Frei durch New York
Doch egal mit wem wir kämpfen, am Ende stehen wir immer einem Marvel-Superschurken gegenüber. Loki, der Juggernaut, Red Skull und C.o arbeiten alle mit Doctor Doom zusammen und werfen uns Steine in den Weg. Ähnlich vielfältig wie die Feindesriege sind auch die Schauplätze in Lego Marvel Super Heroes: Wir prügeln uns durch den besetzten Stark Tower, öffnen Geheimgänge in der Charls Xavier Schule für Hochbegabte, reisen durch den Bifröst und, und, und… im Zentrum des Geschehens steht natürlich New York mit allen Marvel-typischen Gebäuden wie dem Oscorp oder dem Star Tower und hoch über den Wolken dem S.H.I.E.L.D Heli-Carrier.
Multiplayer
Lego-Typisch dürfen wir das komplette Spiel auch im Koop erleben. Der dynamische Splitscreen (der das Bild immer in dem Winkel teilt, in dem sich die Charaktere gerade zueinander befinden) ist dabei immer noch genauso gewöhnungsbedürftig wie in vergangenen Lego-Teilen auch. Spaß macht's aber trotzdem, außerdem können wir auch einen klassischen Splitscreen einschalten, bei dem jeder Spieler eine Bildschirmhälfte bekommt.
Leider dürfen wir aber wieder nur zu zweit ran. Das ist besonders schade, da es nun auch einige Missionen gibt, in denen wir mit drei, vier oder sogar fünf Helden unterwegs sind, deren Fähigkeiten wir kombinieren müssen. Da hätte es sich doch angeboten, ein paar mehr Spieler mit reinhüpfen zu lassen. Der Ein- und Ausstieg funktioniert schließlich während dem gesamten Spiel ohne Unterbrechungen.
Zwischen den Missionen dürfen wir das alles frei erkunden. Richtig spaßig wird's mit netzschwingenden oder gar fliegenden Charakteren, denn die sausen wie der Blitz durch die Skyline und geben uns ein tolles Freiheitsgefühl, das es so noch nie in einem Lego-Spiel gab. Auf der ganzen Insel sind Nebenaufgaben verstreut, über die wir typische Sammelobjekte wie goldene Legosteine und neue Charaktere freischalten. Von diesen Nebenaufgaben gibt es zwar ziemlich viele, jedoch wiederholen sie sich schnell. Einige davon müssen übrigens mit bestimmten Figuren erledigt werden. Im freien Spiel können wir unsere Helden hingegen nach Belieben auswählen - vorausgesetzt sie sind bereits freigeschaltet.
Wenig Lego in der Lego-Welt
Optisch punktet Lego Marvel Super Heroes mit dem üblichen Klötzchencharme und ist ein Fest für jeden Comic-Fan. Denn an allen Ecken und Enden gibt es unzählige Details, die aus den Heldengeschichten stammen. Aus Lizenzgründen ist das Figurendesign teils den Filmen, teils den Comics entnommen und wirkt dabei manchmal bunt zusammengewürfelt. Schade: Wir hätten uns lieber eine einheitliche (Comic-)Gestaltung gewünscht.
Genauso schade ist es, dass in immer mehr Lego-Spielen der Großteil der Welt gar nicht mehr aus Lego besteht. Marvel Super Heroes setzt diesem Trend die Krone auf, indem unter anderem zwischen realem und Lego-Feuer unterschieden wird. Die kantigen Flammen können wir löschen, die schwelenden sind nur Deko, verletzen uns zwar, sehen jedoch anders aus und lassen sich nicht beeinflussen. Hier sollte man in unseren Augen unbedingt wieder zurück zu den Wurzeln der digitalen Legosteine kehren.
Auch bei der Sprachausgabe wäre das zumindest im Deutschen eine Überlegung wert. Die Stimmen der Charaktere sind nämlich oft so unpassend gewählt, dass wir manchmal gerne den Ton ausgeschaltet hätten. Bestes Beispiel ist der Mandarin, der sich optisch zwar an der Comicvorlage orientiert (allerdings ein bisschen weniger asiatisch aussieht), jedoch als sprechende Legofigur eher an Sänger und Schauspieler Russell Brand erinnert.
Zum Glück können wir aber auch mit der englischen Synchronisation spielen, indem wir die Systemsprache umstellen. Die Lego-Soundeffekte und der Slapstickhumor sind hingegen wie gewohnt hervorragend, auch wenn die Witze teilweise arg flach ausfallen. Trotz dieser kleinen Einschränkungen übertreffen die Marvel-Helden ihre bereits sehr gelungenen DC-Konkurrenten im Lego-Universum aber noch um ein Stück.
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