Das perfekte Rennspiel - das ist der Anspruch von Polyphony Digital an das eigene Gran Turismo. Doch die Entwickler ernteten für den immer wieder verschobenen fünften Ableger nicht nur Lob. Viele Kritiker sehen die Konkurrenz aus dem Hause Turn 10 inzwischen vorn - die ewige Referenz Gran Turismo, von Forza Motorsport überholt. Polyphony wagt nun einen zweiten Anlauf und integriert in Gran Turismo 6 nicht nur unglaubliche 1.200 Autos und 33 Strecken (inkl 71. Varianten), sondern stellt auch ganz entscheidende Stellschrauben an der Simulation. Aber ein Großteil des Spiels wird aus dem Vorgänger übernommen. Also doch nur ein Update zum Vollpreis?
Angepasstes Fahrverhalten
Zum 15. Jubiläum der Rennserie kündigte Sony den sechsten Teil des »Real Driving Simulators« an. Neben allen Inhalten aus Gran Turismo 5 gibt es in dem nur für die PlayStation 3 angekündigten (aber inzwischen wohl auch für die PS4 angedachten) Rennspiel etwa 200 neue Autos, wobei Polyphony auch unterschiedliche Varianten ein und derselben Karre als eigenes Auto zählt. Der Ruf des teuren Updates scheint auf den ersten Blick also berechtigt.
Entkräftet wird der Eindruck allerdings durch die Arbeit, die die Entwickler in den vergangenen Jahren in die Justierung der Wagen und deren Fahrphysik gesteckt haben: Zusammen mit den deutschen Fahrwerkprofis von KW Automotive und dem japanischen Reifenhersteller Yokohama versuchen die Entwickler, das in Gran Turismo 5 ohnehin schon sehr gute Fahrverhalten der Boliden in Gran Turismo 6 so realitätsnah wie irgend möglich zu gestalten. Der Wagen soll sich auf jedem Untergrund anders verhalten. Und zwar so, wie in der Realität.
Bei unseren Testrunden war bereits eine Änderung zum Vorgänger spürbar. Allerdings nur eine sehr kleine: Die Boliden liegen einen Tick besser auf der Straße. Die verbesserte Aerodynamik, die Polyphony aus echten Rennen gezogen haben will, konnten wir beim Anspielen der GT-Academy-Demo noch nicht sofort ausfindig machen und werden sich erst Langzeittest mit ausführlichem Zeittraining zeigen. Das sind Nuancen, die das sowieso nahezu perfekte Fahrgefühl im Ganzen nicht groß verändern, aber eben ein paar entscheidende Schrauben, die das Fahrverhalten authentischer machen. Dass uns das Fahrzeug bei einem Fahrfehler vom Asphalt fliegt, passiert natürlich immer noch. Eine rettende Rückspulfunktion gibt's wieder nicht. Kann man finden wie man will, es ist jedenfalls realistisch.
Der gesteigerte Realismus und die bessere Kontrolle über den Wagen fördern das Erreichen der perfekten Runde, worum es in Gran Turismo 6, wie in allen Teilen bislang, geht. Klar zählt am Ende auch der erreichte Platz, den bekommen wir aber nur über fahrerisches Können und umfassende Streckenkenntnisse. Need-for-Speed-Rambos haben in Gran Turismo zumindest ohne Fahrhilfen keine Aussicht auf Erfolg. Allerdings geht scheinbar auch in Gran Turismo 6 einiges über die KI, die sich ähnlich leicht wie im Vorgänger überholen lässt. Zumindest in der gespielten Version haben wir keinen Fortschritt feststellen können. Hoffentlich passiert da noch was!
Riesiger Fuhrpark
Zu den gut 200 neuen Wagen zählt etwa der Rallyflitzer Audi Quattro S1. Und wir dürfen im Ferrari Dino 246 sowie im Mercedes SLS in der Rennvariante Platz nehmen. Auf unserer Testfahrt waren wir nach ein paar Runden mit dem Elektroauto Nissan Leaf im 370Z unterwegs. Insgesamt sollen 1200 Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.