Wer schon zu Beginn des Computerspielzeitalters dabei war, weiß: Am Anfang war die Highscore-Jagd. Wir ballerten fiese Aliens zu Klump, die mit Sicherheit Böses im Schilde hatten. Oder waren die armen Biester doch nur zur falschen Zeit am falschen Ort und wurden dabei zufällig von Computerspielkids mit der Laserkanone in ihre Atome zerlegt?
Schwer zu sagen, denn damals gab es keine ausufernden Hintergrundgeschichten, geschweige denn einen Storymodus. Das ganze Drumherum spielte sich inspiriert vom Titel in unserem Kopf ab - zumindest kurzzeitig, denn uns interessierte damals etwas ganz anderes als die Rettung der Erde oder des Universums: Alles, was zählte, war der Highscore.
Spiele erzählten keine Heldenschicksale, sondern waren Geschicklichkeitstests, die unser Reaktionsvermögen mit immer unglaublicheren Projektil- und Gegnerkanonaden herausforderten. Wer es durch den Geschosshagel der Invasoren auf den ersten Platz der Top-Ten-Liste schaffte, war der King!
Shooter ohne Schnickschnack
Warum wir hier uralte Geschichten von Anno Tobak aufwärmen? Mit Geometry Wars 3: Dimensions hat sich zu Space Invaders und Co ein Nachfolger im Geiste gesellt, der die Lust an der Highscorejagd ins 21. Jahrhundert transportiert. Hier lenkt kein Story- oder Grafik-Schnickschnack ab, hier gibt es keinen Weicheier-Super-Easy-Modus.
Gute Reflexe sind die wichtigste Waffe, wenn wir mit einem Analogstick des Controllers unser Raumschiff durch die simplen Spielarenen lenken, während wir mit dem anderen Stick unabhängig von der Bewegungsrichtung des Schiffs Schüsse im 360°-Radius abgeben können.
Die Feinde, die uns dabei mit spezifischen Angriffsmustern auf die Pelle rücken, sind ebenso wie unser Raumschiff aus simplen geometrischen Formen zusammengebastelte Gebilde.
Vom Funktionstest zum Spielehit
So richtig Retro ist Geometry Wars 3 natürlich nicht, denn die auf simpelste Vektorgrafik getrimmte Optik bedient sich schöner Lichteffekte und gönnt dem Spieler auch bei heftigstem Partikelgewitter keine Pause durch ungewollte Slowdowns. Hier steckt ganz klar moderne Technik drin.
Wobei die Serie selbst mittlerweile schon einen ziemlichen Bart hat: Ursprünglich war Geometry Wars 2003 ein Minispiel im Xbox-Racer Project Gotham Racing 2, der es zum Downloadtitel für die Nachfolgekonsole Xbox 360 schaffte - und sich dort zu einem der beliebtesten Downloads überhaupt mauserte.
Geometry Wars 3: Dimensions ist trotz der zwischenzeitlichen Schließung des Entwicklungsstudios Bizarre Creations keine seelenlose Geldmacherei, die mit dem bekannten Titel lockt: Das Studio Lucid, das für die Entwicklung verantwortlich ist, besteht aus ehemaligen Bizarre-Mitarbeitern.
Aber kann ein spartanisches Spiel, das ursprünglich eigentlich nur zum Testen der Controllerfunktionalität der ersten Xbox programmiert wurde, heute wirklich noch motivieren? Und ob!
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