Die Nintendo Switch ist ein Gerät, dass sowohl als Handheld als auch als Heimkonsole genutzt werden kann. Allerdings geben die vielseitigen Konsolen immer mal wieder den Geist auf. Die Ursache ist jedoch meist nicht die Switch, sondern ein unerwarteter Dritter: Kabel von Drittherstellern.
Normalerweise unterstellt man Hardwareherstellern Eigeninteresse, wenn sie vom Kauf von Drittherstellerprodukten abraten. Bei der Nintendo Switch geht es jedoch nicht unbedingt um Profit, sondern die Lebensdauer der Konsole selbst. Wie ein Elektrotechniker auf Reddit erklärt, sind es nämlich oft genau diese Produkte, die unser kunterbuntes Stück Hardware brickt. (via destructoid)
Was bedeutet 'bricken'?
Wenn eine Konsole oder ein anderes Stück Technik brickt, bedeutet das, dass sie unbrauchbar wird. Wir können sie zu nichts mehr Nutzen, weswegen sie nicht sehr viel mehr Unterhaltungspotenzial hat als ein Ziegelstein (auf Englich: "brick").
Auch die Nintendo Switch ist davor nicht gefeit. Aber weil wir nicht planen, unsere Redaktionswände von innen mit toten Handheld-Konsolen auszukleiden, haben wir uns ein bisschen mit dem oben genannten Redditpost auseinandergesetzt, der erklärt, was eine der häufigsten Ursachen für Bricking bei der Switch ist und wie wir ihn eigentlich ganz leicht umgehen können. Ihr ahnt es vielleicht: Es hat mit den Kabeln zu tun.
Grund 1: Kleiner Chip, große Wirkung
Das Stückchen Hardware, dass bei einer Switch oft kaputtgeht, ist der Power Delivery Chip M92T36M. Der ist dafür zuständig, dass die Konsole über die stromführenden Leitungen des Chips schnell aufgeladen werden kann. Doch hier ist das Problem: Der M92T36M ist ein kleines Sensibelchen. Er kann nur mit einer Stromspannung von bis zu 6 Volt umgehen, alles andere überfordert ihn und er gibt den Geist auf.
An sich ist das kein Problem: Die Switch-Dockingstationen sind so gebaut, dass sie die Schwelle nicht überschreiten. Die Produkte von Drittherstellern jedoch nicht. Die kontrollieren den Stromfluss anders, sodass statt 6 Volt auf einmal 9 Volt durch die Switch fließen. Und dafür ist sie nicht gemacht.
Grund 2: Schlechte Verarbeitung
Ein anderer Grund sind schlecht verarbeitete USB-C Anschlüsse in den Docking-Stationen Dritter. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, rutscht die Switch sehr elegant in ihre Dockingstation. Das passiert deswegen so leicht, weil der USB-C Anschluss ein kleines bisschen schmaler ist als normaler Anschlüsse. So gibt es kein Klicken und keinen Widerstand.
Dritthersteller wollen das nachmachen, haben allerdings nicht unbedingt das Wissen um Nintendos Technik. Als Resultat bauen sie auf gut Glück ihre eigenen Connectoren - die nach ein paar Kontakten zwischen Switch und Dockingstation kaputtgehen. Haben wir Glück bricht der Port, ohne das Strom weitergeleitet wird. Das resultiert in einem Wackelkontakt und wir müssen die Konsole ewig hin- und herruckeln, damit wieder Strom fliesst.
Oder, und das ist tödlich für die Hardware, der Connector bricht nach außen und Kupfer aus dem Connector rutscht in den Port. Das leitet in vielen Fällen dann den Strom nicht zu dem USB-Connector, sondern einer anderen Stromquelle, die statt 6 Volt auf 15 Volt ausgelegt ist. Und bei doppelt so viel Spannung wie erlaubt könnt ihr euch vorstellen, was mit dem M92T36M-Chip passiert.
Grund 3: Übereifrige Ladekabel
Und zuletzt gibt es auch mit "normalen" Ladekabeln Probleme. Vor allem mit denen, die auf schnelles Laden ausgelegt sind. Normalerweise kommunizieren Geräte durch einen eingebauten Widerstand (Ohm Resistor), wie viel Volt durch das Kabel gejagt werden dürfen um das Gerät so schnell wie möglich aufzuladen.
Viele Ladekabel von Drittherstellern haben jedoch entweder die falschen oder keine eingebauten Widerstände. Im Übertragenden Sinne können sie die Switch also entweder nicht verstehen, wenn sie herausfinden wollen, wie viel Volt sie möchte. Oder sie schicken einfach alles rüber, was sie haben, ohne vorher überhaupt zu fragen.
Dem M92T36M-Chip ist das viel zu unhöflich, weswegen er sich auch bei so einem Vorfall oft direkt verabschiedet.
Was tun? Aufpassen!
Ihr seht also: Nutzt ihr falsch konstruierte Kabel, spielt ihr quasi Roulette mit eurer Switch. Und während Controller von Drittherstellern bisweilen eine sehr gute Investition sind, empfiehlt der Elektrotechniker in dem Post, bei den Orignal-Ladekabeln und Dockingstationen zu bleiben.
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