die Lego-Reihe nimmt sich schon lange großer Spielfilmproduktionen an und wandelt sie in kindgerechte Bauklotzspielchen um. Zuletzt machten wir mit Batman und seinen Kollegen aus dem DC-Universum einen Abstecher nach Gotham. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Konkurrenz von Marvel einen Steinchen-Ableger bekommt, zumal Lego-Superhelden wie Hulk oder Thor schon lange in den Spielwarenregalen im Handel stehen. Mit Lego Marvel Super Heroes ist es nun endlich so weit: Wir dürfen mit einer riesigen Auswahl unserer Lieblings-Marvel-Helden Manhattan erkunden.
Unheilvolles Unheil
Spider-Man, Iron Man, Iceman, Sandman …Was haben all diese Helden und Schurken gemeinsam? Ihr Name endet auf »Man« richtig, aber nein, das meinen wir nicht, sondern sie leben und wirken alle in New York. Und genau hier beginnt auch Lego Marvel Super Heroes. In ganz Manhattan sind Teile des zersplitterten Silver Surfer-Bretts verstreut und Superschurke Doctor Doom ist auf der Suche nach ihnen. Er möchte daraus nämlich »Doctor Doom's Doomray of Doom« basteln, um die Stadt beziehungsweise gleich die ganze Welt zu übernehmen. Da sich der unheilvolle Doktor den Guten aber nicht alleine stellen kann, heuert er kurzerhand Schurken aus dem kompletten Marvel-Universum an, um ihm zu helfen.
PlayStation-Vita-Version
Marvel Super Heroes unterscheidet sich auf der Vita spürbar von den Versionen für die Heimkonsolen (Die Versionen für 3DS und DS konnten wir noch nicht spielen, sie sind aber voraussichtlich inhaltsgleich zu Vita-Fassung). Zwar sind Story und Videosequenzen identisch, jedoch gibt es keine frei begehbare Welt, und wir spielen die Levels auch nicht nacheinander, sondern wählen jede Mission einzeln an. Zudem wurde die Spielmechanik reduziert: Die Kamera hat eine steife Position von schräg oben, und wir wechseln nicht frei zwischen unseren Figuren, sondern rufen die zweite maximal für einen Tag-Team-Move herbei. Eingeschränkte Fähigkeiten und teils umständliche Touchscreen-Steuerung sorgen zusätzlich dafür, dass der Vita-Version das gewisse Etwas fehlt.
Riesen Auswahl und immer wieder dasselbe
Über 100 Comic-Helden und -Schurken stehen uns zur Verfügung, jedoch nicht von Anfang an. Wie in jedem Lego-Abenteuer schalten wir die spielbaren Charaktere nach und nach frei. Folgen wir der Handlung, wird uns automatisch ein Heldenteam zugewiesen. So machen wir uns zum Beispiel mit Iron Man und Captain America auf, den besetzten Stark Tower zurück zu erobern. In klassischer Lego-Manier prügeln und rätseln wir uns dazu durch die einzelnen Abschnitte.
Jede Figur hat ihre eigenen Fähigkeiten und die müssen wir ständig kombinieren, um ans Ziel zu kommen. So kann Cap mit seinem Schild Schalter aktivieren, die dann Kontrollpanelen freilegen, die wiederum nur von technisch gewieften Charakteren bedient werden können. Von Tony Stark zum Beispiel: Wir erledigen ein simples Minispiel, am anderen Ende des Raums öffnen sich Laserschranken. Bevor wir in den nächsten Bereich gelangen, zerlegen wir aber erst die prompt heraneilenden Schläger Lego-typisch in ihre Bauteile.
Besonders cool an den Prügeleinlagen ist, dass jeder Superheld seine eigene Kampftechnik besitzt. Iron Man beispielsweise setzt auf Fernkampf und ballert seine Feinde weg, Wolverine hingegen zieht mit seinen Adamantium-Klingen in den messerscharfen Nahkampf. Je nach Vorlieben kristallisieren sich hier schnell Favoriten heraus. Schade ist allerdings, dass sich viele der Charaktere zu stark ähneln.
Zwischen Spider-Man und Venom besteht spielerisch quasi kein Unterschied, obwohl Venom mit seinen tentakelähnlichen Auswüchsen am Rücken doch einige Kampftricks mehr draufhaben könnte. Ähnlich verhält es sich mit der Menschlichen Fackel und Tony Stark in seinem Mark 42 Anzug. Schade, denn hier wäre eigentlich mehr drin gewesen.
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