Seamus Blackley ist Miterfinder der originalen Xbox und ein Pionier der Videospiel-Branche, vor allem im Bereich Online-Gaming. Sein Wort hat also durchaus Gewicht. Entsprechend beeindruckend sind die harten Worte, die Blackley im Bezug auf einen aktuellen Vorfall im Multiplayer von Halo Infinite wählt. Er verdammt toxisches Verhalten aufs Schärfste und verlangt nach mehr Initiative, die Probleme in den Griff zu bekommen.
Was war passiert?
Grenade Queen spielte auf ihrem Twitch-Kanal eine Runde Halo Infinite. Nachdem es offenbar nicht so gut für die Streamerin lief, wurde sie von ihren eigenen Teammitgliedern niedergemacht. Hier eine kleine Auswahl der beleidigenden Kommentare:
- „Verschwinde einfach, spiel Fortnite oder was weiß ich.“
- „Zeig doch deine T*tten auf Twitch.“
- „Spiel bitte kein Halo, du gehörst hier nicht hin.“
- „Schon mal bemerkt, dass Master Chief keine Frau ist?“
Das sagt Blackley dazu: Der Xbox-Erfinder teilte den Clip auf Twitter mit dem Kommentar: „Das ist nicht, was wir uns für Xbox Live vorgestellt haben. Als Community und mit der Hilfe von Microsoft muss auf dieses Verhalten aufmerksam gemacht werden, und wir müssen es stoppen.“
Link zum Twitter-Inhalt
Natürlich liegt das Problem nicht exklusiv bei Microsoft oder der Xbox, sondern betrifft die ganze Branche. Seamus Blackley und sein Team machten Online-Gaming jedoch auf Konsole salonfähig. Entsprechend fühlt er sich anscheinend noch immer mitverantwortlich für die Entwicklung von Services wie Xbox Live.
Was können wir dagegen tun?
Gegenüber Axios äußerte sich Blackley weiter zu dem Thema:
Diese Stufe an toxischem Verhalten ist in den Himmel geschossen, als immer mehr Angehörige der menschlichen Rasse online gingen, und unser Pionier-Geist ist inzwischen komplett erloschen. Es hat sich in den letzten zwanzig Jahren von schlimm zum absoluten Bösen entwickelt.
Erste Lösungsansätze: Das sind harte Worte von Blackley, aber er hat auch konkrete Vorschläge, wie sich die Situation verbessern lässt. Als erstes müssen laut Blackley die Plattform- und Service-Inhaber das Problem klar ansprechen und darauf aufmerksam machen. Diese Dinge könnten nicht in einem Sitzungssaal gelöst werden. Stattdessen sollte den Betroffenen die Möglichkeit gegeben werden, sich an dem Prozess zu beteiligen.
Nur noch Klarnamen im Netz? Dass man das Verhalten aller Leute ändert, die online unterwegs sind, ist natürlich unrealistisch. Die beste Lösung für Blackley wäre es stattdessen, wenn die Online-Reputation an das echte Leben gebunden wäre – zum Beispiel durch die Verwendung richtiger Namen. Und es müsse verhindert werden, dass nach einer Bestrafung einfach der Account gewechselt werden kann.
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