Mit Halo Wars 2 kehrt Halo zu seinen Wurzeln zurück: Lange bevor es zum Shooter wurde, war es ursprünglich als Echtzeitstrategiespiel geplant. Kein Wunder, hatte sich doch Entwickler Bungie mit der erstklassigen Myth-Serie auf dem PC bereits seine Genre-Sporen verdient. Aber bis dann tatsächlich ein Halo-RTS erschien, dauerte es eine Weile.
Die Wartezeit hatte sich aber gelohnt: Das erste Halo Wars bewies eindrucksvoll, dass Echtzeitstrategie auf den Konsolen nicht nur funktionieren, sondern auch richtig viel Spaß machen kann. Jetzt versucht sich in Zusammenarbeit mit den Halo-Schöpfern bei 343 Industries ein neues Team von Strategie-Experten an einem Halo-RTS: Creative Assembly, die Macher der populären PC-Strategiespielreihe Total War. Wir sind zum Halo-Hauptquartier nach Redmond gereist und haben das Spiel auf Konsolen und PC unter die Lupe genommen.
Die Ultimate Edition und Halo Wars: Definitive Edition
In der Ultimate Edition liegt Halo Wars 2 auch eine grafisch verbesserte Version des ersten Teils mit allen DLCs bei. Damit ist das Spiel erstmals auf dem PC verfügbar und auf der Xbox One in einer schöneren Version.
Bombast-Story á la Halo
Halo Wars 2 ist heutzutage regelrecht eine Seltenheit: Mal abgesehen von Blizzard kommt Echtzeitstrategie der ganz klassischen Art in den letzten Jahren eher von kleineren Entwicklern - wenn überhaupt. Und jetzt will einer der größten Spielemarken der Welt das Genre zurückerobern und wieder großmachen. Zum Beispiel mit aufwändiger Inszenierung: Knapp eine halbe Stunde an Rendervideos soll helfen, die Geschichte zu erzählen - und was wir bislang von diesen eindrucksvollen Clips gesehen haben, braucht sich vor der Blizzard-Konkurrenz nicht verstecken!
Man muss übrigens kein Halo-Experte sein oder den Vorgänger gespielt haben, um die Handlung zu verstehen. Zwar übernehmen wir wie im ersten Teil die Kontrolle über die Crew des Raumschiffs »Spirit of Fire«, aber die hat die letzten 28 Jahre im Cryo-Schlaf verbracht. Beim Aufwachen finden sie sich auf der Arche wieder, einem riesigen künstlichen Himmelskörper - der inzwischen vom neuen Alienschurken Atriox in Beschlag genommen wurde.
Neuer Feind, keine Ahnung von alter Geschichte und abgeschnitten vom Rest des Halo-Universums - so ziemlich die gleiche Situation, in der sich auch Vorgänger-Unkundige finden werden und damit ein guter Einstiegspunkt. Und falls doch mal etwas Hintergrundwissen nötig ist, bringt uns KI-Begleiterin Isabel auf den neuesten Stand.
Mapcontrol ist Pflicht
Wir haben uns beim Anspielevent in die erste Mission der Kampagne gestürzt. Mit einem kleinen Stoßtrupp landen wir auf der Archenoberfläche und müssen uns zunächst eine Basis sichern. Wie schon der Vorgänger setzt Halo Wars 2 hier auf ein vergleichsweise einfaches Spielprinzip: Feste Basenpunkte wollen erobert werden und haben dann eine begrenzte Zahl an Bauplätzen, um sie mit Türmen, Kasernen und Ressourcenpunkten zu erweitern.
An einigen Stellen traut sich Halo Wars 2 aber doch ein wenig mehr Komplexität. Zum Beispiel gibt es jetzt mit Versorgung und Energie zwei Ressourcen. Mit Energie finanzieren wir vor allem fortschrittliche Lategame-Einheiten. Außerdem soll es in Halo Wars 2 noch wichtiger werden, die ganze Karte im Blick zu behalten und dem Feind Schlüsselstellen abzujagen.
Bevor wir die Hauptbasis der Aliens stürmen, erhalten wir die Nebenmission, vier Energiereaktoren einzunehmen. Die sind über die ganze Karte verstreut und spendieren ihrem Besitzer Extra-Ressourcen. Auch sonst lockert Halo Wars 2 das Missionsgeschehen immer wieder mit netten Einlagen auf. Beispielsweise verteidigen sich die Aliens mit riesigen Energieschilden hochgezogen, durch die wir zunächst nur mit Infanteristen stürmen dürfen. Die müssen dann die Generatoren zerstören, bevor unsere Warthog-Jeeps durchkommen.
Abwechslung durch Bosskampf
In der Alien-Basis wartet dann genre-untypisch, aber umso willkommener ein waschechter Bosskampf auf uns: Nachdem wir alle Verteidigungsanlagen weggebombt haben, stürzt sich Alien-Obermotz Decimus höchstpersönlich in die Schlacht. Und prügelt erstmal die kärglichen Reste unserer Angriffsarmee zu Klump.
Wir müssen Verstärkung nachschicken und kommen immer noch gehörig ins Schwitzen, als Decimus ein orbitales Bombardment niedergehen lässt. Zum Glück können wir das mit eigenen globalen Fähigkeiten kontern. Wir helfen unseren Jungs mit Heildrohnen wieder auf die Beine und geben Decimus dann den Rest. Ein schönes Finale!
Die Entwickler versprechen eine abwechslungsreiche Kampagne, in der wir etwa auch nur mal einzelne Spartans befehligen sollen. Schade nur: Mit den Menschen wurde des United Nations Space Command wurde bislang lediglich eine der beiden Fraktionen für die Kampagne bestätigt. Die Verbannten, ein Alien-Konglomerat aus Brutes, die sich von der Allianz losgesagt haben, treten bisher ausschließlich als Feinde auf. Da haben wir natürlich nachgehakt, die Entwickler blieben allerdings vage: Man wolle sich zunächst auf die Menschen konzentrieren, es sei aber nicht ausgeschlossen, in Zukunft auch mal die Verbannten zu spielen - vielleicht in einem eigenen DLC?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.