Big Brother schaut zu!
Die KPA setzt auf moderne Technologien, um den Rebellen das Leben schwer zu machen. Drohnen schweben durch die Straßen und untersuchen jeden Winkel mit farbigen Laser-Scannern nach feindlichen Bewegungen. Sobald sie einen Aufständischen entdecken, schlagen die Blechkameraden Alarm. Bei besagtem Überfall auf den Konvoi ist die Zerstörung der Drohnen daher besonders wichtig. Gelingt es den fliegenden Augen der KPA Verstärkung zu rufen, wird der Einsatz schnell zum Himmelfahrtskommando.
Noch gefährlicher als die Drohnen sind nur die über der Stadt kreisenden Überwachungszeppeline. Diese fliegenden Festungen leuchten ein ganzes Gebiet aus und verfolgen Rebellen, sofern sich diese nicht rechtzeitig mit Fahrzeugen in Sicherheit bringen oder in Häusern verstecken. Durch den gewaltigen Lichtkegel alarmiert das Luftschiff wirklich alle KPA-Soldaten in der näheren Umgebung und weist sie zum Ziel.
Waffen und die Kunst der Improvisation
Die Rebellen besitzen zwar längst nicht so neumodische Ausrüstung wie die KPA, dafür handeln sie aber mit dem Mut der Verzweiflung. In der Spielwelt von Homefront: The Revolution finden sich glücklicherweise viele nützliche Bauteile für Hilfsmittel. Und so weiten sich die Guerilla-Taktiken in dem Open-World-Shooter auch auf das Waffenarsenal aus. Für versteckte Bombenangriffe schnallt der Rebell des Jahres 2029 kurzentschlossen eine Bombe auf ein ferngesteuertes Spielzeugauto und manövriert es unter KPA-Panzerwagen oder in feindliche Lager. Natürlich gibt es auch den klassischen Molotow-Cocktail, mit dem die Aktivisten besonders bei Fußsoldaten großen Schaden anrichten.
Das Bauen von Gegenständen und Hilfsmitteln aus gefundenen Objekten ist essenzieller Bestandteil der Spielmechanik und ermutigt uns, immer wieder auch einen Blick abseits der Route zu riskieren. In Kommoden, Umkleideschränken oder Spinds finden wir allerlei nützliche Gegenstände - etwa Propangas, Batterien und Streichhölzer.
Ein Jahr macht den Unterschied: Bilder zu Homefront: The Revolution von der E3 2014 ansehen
Passend dazu bauen wir unsere Hauptwaffen direkt im Feld um. Mit wenigen Klicks wechseln wir Komponenten wie den Lauf oder das Visier. So verwandelt man ein Sturmgewehr mit ein paar Handgriffen in eine Schrotflinte oder gar in einen Brandgeschosse verschießenden Granatwerfer. Das Design der Waffen passt dabei perfekt zum Guerilla-Krieg: Die Bauteile wirken, als hätte man sie eher notdürftig als fachmännisch zusammengeklebt. Aber gerade dieser raue Charme macht letztlich auch die Authentizität von Homefront: The Revolution aus.
Eine offene Welt zum Entdecken
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger folgt das neue Homefront keinem linearen Pfad, es wirft uns mitten hinein in die offene Spielwelt von Philadelphia. Klar, es gibt Hauptmissionen, Helden und eine spannende Handlung. Doch viel wichtiger ist der Kampf gegen die Besetzer und der Aufbau der Rebellion. Zu diesem Zweck erobert man sogenannte Strike Points, also einzelne Sektoren mit Aufgaben und Figuren. An einer Stelle des Spiels benötigt beispielsweise ein Schmuggler Unterstützung, da er in einen Hinterhalt der KPA geraten ist. Wer ihn befreit, sichert den Bereich und gleichzeitig auch einen Standort für die Rebellen.
Ein anderes Mal baut man mithilfe eines gefundenen Generators ein altes Funk-Relais wieder auf. Das Ergebnis: Zugang zu neuen Missionen und Hilfsmitteln. So verstecken sich in der Umgebung unzählige Container mit Motorrädern. Die wendigen Flitzer sind bei den schnellen Attacken unabdingbar, jedoch müssen ihre Standorte zunächst freigeschaltet werden. Das lohnt sich aber doppelt, denn eine Fahrt mit dem Moped macht in Homefront: The Revolution dank der intuitiven Steuerung richtig viel Spaß.
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Auf diese Weise erobert ihr "Philly" Stück für Stück zurück. Allerdings warten auch gewaltige, bewachte Festungen mit Sicherheitskameras und schweren Einsatztruppen auf den Spieler. Will man diese einnehmen, benötigt man den scharfen Verstand eines Che Guevara und das (Kämpfer-)Herz eines Löwen.
Ausblick: Es lebe die Revolution!
Was wir bislang von Homefront: The Revolution sehen durften, macht dank zahlreicher spielerischer Möglichkeiten, gelungenem Crafting-System, starker Technik und nicht zuletzt dem enorm packenden Widerstandszenario mächtig Lust auf mehr. Der Kampf gegen das Regime kann beginnen - leider müssen wir uns noch bis Anfang 2016 gedulden.
Der im britischen Nottingham beheimatete Entwickler Dambuster Studios wurde ursprünglich 1999 als Free Radical Design - bekannt durch die TimeSplitters-Reihe - gegründet. 2009 wurde das Unternehmen vom Frankfurter Entwickler Crytek übernommen und in Crytek UK umbenannt. Das Studio arbeitet bereits seit 2011 an Homefront: The Revolution und stellte es 2014 auf der E3 in Los Angeles vor. Allerdings verkaufte Crytek die Niederlassung wenig später an Koch Media beziehungsweise Deep Silver. An der Entwicklung von Homefront: The Revolution änderte dies allerdings nichts, an dem Projekt werkeln weiterhin dieselben erfahrenen Köpfe wie zuvor. Kurzum: Der Name des Unternehmens hat sich mehrfach geändert, das Personal dahinter dagegen nicht.