Bitte kein Deutsch!
Nach gerade mal vier bis fünf Stunden kommt das Ende von Homefront sehr überraschend. Insbesondere, weil das letzte Gefecht auch nicht dramatischer ausfällt als die davor. Wir fragen uns: »War’s das etwa schon?«, doch Jacobs schweigt weiterhin. Das ist wohl auch besser so, denn die deutsche Lokalisierung haben die Homefront-Macher gründlich versiebt. Nicht nur, dass die hiesigen Sprecher wie so oft weit weniger Elan in ihre Rollen legen, die Übersetzung ist auch noch an vielen Stellen total daneben. Da wird aus einem »Drop ’em!« (also »Macht sie platt!«) ein wörtlich übersetztes und damit völlig falsches »Abwerfen!«, an anderer Stelle rutscht einem Gefährten statt eines zackigen »Hell yeah!« ein unfreiwillig komisches »Hölle, ja!« heraus.
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Gänsehaut-Momente
Dumme KI, Storylöcher, Standard-Ballerei – wie kann dieses Spiel eine überdurchschnittliche Wertung bekommen? Deshalb: Homefront bietet im Laufe seiner kurzen Kampagne immer wieder ergreifende Szenen, zum Beispiel als sich die Widerstandskämpfer in einem Massengrad verstecken müssen oder Zeuge eines grausamen Luftangriffs auf die amerikanische Zivilbevölkerung werden. In diesen Momenten berührt uns das Spiel wie nur wenige Ego-Shooter zuvor, man sitzt vor dem Fernseher und hat einen Kloß im Hals. Doch dann macht irgendwas den Augenblick kaputt. Das können Fehler bei der Sound-Positionierung sein, die schlechten Sprecher, Animations- oder Clipping-Fehler oder die allzu comichaft wirkenden Gesichter der Spielfiguren. Allzu oft zeigt Homefront einfach zu deutlich, dass es »nur« ein Spiel ist. So geht’s etwa in den Levels unzählige Male erst dann weiter, wenn einer von Jacobs’ Kollegen ihm eine Tür öffnet. Da muss man sich doch fragen, wie die Koreaner angesichts dieser unüberwindbaren Hindernisse überhaupt ins Land gekommen sind.
» Special: Wie gefährlich ist Nordkorea?
Wogendes Schlachtenglück
Die Entwickler von Kaos sind alte Multiplayer-Hasen, schließlich waren sie vor Jahren schon für die beliebte Mod Desert Combat für Battlefield 1942 verantwortlich. Diese Routine merkt man auch dem Mehrspieler-Teil von Homefront an. Ein motivierendes Rangsystem ist ebenso selbstverständlich am Start wie diverse Soldatenklassen. Spielmodi gibt’s nur zwei, Team-Deathmatch und Ground Control. Klingt nach wenig, letzterer Modus hat es jedoch in sich. Die Teams kämpfen um die Vorherrschaft über drei Kontrollpunkte auf der Karte. Sind die erobert, verschiebt sich das Geschehen in ein anderes Areal, wo wieder drei Punkte warten. So besucht man innerhalb eines Matches etwa eine alte Farm genauso wie ein zerstörtes Autobahnkreuz – cool!
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