2023 war ein richtig starkes Spielejahr mit vielen heiß ersehnten AAA-Releases und 90er-Metascores. Es war schon kaum möglich, all die großen Spiele zu zocken, umso schwerer hatten es die kleineren, beziehungsweise Indie-Titel.
Aber in den letzten Monaten sind einige kleine Spiele-Perlen erschienen, die unserer Meinung einfach mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Diese wollen wir euch hier vorstellen, damit ihr sie nicht verpasst. Von Open World-Abenteuer über Farm Sim bis hin zu Horror ist alles dabei. Womöglich findet ihr ja hier einen Titel für die Feiertage.
Neben unseren Geheimtipps stellen wir euch in einem extra Artikel auch unsere persönlichen Top 20 2023 vor:
Harmony: The Fall of Reverie
- Genre: Visual Novel
- Plattformen: PC, Switch, PS5, Xbox Series X/S
Dennis: Mit Life is Strange, Vampyr und Tell me Why haben Dontnod mehrfach bewiesen, dass sie tolle Geschichten mit spannenden und diversen Figuren erzählen können. Warum also kein Spiel entwickeln, das als Visual Novel mit schlichtem Entscheidungssystem voll auf die Stärken des Studios abzielt?
Heraus kam Anfang Juni mit Harmony: The Fall of Reverie ein packendes Mystery-Spiel, das die meisten von euch nur drei Tage nach dem Release von Diablo 4 aber sicher nicht mehr auf dem Schirm hatten.
Die Geschichte rund um Mitdreißigerin Polly, die nach fünf Jahren in ihre südeuropäische Heimat zurückkehrt und feststellt, dass nicht nur ihre Mutter spurlos verschwunden ist, sondern sie auf wundersame Weise zwischen zwei Welten wandeln kann, könnte euch allerdings in der Weihnachtszeit gut acht spannende Stunden bescheren.
Braucht ihr noch ein paar Infos zum Spiel, hier geht’s zur Preview:
The Invincible
- Genre: Adventure
- Plattformen: PC, PS5, Xbox Series X/S
Eleen: The Invincible wirkt auf den ersten Blick simpel. Immerhin handelt es sich bei dem Science-Fiction-Adventure um einen Walking-Sim im Stile von Firewatch. Das heißt, ihr lauft die meiste Zeit als Astrobiologin Yasna umher und sucht eure verschwundenen Crewmitglieder auf dem Planeten Regis III, während ihr über Funk Gespräche mit Astrogator Novik führt.
Gameplay-technisch bleibt es auch seicht, hier und da müsst ihr kleine Rätsel lösen, indem ihr euer Equipment richtig einsetzt. Das ist nie anspruchsvoll, aber auch nicht das, was The Invincible so besonders macht. Das Spiel, das auf dem Roman-Klassiker “Der Unbesiegbare” von Stanislaw Lem aus dem Jahr 1964 basiert, lebt nämlich komplett von seiner Stimmung.
Irgendetwas Mysteriöses ist auf dem Planeten vorgefallen und ihr müsst herausfinden, was. Dabei kommt eine ganz eigene, irgendwie unheimliche Stimmung zustande, ohne dass das Spiel auf billige Jumpscares setzt.
Die hervorragende Soundkulisse, die schicken Umgebungen und der Atompunk-Stil (inklusive klobiger Röhren-TVs und fliegender Untertassen!) tun ihr Übriges, damit mir das Spiel noch lange über seine sechs bis acht Spielstunden hinaus im Gedächtnis bleiben wird.
Stray Gods
- Genre: Musical-Adventure
- Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Switch
Eleen: Stray Gods ist ein Musical-Spiel – und alle, die bei diesem Satz schon abspringen wollen, kann ich nur bitten: Lest noch ein bisschen weiter. Stray Gods stammt nämlich aus der Feder von Dragon Age-Autor David Gaider und bietet dementsprechend eine tolle und einfühlsame Story und natürlich vielschichtige Charaktere.
Als Grace erlebt ihr mit, wie die letzte Muse Kalliope in euren Armen stirbt – und euch dabei zur neuen Muse macht. Allerdings hält das Pantheon der griechischen Götter Grace für die Mörderin von Kalliope. Und so müsst ihr eure Unschuld beweisen, indem ihr eure neuen Kräfte benutzt.
Ihr könnt Leute nämlich durch Singen dazu bringen, ihre innersten Gefühle zu offenbaren. Wie die Songs dabei ablaufen, entscheidet ihr, indem ihr aus mehreren Optionen auswählt. Eine kleine Vorliebe für Musik müsst ihr also durchaus mitbringen. Aber Stray Gods kann auch abseits davon mit seinen großartigen Charakteren und dem cleveren Umgang mit griechischer Mythologie überzeugen.
Wollt ihr mehr zum Spiel wissen, gibt es hier den ausführlichen Test:
Planet of Lana
- Genre: Puzzle-Platformer
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One
Tobi: Am Anfang von Planet of Lana ist alles in Ordnung. Als namensgebendes Mädchen Lana tolle ich mit meiner Schwester durch ein idyllisches Fischerdorf und klettere einen Hügel hoch, als plötzlich die Katastrophe über den Planeten hereinbricht. Gigantische Roboterwesen greifen an und entführen alle, die mir lieb sind – auch meine Schwester.
Jetzt ist es im Puzzle-Platformer das Ziel, sie wiederzufinden. Und dafür muss ich durch zwar sehr schick aussehende, aber auch von Roboterwesen verseuchte Gebiete kommen. Direkter Kampf ist keine Option, stattdessen gilt es, schnell und geschickt zu sein. Unterstützung bekomme ich dabei durch das Katzenwesen Mui, das Anweisungen folgt und sogar manche Wesen kontrollieren kann.
Die Rätsel im Spiel haben ein angenehmes Niveau und fordern, ohne aber zu schwer zu sein. Außerdem besticht Planet of Lana mit seinem wunderschönen reduzierten Grafikstil und seiner düsteren Atmosphäre. Wer etwas für Spiele wie Limbo oder Inside übrig hat, sollte sich dieses meiner Meinung nach sehr spielenswerte Kleinod nicht entgehen lassen.
Roots of Pacha
- Genre: Farm Sim
- Plattformen: PC, PS5, Switch
Hannes: Schon seit ein paar Jahren werden wir mit Farming- und Lebenssimulationen überschwemmt, die den Ausnahmeerfolg von Stardew Valley ins Auge gefasst haben. Da ist es natürlich schwer, sich von der Acker-Konkurrenz abzuheben und neue Impulse zu setzen. Das ist Roots of Pacha aber definitiv gelungen: Wer hat denn sonst Mammuts, Urzeit-Tomaten und einen waschechten Steinzeit-Clan zu bieten?
Es ist aber nicht nur das Setting, das Roots of Pacha besonders macht. Denn Fortschritt wird nicht in Geld, sondern auf der menschlichen Makro-Ebene gemessen. Eure Clan-Mitglieder haben nämlich regelmäßig neue Ideen, die das Dorf um neue Gebäude und Erfindungen erweitern. Auch eure eigene Farm profitiert von den Verbesserungen, die letztlich Zeitgeschichte schreiben.
Schließlich muss erst einmal herausgefunden werden, dass sich Fische auch braten lassen, Ziegenbockmilch zu Käse verarbeiten lässt und vergorene Früchte ganz lecker als Wein schmecken können. Wer Farming Simulationen mag, aber auch frischen Wind braucht, der ist bei Roots of Pacha perfekt aufgehoben – cleverer kann man die Stardew Valley-Formel kaum denken.
Hier findet ihr den ausführlichen Test zur Farm Sim:
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