Vom Kleinbauern zum Agrarunternehmen
Für Motivation im LW 13 sorgt auch der Felderkauf. Mit jedem neuen Acker wird das Management unserer Ressourcen komplexer. Auf den ersten Feldern machen wir vielleicht noch jeden Arbeitsschritt selbst, doch irgendwann brauchen wir Unterstützung. Jetzt kommen die KI-Helfer zum Einsatz. Per Tastendruck übernehmen diese die Steuerung unserer Fahrzeuge und erfüllen die Aufgaben, die wir gerade angefangen haben.
Im Landwirtschafts-Simulator 2013 haben die Angestellten zwar noch immer nicht gelernt, wie man Transportfahrten beispielsweise von unserem Silo zu einer der Verkaufsstellen erledigt, immerhin können sie sich jetzt aber vernünftig zum Feld ausrichten.
Allerdings: Dass es die Helfer gibt, wie sie genau funktionieren und was sie genau kosten, verrät das Spiel nirgends, nicht einmal im sonst recht aufschlussreichen Handbuch. Rückmeldungen, etwa über unsere Einzelerträge aus der Haltung von Hühnern, Schafen und Kühen, gibt der Landwirtschafts-Simulator generell kaum. Die Finanzübersicht am Bankautomat oder im überall verfügbaren PDA ist nicht nur fummelig zu bedienen, ihr Infogehalt ist auch mehr als unbefriedigend.
Bauer mit Nebenjob
Eine der auffälligsten Neuerungen im Landwirtschafts-Simulator 2013 sind die Nebenmissionen. Alle paar Minuten können wir eine zufällig erstellte Bonusaufgabe erfüllen. Deren Vielfalt lässt jedoch zu wünschen übrig. Entweder sollen wir irgendwo Gras mähen - meist auf dem Golf- bzw. Campingplatz - oder wir müssen verschiedene Kisten mit dem fummelig zu bedienenden Frontlader von A nach B bringen.
Gerade zu Spielbeginn können wir uns so theoretisch ein schnelles Zubrot verdienen. In der Praxis frustrieren die Lieferaufträge aber mit unfairen Zeitlimits, zumal wir auf der großen Karte weder Start- noch Zielpunkt einsehen können und der PDA immer nur einen kleinen Teil der Welt zeigt. Ob wir also unsere wertvolle Zeit gerade mit einer Fahrt verschwenden, die so oder so nicht zu schaffen ist, erfahren wir meist zu spät.
Angenehme Steuerung
Auch auf den Konsolen sieht der Landwirtschafts-Simulator ordentlich aus. Besonders die Fahrzeuge und deren Animationen gefallen. Größtenteils konnte der Schweizer Entwickler Giants Software auf Originaldaten der zahlreich im Spiel vertretenen Landmaschinen-Hersteller zurückgreifen. Auch die Schattendarstellung und besonders die Lichtstimmung in der Abend- und Morgendämmerung macht vor allem in der amerikanischen Umgebung einen guten Eindruck
Die Steuerung der Fahrzeuge ist in den Konsolenversionen angenehm einfach: Wir brauchen nur den linken Stick nach oben beziehungsweise nach unten zu drücken, um zwischen den drei Tempomat-Stufen zu wählen. Manuell geben wir mit dem rechten Trigger Gas, mit dem linken Trigger bedienen wir Bremse und Rückwärtsgang. Über das Steuerkreuz können wir bequem zwischen unseren Fahrzeugen hin- und herspringen. Wie wir Arbeitsgeräte ankoppeln und bedienen sagt uns stets eine Bildschirmeinblendung.
Die neue Landschaft Hagenstedt ist im Vergleich zum nur auf dem PC erschienenen Vorgänger detaillierter: Es gibt mehr Bäume, das Dorf ist größer und hübscher. Zieht man aber einen Vergleich zu Spielen anderer Genres, liegen Welten zwischen dem, was der Landwirtschafts-Simulator bieten kann und beispielweise einem zigfach größeren Skyrim.
Womit wir wieder bei der Frage wären, was man von einem Spiel für 40 Euro erwarten kann: eine etwas lebensechtere Spielwelt auf jeden Fall. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Simulator auf den Konsolen genauso gut verkauft wie auf dem PC.
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