Schick, schick!
Halo 5: Guardians ist ein Paradebeispiel dafür, was man technisch aus der Xbox One herausholen kann. Das fängt bei den butterweichen 60 Bildern pro Sekunde an: Das Geschehen läuft stets flüssig, zu keiner Zeit fallen uns irgendwelche Ruckler oder Stotterer auf.
Die abwechslungsreichen Levels strotzen nur so vor Details und scharfen Texturen, darüber hinaus ist auch enorm viel auf dem Bildschirm los. An derart viele Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm oder Luftschlachten wie im ersten Level können wir uns in der Seriengeschichte zumindest nicht erinnern.
Zusätzlich brennt 343 ein wahres Lichteffekte-Feuerwerk ab, etwa mit einfallenden Sonnenstrahlen, Mündungsfeuer oder Taschenlampen, die in der ersten Mission von Team Blau gespenstisch dunkle Gänge ausleuchten. Optische Bombast-Momente gibt es ebenfalls: die gewaltigen Tempelanlagen auf Sanghelios mit ihren riesigen steinernen Statuen zum Beispiel.
Das Highlight ist aber der erste Spaziergang über den Blutsväter-Planeten Genesis mit seinen bizarren Pils- und Felsformationen. Zusammen mit der erhabenen Musik aus den Boxen hat das schon fast den Wow-Effekt der Landung auf dem Halo-Ring im ersten Teil.
Auch liebenswerte Details hat 343 nicht vergessen, beispielsweise den rot glühenden Lauf des Warthog-Maschinengewehrs oder die riesigen Geschosshülsen, die der Skorpion nach einem Schuss ausspuckt. Allerdings wird der optische Prunk mit einigen technischen Tricksereien erkauft: Gegner in der Entfernung sind beispielsweise deutlich detailärmer und bewegen sich etwas ruckelig umher, dazu kommt an einigen Stellen sehr auffälliges Kantenflimmern.
Neue Sound-Maßstäbe
Die deutsche Sprachausgabe verdient ein Extralob, denn die Sprecherriege ist nicht nur hochgradig besetzt (zum Beispiel mit Tobias Kluckert, der deutschen Stimme von Gerard Butler, oder mit Martin Keßler, deutsche Stimme von Nicolas Cage und Vin Diesel), sondern bringt die Geschehnisse auch glaubhaft rüber.
Wer seine Konsole auf Englisch stellt, kommt optional in den Genuss der englischen Synchronisation. Bei Waffengeräuschen und Effekten setzt Halo 5 neue Maßstäbe in der Reihe, denn bis auf einige Ausnahmen wie zum Beispiel die Plasmapistole klingen alle Argumentationsverstärker mächtig, druckvoll und einzigartig.
Team Blau und Osiris unterhalten sich angeregt über den Team-Chat und die Aliens schleudern uns ebenfalls etliche Sprachsamples entgegen. Das führt zu einer intensiven Gefechtsatmosphäre, die durch den Einsatz des orchestralen Soundtracks abgerundet wird.
Komponist Kazuma Jinnouchi vermengt darin gekonnt neue Stücke und Neuauflagen altbekannter - und beliebter - Halo-Klassiker. Wir können nur so viel verraten: Die Gänsehaut im Hauptmenü bleibt nicht die einzige.
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